Polizist verhaftet einen Kriminellen, der versucht hat seine Spuren per Krypto-Geldwäsche zu verwischen (Symbolbild)
Polizist verhaftet einen Kriminellen, der versucht hat seine Spuren per Krypto-Geldwäsche zu verwischen (Symbolbild)
Bildquelle: minervastock, Lizenz

Kampf gegen Geldwäsche: FBI nimmt 9 Krypto-Börsen vom Netz

Das FBI hat neun Domains von Krypto-Börsen beschlagnahmt, die Cyberkriminellen Geldwäsche ermöglichten. Verhaftungen könnten noch folgen.

Im Rahmen einer internationalen Strafverfolgungsoperation hat das FBI neun Krypto-Börsen vom Netz genommen, die ihren Nutzern Geldwäsche ermöglichten. Aus der noch andauernden Analyse der beschlagnahmten Server könnten bald einige Verhaftungen von Cyberkriminellen folgen, die von den betroffenen Diensten Gebrauch machten.

Neun Krypto-Geldwäsche-Anbieter weniger

In Zusammenarbeit mit dem Virtual Currency Response Team (VCRT) sowie der ukrainischen Polizei und Staatsanwaltschaft hat das FBI kürzlich Domains von insgesamt neun Krypto-Diensten beschlagnahmt, die Cyberkriminellen Geldwäsche durch Verschleierung ihrer Transaktionen ermöglichten.

Der US-Staatsanwaltschaft von Michigan zufolge wurden die folgenden Webseiten vom Netz genommen:

  • 24xbtc.com
  • 100btc.pro
  • pridechange.com
  • 101crypta.com
  • uxbtc.com
  • trust-exchange.org
  • bitcoin24.exchange
  • paybtc.pro
  • owl.gold

Jede dieser Seiten zeigt dem Besucher inzwischen das FBI-typische Beschlagnahmungsbanner an. Dabei wechselt die Sprache alle paar Sekunden zwischen Englisch und Russisch.

FBI-Banner auf den beschlagnahmten Domains der Krypto-Geldwäsche-Dienste
FBI-Banner auf den beschlagnahmten Domains der Krypto-Geldwäsche-Dienste
(Quelle: Screenshot)

Die beschlagnahmten Server waren in mehreren Regionen auf der ganzen Welt verstreut. Einige standen in den Vereinigten Staaten, andere waren in der Ukraine oder europäischen Ländern stationiert.

Krypto-Börsen waren vor allem bei Ransomware-Hackern beliebt

Wie die Justizbehörde in ihrer Mitteilung hervorhebt, ließ sich ein Großteil der auf den betroffenen Krypto-Börsen durchgeführten Geldwäsche auf Ransomware-Angreifer zurückführen. Aber “auch andere Betrüger und Cyber-Kriminelle” machten Gebrauch von den auf Englisch und Russisch angebotenen Diensten dieser Plattformen.

“Viele dieser Dienste werden in Online-Foren beworben, in denen kriminelle Aktivitäten diskutiert werden. Durch die Bereitstellung dieser Dienste unterstützen die virtuellen Währungsbörsen wissentlich die kriminellen Aktivitäten ihrer Kunden und werden zu Mitverschwörern in kriminellen Machenschaften.”

US-Staatsanwaltschaft

Verhaftungen von Nutzern der Krypto-Geldwäsche könnten noch folgen

Wie BleepingComputer berichtet, boten die betroffenen Webseiten ihren kriminellen Kunden sogar einen Live-Support sowie Anleitungen an, um ihre Geldspuren zu verwischen. Sie ermöglichten es den Nutzern, ihre ergaunerte Krypto-Beute in “schwerer nachweisbare Coins umzuwandeln” und dadurch zu waschen.

Sollten sich aufgrund der noch andauernden Analyse der Server-Systeme Rückschlüsse auf Cyberkriminelle ziehen lassen, die Gebrauch von der angebotenen Krypto-Geldwäsche machten, so ist in Zukunft möglicherweise mit weiteren Razzien inklusive Verhaftungen zu rechnen.

Schon in der Vergangenheit gerieten sogenannte Krypto-Mixer immer wieder ins Fadenkreuz von Behörden, da sie böswilligen Akteuren erlaubten, ihre Spuren durch Geldwäsche zu verwischen und ihre gestohlenen Kryptowerte ungestraft für eigene Zwecke einzusetzen. Erst im vergangenen März hatte es beispielsweise den Dienst “ChipMixererwischt.

Über

Marc Stöckel hat nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und einem Studium im Bereich der technischen Informatik rund 5 Jahre als Softwareentwickler gearbeitet. Um seine technische Expertise sowie seine Sprachfertigkeiten weiter auszubauen, schreibt er seit dem Sommer 2022 regelmäßig Artikel zu den Themenbereichen Software, IT-Sicherheit, Datenschutz, Cyberkriminalität und Kryptowährungen.