Telefon-Betrug
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Bildquelle: artursz

Telefon-Betrug: vorgetäuschter Haftbefehl verursachte 6000 Euro Schaden

Ein perfider Telefon-Betrug brachte einen 68-jährigen Greifswalder um viel Geld. Die Masche begann mit einem angeblichen Hausbank-Anruf.

Das Polizeipräsidium Neubrandenburg warnt in einer Pressemitteilung vor einer neuen Betrugsmasche. Demgemäß wirkten gleich vier Kriminelle an dem Telefon-Betrug mit.

Zu Beginn meldete sich per Anruf mit Greifswalder Vorwahl ein angeblicher Mitarbeiter seiner Hausbank bei dem 68-Jährigen. Dieser unterrichtete ihn von drei Überweisungen in Höhe von jeweils 9.000 EUR, die er an einen Onlinehandel entrichtet hätte. Der Geschädigte dachte zu diesem Zeitpunkt noch nicht an einen Telefon-Betrug. Er erwiderte, dass er keine Überweisungen vorgenommen habe und legte dann auf.

Nur kurze Zeit danach meldete sich ein anderer Bankmitarbeiter. Er wies den Greifswalder auf weitere Unstimmigkeiten hin und überzeugte ihn gleichzeitig davon, ein Sicherheitskonto zu eröffnen. Der 68-Jährige kam der Forderung nach und setzte die telefonischen Anweisungen zeitnahe um. Somit eröffnete er bei einer anderen Bank durch Video-Ident-Verifizierung ein neues Konto.

Mit türkischem Haftbefehl auf Beutezug

Danach trat der dritte Betrüger auf den Plan. Der gab sich als Polizist des BKA Wiesbaden aus und teilte als solcher dem Geschädigten mit, dass gegen ihn ein Haftbefehl vorliegen würde. Als Beweis übermittelte er ein Schreiben des türkischen Geheimdienstes. Demgemäß stünde seine Auslieferung bevor, sollte er keine Kautionszahlung leisten.

angeblicher Haftbefehl der Türkei

Ein weiterer angeblicher Bankmitarbeiter, nunmehr der vierte Beteiligte im Telefon-Betrug, meldete sich unmittelbar nach dem Anruf. Er informierte den Greifswalder, dass die Bank über den vermeintlich vorliegenden Haftbefehl Bescheid wüsste. Auch ihnen wäre das Schreiben zugegangen. Infolge müsse das Konto des Geschädigten nun gesperrt werden. Allerdings solle der 68-Jährige dazu noch zwei TAN generieren. Auch der Aufforderung kam dieser noch nach.

Erst hier kontaktierte das Betrugsopfer seine echte Bank. Über die Hotline teilte man ihm mit, dass die drei von ihm benannten angeblichen Mitarbeiter gar nicht existieren. Man unterrichtete ihn daraufhin darüber, dass durch das Generieren der TAN zwei Überweisungen durchgeführt wurden. Zum einen wollten die Betrüger 31.000 EUR von seinem Konto abbuchen. Wegen fehlender Deckung konnte die Abbuchung jedoch nicht durchgeführt werden. Zum anderen buchte man 6.000 Euro ab. Somit verlor der Geschädigte durch den Telefon-Betrug diese Summe. Anschließend informierte er die Polizei.

Aus gegebenem Anlass warnt das Polizeipräsidium Neubrandenburg vor diesem Telefon-Betrug

„Wir möchten eindringlich vor dieser neuen Betrugsmasche warnen. Geben Sie nie persönliche Daten und Bankverbindungen am Telefon preis. Rückversichern Sie sich bei Ihrer echten Bank, ob telefonische Anliegen korrekt sind und es diese Mitarbeiter dort wirklich gibt. Behandeln Sie TAN wie Bargeld und lassen Sie sich nicht durch angebliche Polizisten unter Druck setzen. Informieren Sie die echte Polizei.“

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.