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Die Ärzte: Deutsche Punkbank mahnt die Piratenpartei ab

Anwälte der Punkband Die Ärzte mahnten die Piratenpartei ab, weil sie einen Auszug eines Songtextes für ihre Parteiwerbung benutzt haben.

Anstatt wie Die Toten Hosen öffentlich klarzustellen, dass man sich nicht für Parteiwerbung hergeben will, haben Rechtsanwälte im Auftrag der Band Die Ärzte die Piratenpartei Deutschland abgemahnt. Was sie falsch gemacht haben? Sie haben wieder wie vor der Bundestagswahl 2009 einen Auszug des Songtextes „Deine Schuld“ per Twitter benutzt, um für Stimmen zu werben. Darin sieht die abmahnende Kanzlei eine Verletzung des Persönlichkeitsrechts, weil man in diesem Zusammenhang nicht zitiert werden möchte. Letzten Freitag Abend erreichte die Parteizentrale die Abmahnung der deutschen Punkband. Die gesetzte Frist für eine Reaktion ging nur bis zum Nachmittag des Folgetages, kürzer geht es kaum. Der Anwalt der Band Die Ärzte kennt seine Grenzen offenbar recht genau.

Die Ärzte: Klarmachen zum Abmahnen?

Und jetzt? Der Urheberrechtsspezialist Bruno Kramm hat bereits in einem eigenen Video angekündigt, man habe die Gelder um juristisch bis zur letzten Instanz zu gehen. Leider hat man Herrn Kramm damit eine Vorlage für ein weiteres Statement gegeben, mehr nicht. Da die Zukunft der Piraten höchst ungewiss ist, hätte man die Angelegenheit besser auf sich beruhen lassen. Wäre die Abmahnung früher erfolgt, hätte daraus bei den jüngeren Wählern möglicherweise noch eine Sympathiewelle werden können, den erwünschten Effekt hätten die Anwälte so ins komplette Gegenteil verkehrt.
Update: Es geht offenbar nicht um den Auszug aus dem Songtext bei Twitter. Die Abmahnung erfolgte wohl primär wegen der Verwendung der beiden Sätze in einer Grafik, die für die Piratenpartei werben soll. Quelle bei Twitter. Tarnkappe.info
Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.