E-Book
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E-Book-Markt: Anzahl Käufer und Umsatz bis Sommer 2017 rückläufig

E-Book-Quartalsbericht: Kaufintensität steigt weiter, Käuferzahl und Umsatz gehen zurück, der Absatz steigt, der Umsatzanteil ist konstant.

Vierteljährlich gibt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. in seinem E-Book-Quartalsbericht in Zusammenarbeit mit GfK Entertainment die neuesten Ergebnisse der Entwicklungen auf dem E-Book-Markt bekannt. Zur Auswertung bereit standen dieses Mal die Zahlen der ersten beiden Quartale, also von Januar bis einschließlich Juni 2017. Bezeichnend für diesen Zeitraum ist, dass die Kaufintensität steigt, die Käuferzahl zurückging und der Umsatz sank. Mit einem konstanten Umsatzanteil von 5,4 Prozent bleibt das E-Book somit weiterhin ein Nischenprodukt.

Markt für E-Books rückläufig

Auch im ersten Halbjahr 2017 legten E-Book-Käufer erneut mehr Titel in ihren Warenkorb als im Vorjahreszeitraum. So nahm die Kaufsintensität bei E-Books am Publikumsmarkt (ohne Schul- und Fachbücher) in den ersten beiden Quartalen 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 15,2 Prozent zu und der Absatz stieg um 1 % leicht an. Die Käufer erwarben in der ersten Jahreshälfte 2017 im Durchschnitt 5,7 E-Books (2016: 4,9; 2015: 4,8). Insgesant gesunken (um 12,3 % gegenüber dem Vorjahr) ist allerdings die Käuferzahl von 2,9 Mio. auf nunmehr 2,5 Mio. Käufer. Da die Käufer im Durchschnitt 4,4 % weniger pro E-Book bezahlten, gingen die E-Book-Umsätze am Publikumsmarkt in den ersten beiden Quartalen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,4 Prozent zurück. Der Umsatzanteil bleibt mit 5,4 Prozent konstant.

Die Hochrechnungen der E-Book-Absätze und -Umsätze stammen aus dem GfK Consumer Panel Media*Scope Buch. Es beteiligen sich daran insgesamt 25.000 Personen. Diese sind repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung ab zehn Jahren, also für insgesamt 67,7 Mio. Menschen. In Form einer schriftlichen, repräsentativen Umfrage (ca. 60% Online – Anteil steigend + 40% Paper & Pencil) mittels Tagebuch, werden alle Einkäufe im Buchmarkt von diesen deutschen Privatpersonen ab 10 Jahren erfasst, die Ergebnisse werden dann auf die Grundgesamtheit der deutschen Bevölkerung (67,7 Mio. Menschen) ab 10 Jahre hochgerechnet. Die Studie beleuchtet die Perspektive der Kunden genauso, wie die des Handels und der Verlage.

Fazit

Der Trend setzt sich nun auch in diesem Quartal fort: Die Anzahl der E-Book-Käufer hat weiterhin abgenommen. Dafür kaufen aber die verbliebenen Kunden mehr E-Books. Allerdings entschieden sich diese wohl eher für geringpreisige Titel oder sie nutzten Angebotspreise, denn sie zahlten im Durchschnitt 4,4 % weniger pro Werk, was in der Folge zu sinkenden Umsatzzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum führte. Ob die anhaltende Piraterie dabei eine Rolle spielt, konnte im Rahmen der Erhebung natürlich nicht geklärt werden.

Tarnkappe.info

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Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.