Hörbuch
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Hörbuch-Markt mit steigendem Umsatz im Aufwind

Eine Erhebung von Media Control in Kooperation mit der IG Hörbuch weist darauf hin, dass Hörbuch-Download und -Streaming immer beliebter wird

Wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels in einer Pressemitteilung bekannt gab, wächst der Hörbuch-Markt in Deutschland kontinuierlich. Davon zeugt eine neue Erhebung von Media Control in Kooperation mit der IG Hörbuch. Diese deckt erstmals den Markt vollständig ab und umfasst sowohl physische als auch digitale Absatzkanäle. Demgemäß stieg der Umsatz von 2021 im Vergleich zum Vorjahr deutlich an, wobei sich die Downloads dabei am umsatzstärksten erwiesen.

Der Media Control Hörbuch Kompass gründet auf den Verkaufsmeldungen von Hörbuchverlagen in Deutschland. Diese hat man auf die Gesamtheit der Verlage sowie den Endkundenmarkt hochgerechnet. Sowohl Verkäufe auf CD, via Download, als auch Streaming sind in den Angaben mit enthalten. Künftig wird der Media Control Hörbuch Kompass regelmäßig in Kooperation mit der Interessengruppe (IG) Hörbuch des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels veröffentlicht.

Mit der starken Verbreitung mobiler Endgeräte geht auch eine zunehmende Hörbuch-Nutzung Hand in Hand. Die zahlreichen Möglichkeiten, diese in den Alltag einzubeziehen, spiegeln sich offenbar in einer gestiegenen Nachfrage wider. Wie Statista aktuell mitteilt, hat in Deutschland

„im vergangenen Jahr rund jeder Dritte mindestens einmal im Monat Hörbücher oder Podcasts gehört. Im europäischen Vergleich ausgewählter Staaten liegt Deutschland damit im Mittelfeld. Die Bedeutung hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen.“

Hörbuch-Markt boomt: Downloads und Streaming besonders beliebt

Konkret stieg somit der Hörbuch-Umsatz im Jahr 2021 um 12 Prozent auf insgesamt 280,2 Millionen Euro. Mit diesem Ergebnis konnte sich das Wachstum aus dem Vorjahr fortsetzen. 2020 stieg der Umsatz zum Vergleich um 13 Prozent an. Besonders gefragt sind dabei Download- und Streamingangebote. Im Einzelnen erzielten Downloads ein Umsatz-Plus im Jahr 2021 von 17 Prozent. Sie erfuhren zum Vorjahr damit keine Steigerung. Streaming fuhr mit 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ebenso ein sattes Plus ein. 2020 waren es sogar 56 Prozent Steigerung im Vergleich zu 2019.

Während allerdings die Nachfrage nach digitalen Hörbüchern boomt, sinken die Verkaufszahlen von physischen Exemplaren. Hier sank der CD-Umsatz 2021 um 12 Prozent und 2020 um 14 Prozent. 2019 hielten physische Titel noch 40 Prozent des Hörbuch-Umsatzes. Hingegen waren es 2021 nur noch 23 Prozent. Den größten Teil des Hörbuch-Marktes nehmen Downloads mit 45 Prozent mit einer leichten Steigerung ein. 2019 waren es noch 41 Prozent. Das größte Wachstum erzielte Streaming. Immerhin nimmt es 2021 rund 32 Prozent des Marktes ein. 2019 waren es zum Vergleich dazu noch 19 Prozent.

Kilian Kissling, Sprecher der IG Hörbuch des Börsenvereins, weist auf den flexiblen Hörbucheinsatz hin:

„Hörbücher werden seit Jahren immer beliebter. Die Menschen hören sie nebenbei – auf dem Weg zur Arbeit, auf Reisen, bei der Hausarbeit – oder sie entspannen mit einem Hörbuch auf der Couch. Über Streaming und Downloads sind sie schnell und bequem verfügbar. Hörbuchverlage nutzen heute alle vorhandenen Kanäle ganz selbstverständlich, um den Menschen Geschichten, Wissen und Informationen auf leichte Art zugänglich zu machen. Wir freuen uns sehr darüber, dass es uns gemeinsam mit Media Control gelungen ist, die Entwicklungen auf unserem Markt künftig umfassend abzubilden.“

Ulrike Altig, Geschäftsführerin Media Control, ergänzt:

„Das Interesse an Hörbüchern, gerade im digitalen Bereich, steigt kontinuierlich. Deshalb war es für Media Control auch so wichtig für diesen zukunftsorientierten Markt zum ersten Mal umfassende Zahlen zu liefern. In Zusammenarbeit mit den Hörbuchverlagen und der IG Hörbuch freuen wir uns ab sofort regelmäßig Informationen zum Hörbuchmarkt zu präsentieren.“

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.