Der Defense Security Service hat diverse Warnplakate aufgehängt. Darin werden Snowden und Assange als „berüchtigte Spione“ bezeichnet.
Der Defense Security Service hat in Militärbasen und staatlich genutzten Gebäuden Warnplakate aufgehängt. Darin werden Edward Snowden und Julian Assange als „berüchtigte Spione“ bezeichnet. Es geht um Stimmungsmache gegen die Whistleblower. Diese soll man nach dem Willen der Behörde in die USA ausliefern.
Behörde verbreitet Fahndungsfotos von Snowden und Assange
Gestern gab man über den offiziellen Twitter-Account von Wikileaks bekannt, dass die dem US-Verteidigungsministerium unterstellte Behörde Defense Security Service (DSS) derzeit Plakate mit Fahndungsfotos von Julian Assange und Edward Snowden verbreitet. Die Plakate wurden im Umkreis von zahlreichen Militärbasen und innerhalb von staatlich genutzten Gebäuden gesichtet.
Berüchtigte Spione?
Der Aufenthaltsort der beiden „berüchtigten Spione“ ist den US-Behörden seit langer Zeit bekannt. Auf den Plakaten wurde hingegen der Lebenslauf der beiden Whistleblower und eine Auswahl der Anschuldigungen veröffentlicht. Offenbar soll allen künftigen Geheimnisverrätern damit klargemacht werden, mit welchen Konsequenzen sie im Fall einer Aufdeckung rechnen müssen. Es geht also im Kern nicht um die Suche nach den beiden Personen. Die Aktion dient lediglich der Warnung aller möglichen Nachahmer. Deswegen hat man die Plakate wohl auch genau dort aufgehängt, wo viele Menschen arbeiten, die tagtäglich mit geheimen Informationen zu tun haben.
Hintergrund zu Snowden und Assange
Der ehemalige Mitarbeiter von Booz Allen Hamilton (Tochterunternehmen der US-Geheimdienste) Edward Snowden hat Journalisten im Juni 2013 unzählige Geheimdokumente über die Ausspäh-Aktivitäten der USA und Großbritanniens übergeben. Nach einer Zwischenstation in Hong Kong hält er sich derzeit in Russland auf. Dort muss er regelmäßig seine einjährige Aufenthaltserlaubnis verlängern lassen. Snowden gab bekannt, er werde nicht in die USA reisen. Ihm drohe dort ein unfaires Gerichtsverfahren. Zudem müsste Snowden auf US-Boden mit empfindlichen zivilrechtlichen Strafen rechnen, weil er mit der Preisgabe der geheimen Informationen gegen die Verträge seiner Arbeitgeber verstoßen hat.
Der australische Wikileaks-Mitbegründer Julian Assange wurde unter anderem im Jahr 2010 durch die Veröffentlichung von US-Militärdokumenten zum internationalen Militäreinsatz in Afghanistan bekannt. Nachdem die schwedische Staatsanwaltschaft im August 2010 gegen ihn wegen Vergewaltigungsvorwürfen einen Haftbefehl erlassen hat, flüchtete Assange in die Botschaft Ecuadors in London, die er aus Angst vor einer Abschiebung in die USA bis heute nicht verlassen hat.
Tarnkappe.info