Einen Arzt aus Georgia hat man kürzlich wegen versuchten Mordes durch einen Auftragskiller zu mehr als 7 Jahre Gefängnis verurteilt.
Dr. James Wan, 54 gab vor Gericht zu, dass er einen Auftragskiller anheuern wollte. Richter Leigh Martin May vom US-Bezirksgericht in Georgia hat ihn kürzlich verurteilt, nachdem klar war, dass Wan Bitcoin im Wert von etwa 16.000 US-Dollar als Bezahlung für die Ermordung seiner Freundin an eine Website für Auftragsmorde im Internet geschickt hatte. Dazu kamen weitere 8.000 USD, um die man ihn zusätzlich erleichtert hat.
Auftragskiller sollte es wie einen Unfall aussehen lassen
Die Ermittlungen des FBI ergaben, dass Wan am 18. April 2022 auf die Auftragsmord-Website zugriff und die Bestellung aufgab. In den Auftragsdetails gab Wan den Namen, die Adresse und das Facebook-Konto seiner Freundin sowie die Beschreibung und das Nummernschild ihres Fahrzeugs an. Außerdem bat er den Administrator, dafür zu sorgen, dass der Überfall wie ein missglückter Raubüberfall aussehen sollte.
Er zahlte etwa 8.000 Dollar in Bitcoin auf das Treuhandkonto der Website als Anzahlung für den Auftragskiller ein. Zwei Tage später wandte sich Wan an den Administrator der Website und fragte, warum die Einzahlung nicht auf seinem Konto eingegangen sei. Am nächsten Tag fragte der Administrator James Wan nach der Bitcoin-Adresse, die er für die Einzahlung verwendet hatte. Dr. Wan legte einen Screenshot der Transaktion vor. Daraufhin schrieb ihm der Administrator, dass die Adresse, die Wan verwendet hatte, angeblich nicht zu seiner Website gehört. Da waren die ersten 8.000 USD schon verloren.
Dr. Wan akzeptierte, dass er an die falsche Adresse eingezahlt hatte, und zahlte weitere 8.000 Dollar in Bitcoin auf die Wallet der Website ein. Der Administrator bestätigte dann, dass die Einzahlung an die richtige Adresse erfolgt war, und aktualisierte Wans Konto. Der Administrator fragte Wan dann, ob er den Treffer als „Unfall oder als ein normales schießen“ bezeichnen wolle. Wan antwortete: Ein „Unfall ist besser„.
Tatverdächtiger prüfte täglich den Auftragsstatus
Am 29. April zahlte Wan weitere 8.000 Dollar in Bitcoin ein, um den Auftrag abzuschließen. Er erkundigte sich laut Anklage immer wieder, wie schnell der Auftragskiller seinen Auftrag ausführen würde. Am 10. Mai zahlte Dr. Wan etwa 1.200 Dollar in Bitcoin auf sein Treuhandkonto auf der Website ein, um die durch den Preisverfall von Bitcoin entstandene Differenz auszugleichen.
Das FBI kontaktierte Wans Freundin, nachdem es von dem Auftragsmord erfahren hatte. Man stellte sie unter ihren Schutz. Sie befragten dann den Auftraggeber. Dr. Wan sagte den Ermittlern, er habe den Mord bestellt und täglich den Status überprüft. Eine Kontrolle von Dr. Wans Bitcoin-Wallet bestätigte, dass er die Bestellung bezahlt hatte. Am Ende des Verhörs stornierte er den Auftragskiller.
Sieben Jahre und 3 Monate Haftstrafe + 2 Jahre Bewährung
Dr. Wan bekannte sich schuldig, am 17. Oktober 2023 eine Einrichtung des zwischenstaatlichen Handels zur Begehung eines Auftragsmordes benutzt zu haben. Er wurde am 18. Januar 2021 zu sieben Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Nach seiner Haftstrafe wird man ihn für zwei Jahre auf Bewährung entlassen.
„Wan nutzte das Dark Web, um seinen tödlichen Plan zu verbergen„, sagte US-Staatsanwalt Ryan K. Buchanan in der Pressemitteilung. „Glücklicherweise wurde sein Plan aufgedeckt, bevor jemand getötet oder verletzt wurde.“ Keri Farley, Special Agent in Charge des FBI Atlanta, ergänzt sein Statement wie folgt:
„Obwohl er sich feige im Dark Web versteckt hat, konnte Wans kaltblütiger Mordplan dank der hervorragenden Arbeit unseres Teams verhindert werden. Er wird nun die volle Härte des Strafrechtssystems zu spüren bekommen. Dieser Fall zeigt, dass das FBI abscheuliche Gewalttaten nicht toleriert und alles daran setzt, unsere Bürger zu schützen.„
Wie das FBI an die Kommunikation zwischen dem Admin im Darknet und Wan gelangt ist, geht auch aus den verfügbaren Medienberichten nicht hervor. Möglicherweise haben die Ermittler die Website selbst als Honeypot ins Netz gestellt, um mögliche Interessenten zu überführen. Glücklicherweise wurde der Auftragskiller nie wirklich beauftragt.