Der VPN-Provider Mullvad hat den eigenen Browser nun um Mullvad Leta, eine eigene Suchmaschine, erweitert. Aber nur für die, die dafür bezahlen.
Mullvad Leta ergänzt nun den hauseigenen Mullvad Browser um eine Suchmaschine, die datenschutzfreundlich sein soll. Bisher hatte Mullvad den Browser standardmäßig mit der Suchmaschine DuckDuckGo ausgestattet.
Mullvad Leta nur für zahlende Kunden
Mullvad Leta ist allerdings nur für Personen zugänglich, die über ein kostenpflichtiges Mullvad VPN-Konto verfügen. Die neue Suchmaschinen-Option kann man im Mullvad Browser als Standard einstellen. Außerdem erreicht man sie über Eingabe der URL leta.mullvad.net. Doch ohne vorherige Anmeldung ist auch dort nichts sichtbar, siehe Screenshot unten.
Mullvad Leta verwendet die Google Search API als Proxy und speichert jede Suche in einem Cache. Diese zwischengespeicherten Ergebnisse nutzen alle User gemeinsam, womit man die Kosten senken und den Datenschutz verbessern will. Der Dienst wird von den Nutzern unterstützt und basiert nicht auf Werbung oder dem Verkauf von Daten.
Eine eigene Browsererweiterung soll den Zugang erleichtern. Sobald die Kontonummer in den Einstellungen festgelegt ist, muss man sich nicht jedes Mal neu anmelden. Zum Schutz vor Korrelationsangriffen und zur Kontrolle der anfallenden Kosten speichert man alle Suchanfragen nur für 30 Tage.
Täglich 100 direkte Suchanfragen
Zahlende Kunden können 100 direkte Suchanfragen pro Tag stellen, die Anzahl der zwischengespeicherten Suchanfragen ist jedoch unbegrenzt. Das Aufrufen der nachfolgenden Suchergebnisseiten rechnet man auf das Tageslimit an. Bei nicht zwischengespeicherten Suchanfragen wird von Mullvad Leta eine Google-Anfrage gestellt, bei der nur der Suchbegriff übermittelt wird und die restlichen eigenen Daten privat bleiben. Die Suchergebnisse sind frei von Tracking-Links von Drittanbietern und bieten ein sauberes, privates Surferlebnis.
Audit von Mullvad Leta ohne schwerwiegende Mängel
Das schwedische Unternehmen Assured AB hat bis Ende März eine Sicherheitsbewertung der neuen Browser-Option durchgeführt. Der Test habe keine gravierenden Mängel ergeben, hieß es im Vormonat in einem Blogbeitrag.
Wer sich für den Mullvad Browser interessiert, wir haben ihn kürzlich ausführlich einem Test unterzogen. Im Test erfährt man, ob der bekannte Hersteller aus Göteborg wirklich genug gegen das im Web vorherrschende Browser-Fingerprinting oder gegen Tracking-Dienste unternommen hat.
Die Einführung der neuen Mullvad Suchmaschine ist prinzipiell nichts weiter als eine logische Weiterentwicklung des Gesamtkonzepts. Die Geschäftsleitung hat offensichtlich verstanden, dass es auf Dauer gesehen nicht ausreicht, den Surfern lediglich VPN-Abos* zum Kauf anzubieten.
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