Live-Sport-Streaming auf einem Smartphone
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Bildquelle: StockCake

GoDaddy vs. Streaming Piraten: Premier League macht Druck

Die Premier League geht gegen Live-Streaming-Piraten vor. GoDaddy soll die Hintermänner illegaler Sport-Streaming-Domains aufdecken.

Die Premier League ist bekannt für atemberaubende Fußballspiele und weltweite Rekordzuschauerzahlen. Doch es gibt ein Problem: Live Streaming Piraten. Jetzt soll der Domain-Registrar GoDaddy die Kastanien aus dem Feuer holen. Denn die Premier League will die Hintermänner von Dutzenden illegalen Sport-Streaming-Domains identifizieren.

Fußball, viel Geld und das leidige Problem der illegalen Streams

England, die „Heimat des Fußballs“, ist stolz auf seine Premier League, die nicht nur sportlich, sondern auch finanziell eine Größe ist. Die Übertragungsrechte sind Milliarden wert und die Sender, die sie besitzen, finanzieren ihre Investitionen oft durch teure Abonnements.

Doch nicht jeder ist bereit, für Fußball zu zahlen, und so suchen manche nach kostenlosen oder billigeren Alternativen in Form von Piraten-Streaming-Diensten.

In den letzten Jahren hat die Premier League rechtliche Schritte zur Bekämpfung der Piraterie unternommen. Sie hat Sperrverfügungen erwirkt und sogar einige Betreiber vor Gericht gebracht, was zu Gefängnisstrafen geführt hat. Doch die Piraten halten sich hartnäckig, denn sie wissen, wie sie anonym bleiben können.

GoDaddy vs. Streaming Piraten: Auf der Suche nach den Übeltätern

Die Premier League geht nun mit „GoDaddy vs. Streaming Piraten“ einen Schritt weiter. Sie hat ein kalifornisches Bundesgericht angerufen, um GoDaddy zur Herausgabe von Informationen über die Betreiber von mehr als zwei Dutzend illegalen Live Streaming Piraten-Domains zu zwingen. Darunter sind Webseiten wie live-kooora.com, 30.tv und soccertv4k.com, die Hunderte von Domains umfassen oder Millionen von Besuchern pro Monat haben.

GoDaddy vs. Streaming Piraten - zumindest wenn es nach der Premier League geht
GoDaddy vs. Streaming Piraten – zumindest wenn es nach der Premier League geht

Besonders interessant sind Verbindungen zu Piraten-Streaming-Diensten wie EVPad und SVI Cloud, die in Südostasien beliebt sind. EVPad wird als „extrem ausgeklügelter“ Piraten-Streaming-Dienst beschrieben und bietet Zugang zu über 1.700 Kanälen, darunter 75 mit Live-Sportübertragungen.

Die Premier League verlangt von GoDaddy Informationen, die es ermöglichen, die Personen hinter den illegalen Websites zu identifizieren. Dazu gehören Namen, Adressen, Telefonnummern, E-Mail-Adressen, Zahlungsinformationen und andere Kontodetails. Dies berichtet Torrent Freak in einem aktuellen Artikel.

Darüber hinaus hat die Premier League GoDaddy aufgefordert, den Zugang zu den illegalen Inhalten zu sperren. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass die Piraterie-Streams für den Rest der Saison weiter verbreitet würden.

So weit die Theorie

Ob diese Informationen der Premier League helfen, ist mehr als fraglich. Viele Piraten verwenden gefälschte Registrierungsdaten, und bei Zahlungen in Kryptowährungen könnte sich die finanzielle Spur als Sackgasse erweisen.

Hinzu kommt:

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts sind viele der im Antrag aufgeführten Domains und Dienste noch online. GoDaddy nimmt normalerweise keine Domains ohne Gerichtsbeschluss vom Netz.

TorrentFreak

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Sunny

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Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.