Himalaya Exchange
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Bildquelle: Himalaya Exchange

Himalaya Exchange: Krypto-Handelsbörse vom FBI geschlossen

Das FBI hat gestern die Domain der Online-Krypto-Handelsbörse Himalaya Exchange beschlagnahmt. Dem Gründer wirft man Betrug vor.

Wie die Betreibergesellschaft bei X bekannt gab, hat das FBI die Domain der Krypto-Handelsplattform Himalaya Exchange am gestrigen Dienstag beschlagnahmt. Nach Angaben der Betreiber seien dennoch alle Daten und Guthaben sicher. Die Beschlagnahmung habe ohne vorherige Ankündigung stattgefunden. Zunächst sucht man sich Hilfe durch Fachanwälte, um dagegen vorzugehen, heißt es bei X.

Gründer von Himalaya Exchange soll 1 Milliarde USD ergaunert haben

Anfang des Jahres beschlagnahmte die US-Regierung 262 Millionen US-Dollar. Die USA-Behörden beschlagnahmten insgesamt 634 Millionen Dollar von 21 verschiedenen Bankkonten, darunter 262 Millionen Dollar in Verbindung mit Himalaya Exchange.

Die zuständige Staatsanwaltschaft beschuldigt den Himalaya-Gründer Ho Wan Kwok, auch bekannt als Miles Guo oder Wengui Guo, des Milliardenbetruges. Dies ist ein chinesischer Geschäftsmann im Exil und prominenter Kritiker der Kommunistischen Partei Chinas. Das FBI sucht öffentlich nach weiteren Informationen zum Gründer des Unternehmens. Dieser soll mittlerweile durch seine Betrugsmasche einen Schaden im Gesamtwert von über einer Milliarde US-Dollar erzeugt haben. Mitte März erfolgte die Festnahme.

Himalaya Exchange
Das erscheint aktuell beim Aufruf von https://himalaya.exchange.

Wert der beiden eigenen Token stark gefallen

Die Handelsplattform ging ursprünglich im November 2021 an den Start. Himalaya Exchange gab zwei eigene Token heraus. Dies war ein an den Dollar gekoppelter Stablecoin, der Himalaya Dollar, besser bekannt als HDO. Daneben gab man den Himalaya Coin heraus, abgekürzt HCN. Laut US-Justizministerium seien diese keine echten Kryptowährungen. Beide basieren immerhin auf der Blockchain der Kryptowährung Ethereum.

Bezahlung eines Ferrari mit Token war nur vorgetäuscht

Kwok und sein Finanzier Kin Ming Je haben darüber hinaus laut dem Department of Justice (DOJ) ihre Kunden belogen. Laut Anklage sollen sie Interessenten gegenüber den Kauf eines Luxuswagens der Marke Ferrari vorgetäuscht haben, um dessen Nutzen als Zahlungsmittel zu demonstrieren. Die Staatsanwaltschaft fand hingegen Indizien dafür, dass der PKW in Wirklichkeit per Überweisung bezahlt wurde.

Einen Großteil des beschlagnahmten Geldes hatte Himalaya als Reserve für den HDO eingesetzt. Als es nach der Beschlagnahmung keine Deckung mehr gab, konnte niemand mehr bei Himalaya Exchange die Token in US-Dollar wechseln. Wer den Token HCN kaufen wollte, musste mit dem HDO bezahlen. Seit der Beschlagnahmung Anfang des Jahres fiel der HCN laut der Klage von 24 $ auf 14 $.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.