Webauftritt von RentAHitman
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Bildquelle: Screenshot

RentAHitman: FBI verhaftet jungen Auftragskiller

Der angehende Vater aus Tennessee bewarb sich bei RentAHitman als Auftragskiller, um seine finanziellen Probleme zu lösen.

Der junge Josiah Garcia spielt gerne mit Gewehren. Die Plattform RentAHitman war für ihn die ideale Gelegenheit, sich als Auftragskiller zu bewerben und seine Geldsorgen endlich in den Griff zu bekommen. Leider ging die Rechnung nicht ganz auf, denn er lief dem FBI damit direkt in die Arme.

FBI verhaftet jungen Auftragskiller

Der 21-jährige werdende Vater Josiah Garcia aus dem US-Bundesstaat Tennessee bewarb sich auf der Online-Plattform RentAHitman als Auftragskiller. Leider war ihm nicht bewusst, dass es sich bei der Webseite um eine Art Honeypot handelt. Denn der Betreiber arbeitet mit Strafverfolgungsbehörden zusammen und leitet mögliche Auftragsmorde weiter.

Wie The Washington Post berichtet, gelang es dem FBI, den Mann in der vergangenen Woche zu verhaften. Der Staatsanwaltschaft zufolge droht ihm nun eine Haftstrafe von bis zu 10 Jahren.

Eine Domain, die Bedürfnisse weckt

Die Gründung der Webseite RentAHitman.com erfolgte im Jahr 2005 durch Bob Innes. Zunächst wollte er unter dieser Domain den Online-Auftritt eines auf Penetrationstests spezialisierten Cybersecurity-Dienstleisters hosten. Nachdem der Erfolg ausblieb, entschied er sich auf den Bedarf einzugehen, der sich aus den vielen E-Mails ergab, die inzwischen sein Postfach überfluteten.

Denn scheinbar suchten Menschen unter seiner Domain nach einem professionellen Auftragskiller. Also erstellte er eine Webseite, auf der Interessenten einen Auftragsmord bestellen oder sich selber als “Außendienstmitarbeiter bei den besten Problemlösungsorganisationen der Welt” bewerben konnten.

Testimonials auf RentAHitman.com
Testimonials auf RentAHitman.com (Quelle: Screenshot)

Joshia Garcia: ein gutgläubiger RentAHitman-Bewerber

Josiah Garcia reichte seine Bewerbung am 16. Februar ein und hob dabei seine militärische Erfahrung sowie seinen sicheren Umgang mit Gewehren hervor. Dabei soll er auch persönliche Daten von sich preisgegeben haben. Darunter sein Name, seine E-Mail-Adresse und seine Telefonnummer.

Am nächsten Tag habe er sogar seine Anschrift und sein Geburtsdatum nachgereicht. Weitere zwei Tage später übermittelte er auf Anfrage des Webseitenbetreibers von RentAHitman auch noch einen Lebenslauf, eine Kopie seines Führerscheins sowie einige Fotos von sich.

In einer weiteren E-Mail erklärte Garcia, er “suche einen gut bezahlten Job, der mit meiner militärischen Erfahrung zusammenhängt (Schießen und Töten des markierten Ziels), damit ich mein Kind unterwegs unterstützen kann.

Nach ein paar weiteren Mails, in denen er mitunter um ein Vorstellungsgespräch bat, erhielt er schließlich am 16. März eine Antwort von Innes. Ein “Field Coordinator” melde sich in Kürze bei ihm, hieß es darin. Tatsächlich setzte sich daraufhin ein verdeckter FBI-Agent mit Garcia in Verbindung.

RentAHitman: 5.000-Dollar-Auftragsmord wurde Garcia zum Verhängnis

Anfang April trafen sich die beiden schließlich in einem Restaurant, um weitere Details zu dem Job zu besprechen. Der FBI-Agent bot dem jungen RentAHitman-Bewerber an, jederzeit aussteigen zu können. Doch der junge Mann blieb felsenfest davon überzeugt, dass es ihm nichts ausmache 50 Zielpersonen zu töten, wenn er dafür eine Menge Geld erhalte.

In der vergangenen Woche sollte Garcia dann seinen ersten Auftrag erhalten. Der FBI-Agent übergab ihm Fotos und Informationen über ein fiktives Ziel. 5.000 Dollar sollte er für den Auftragsmord eines gewalttätigen Ehemannes erhalten. Die Hälfte davon sofort, den Rest nach erfolgreicher Ausführung.

Nachdem Garcia fragte, ob er ein Beweisfoto von der Leiche seines Opfers machen müsse, verhaftete der FBI-Agent ihn schließlich.

Über

Marc Stöckel hat nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und einem Studium im Bereich der technischen Informatik rund 5 Jahre als Softwareentwickler gearbeitet. Um seine technische Expertise sowie seine Sprachfertigkeiten weiter auszubauen, schreibt er seit dem Sommer 2022 regelmäßig Artikel zu den Themenbereichen Software, IT-Sicherheit, Datenschutz, Cyberkriminalität und Kryptowährungen.