Vorgestern gab Kim Dotcom bekannt, er könne es nicht erwarten, ein 100%iger Kiwi zu werden, um seinen Beitrag für ein besseres Neuseeland zu leisten.
In Anbetracht des Wechsels der neuseeländischen Regierung zur Gambia-Koalition kündigte Kim Dotcom an, er wolle die dortige Staatsbürgerschaft beantragen. Er schrieb bei Twitter, als 100%iger Kiwi wolle Dotcom seinen Beitrag für ein besseres Neuseeland leisten. Die scheidende konservative Regierung hat in den letzten Jahren erfolglos versucht, den ehemaligen Megaupload-Betreiber wegen unzähliger Urheberrechtsverletzungen in die USA auszuliefern.
Kim Dotcom beantragt die neuseeländische Staatsbürgerschaft
Der Deutsch-Finne Kim Schmitz (Kim Dotcom) will in Anbetracht des Machtwechsels die neuseeländische Staatsbürgerschaft beantragen. Die neue Ministerpräsidentin Jacinda Ardern bildet mit den Sozialdemokraten und Nationalisten eine Minderheitsregierung, die von den Grünen toleriert wird, die sich aber nicht an der Regierung beteiligen wollen. Auf die Gambia-Koalition würden demnach 63 der 120 Sitze entfallen, sofern die Grünen Ardern dauerhaft unterstützen. Aufgrund des Wechsels der Regierung ist der Neuseeland-Dollar überraschend abgesackt.
Viele Millionäre lassen sich im Südpazifik nieder
Vorgestern gab Kim Dotcom auf Twitter bekannt, er könne es nicht erwarten, ein hundertprozentiger Kiwi zu werden, um seinen Beitrag für ein besseres Neuseeland zu leisten. Er wäre in guter Gesellschaft. Wie die FAZ berichtet, haben schon mehrere Internet-Millionäre aus dem Silicon Valley angekündigt, sich im Südpazifik niederlassen zu wollen. Die Wahl von US-Präsident Trump und der Brexit Großbritanniens sollen ihren Teil dazu beigetragen haben.
Ob der gebürtige Kieler die Chance erhalten wird, dort offiziell aufgenommen zu werden, bleibt abzuwarten. Auch ob seine geplante „Copyright-Revolution“ mit dem neuen Portal K.im gelingen kann, wird alleine die Zeit zeigen. Dem spricht zumindest entgegen, dass weltweit alle Künstler und Rechteinhaber langfristig an ihre Verträge mit den Verwertungsgesellschaften gebunden sind, was eine separate Bezahlung pro Download schwierig machen dürfte.
K.im soll bald online gehen
Derzeit ist K.im noch nicht öffentlich zugänglich. Wer sich für die Features dieses Uploader-Marktplatzes in Kombination mit dem Micropayment-Anbieter Bitcache interessiert, sollte dort eine Einladung beantragen.
Who wants to build the decentralized union / strike App? I can’t do it. No time. Ping me. I’ll help with funding ????
— Kim Dotcom (@KimDotcom) 21. Oktober 2017
Dotcom bietet öffentlichkeitswirksam seine Hilfe an
Auch sonst gelingt es Kim Dotcom immer wieder, sein Publikum zu überraschen. So kündigte er kürzlich an, sofern jemand eine Streik App für die unterdrückten chinesischen und indischen Arbeiter programmieren würde, wolle er beim Geld sammeln helfen. Er selbst habe für die Entwicklung dieser App keine Zeit übrig. Es wäre indes spannend von ihm zu erfahren, wie die App durch die Great Firewall of China (staatliche Zensur-Schutzmauer des kompletten Datenverkehrs) gelangen soll. Außerdem sind die meisten Betroffenen froh, sich ernähren zu können. Für den Kauf eines modernen Smartphones dürfte den meisten Arbeitern schlichtweg das Geld fehlen.
China and India need strike Apps. Worst worker conditions in the world. Time to organize and demand better conditions.
— Kim Dotcom (@KimDotcom) 21. Oktober 2017
Übrigens: Wer sich für die Hintergründe der Causa Dotcom interessiert, sollte sich unbedingt die englischsprachige Dokumentation „Caught in the Web“ anschauen.
Tarnkappe.info