Unterstützer des Wikileaks-Gründers Julian Assange bei einer Demonstration
Unterstützer des Wikileaks-Gründers Julian Assange bei einer Demonstration
Bildquelle: Ale_Mi, Lizenz

Julian Assange endlich frei! Erfolgreicher Deal mit US-Regierung

Vom Gefängnis in die Freiheit. Julian Assange ist endlich frei! Der Wikileaks-Gründer hat sich mit der US-Regierung auf einen Deal geeinigt.

Wikileaks-Gründer Julian Assange hat sich mit der US-Regierung auf einen Deal geeinigt. Dies könnte das Ende eines jahrelangen juristischen Marathons bedeuten. Assange hat sich offenbar in einem Punkt der langen Anklageliste schuldig bekannt und ist damit auf freiem Fuß. Er hat London bereits verlassen und könnte bald nach Australien zurückkehren.

Assanges Weg in die Freiheit

Die USA warfen Julian Assange Verstöße gegen das Spionagegesetz vor. Ihm drohten bis zu 175 Jahre Haft. Um einer Auslieferung zu entgehen, lebte er sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London. 2019 wurde er verhaftet und ins Gefängnis Belmarsh gebracht.

Ein unerwarteter Deal mit der US-Regierung ebnet Julian Assange nun den Weg in die Freiheit. Der Whistleblower wird sich in einem Anklagepunkt schuldig bekennen und kann damit seine Haftstrafe als verbüßt betrachten. Damit geht ein jahrelanger Rechtsstreit zu Ende, der weltweit für Schlagzeilen sorgte.

Julian Assange ist endlich frei
Julian Assange ist endlich frei

Seit 2019 befand sich Assange im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in London. Diese Zeit wird nun auf seine mögliche Strafe in den USA angerechnet. Laut Gerichtsdokumenten wird er sich schuldig bekennen, an einer Verschwörung zur Beschaffung und Veröffentlichung von US-Geheimdokumenten beteiligt gewesen zu sein. Darauf stehen 62 Monaten Haft. Diese hat er aber mit seinem Aufenthalt in Belmarsh bereits verbüßt.

Ein interessanter Aspekt des Deals: Julian Assange wird sein Geständnis nicht auf dem amerikanischen Festland ablegen, sondern im Außengebiet der Nördlichen Marianen. Dieser geschickte Schachzug ermöglicht es ihm, US-Boden zu vermeiden. Nach seinem Erscheinen vor Gericht am Mittwoch kann er direkt nach Australien weiterreisen.

Julian Assange endlich frei: Der Weg war lang und steinig

Am 24. Juni hat Assange das Londoner Gefängnis verlassen. Videoaufnahmen zeigen ihn gut gelaunt und voller Tatendrang beim Besteigen eines Flugzeugs. Wikileaks bestätigte seine Ausreise aus Großbritannien in den sozialen Medien. Der Londoner High Court hatte ihn zuvor gegen Kaution freigelassen. Dies berichtet rnd in einem aktuellen Artikel.

Julian Assanges Freilassung ist das Ergebnis einer breiten internationalen Kampagne. Aktivisten für Pressefreiheit, Politiker und sogar die Vereinten Nationen setzten sich für ihn ein. Seine Frau Stella bedankte sich in den sozialen Medien bei allen Unterstützern und freute sich auf eine baldige Familienzusammenführung.

Ein neues Kapitel beginnt

Im Mai ließ der Oberste Gerichtshof Großbritanniens einen weiteren Einspruch Assanges gegen seine Auslieferung zu. Der australische Premierminister Albanese forderte ein Ende der Verfolgung. Auch Amnesty International appellierte an die USA, alle Anklagen fallen zu lassen.

Julian Assange steht vor einem Neuanfang. Sein Fall hat weltweit Debatten über Pressefreiheit und staatliche Transparenz ausgelöst. Mit seiner Rückkehr nach Australien geht eine lange juristische Odyssee zu Ende, die die Weltöffentlichkeit in Atem gehalten hat. Doch die Diskussion über die Grenzen von Transparenz und nationaler Sicherheit wird weitergehen.

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Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.