Firefox-Erweiterungen
Firefox-Erweiterungen
Bildquelle: addons.mozilla.org

Mozilla verlangt bald mehr Transparenz bei neuen Firefox-Erweiterungen

Ab dem 3. November müssen zwingend alle neuen Firefox-Erweiterungen angeben, ob sie Benutzerdaten erfassen oder an Dritte weitergeben.

Mozilla führt neue Rahmenbedingungen für den Datenschutz neuer Firefox-Erweiterungen ein. Damit verpflichtet man alle Entwickler, klar anzugeben, ob ihre Add-ons Nutzerdaten sammeln oder übertragen. Die Richtlinie tritt am 3. November 2025 in Kraft. Sie gilt für alle neuen Firefox-Erweiterungen, die Entwickler ab diesem Datum bei addons.mozilla.org einreichen. Am Datenschutz-Framework der bestehenden Erweiterungen ändert sich noch nichts.

Datenschutz: Transparenz der Firefox-Erweiterungen verbessert

Laut einem Blogbeitrag von Mozilla müssen Entwickler von Erweiterungen künftig einen neuen Schlüssel in ihre manifest.json-Dateien aufnehmen. Dieser trägt die Bezeichnung browser_specific_settings.gecko.data_collection_permissions. Der Schlüssel gibt an, ob eine Erweiterung personenbezogene Daten erfasst. Selbst Erweiterungen, die keine Daten erfassen, müssen in diesem Feld ausdrücklich „none“ angeben, um zu bestätigen, dass keine Daten gespeichert oder weitergegeben werden.

Transparency

Diese Informationen sind für Benutzer an mehreren Stellen sichtbar. So beispielsweise während der Installationsaufforderung, auf der Listenseite der Erweiterung auf addons.mozilla.org und im Abschnitt „Berechtigungen und Daten“ auf der Firefox-Unterseite „about:addons“. Das hat zur Folge, dass in Zukunft alle Benutzer auf einen Blick erkennen können, ob eine neue Erweiterung Daten sammelt und/oder verkauft, bevor sie diese installieren.

Add-Ons ohne gültigen Schlüssel wird Mozilla nicht freischalten

Mozilla gibt an, dass diese neue Anforderung zunächst nur für neue Erweiterungen gilt. Updates bestehender Add-Ons für den Firefox betrifft die Regelung noch nicht. Sobald ein Entwickler jedoch den neuen Schlüssel zur Datenerfassung in einer Version verwendet, muss dieser auch in allen nachfolgenden Versionen enthalten sein. Erweiterungen, denen diese Eigenschaft fehlt, schaltet man nach der Einreichung nicht frei. Die Organisation will die fehlerhaften Add-Ons erst nach ihrer Korrektur signieren.

mozilla foundation

Nutzer sollen den Überblick behalten

Diese Richtlinie steht auch im Zusammenhang mit Änderungen in der Firefox-Versionierung. Entwickler, die ältere Firefox-Versionen unterstützen – unter Version 140 auf dem Desktop beziehungsweise 142 auf Android –, müssen den Benutzern auch weiterhin eine klare, manuelle Möglichkeit bieten, die Datenerfassung unmittelbar nach der Installation zu kontrollieren.

Ab der zweiten Hälfte 2026 gilt die Vorgabe für alle Firefox-Erweiterungen

Die Mozilla Foundation bestätigte außerdem, dass dies nur die erste Phase einer umfassenderen Einführung ist. In der ersten Hälfte des Jahres 2026 müssen alle Firefox-Erweiterungen – neue wie bestehende – dasselbe Offenlegungsframework übernehmen. Die Organisation versprach den Entwicklern, sie rechtzeitig darüber zu informieren und neue Tools bereitzustellen, die den Übergang sowohl für Entwickler als auch für Benutzer erleichtern sollen. Auf jeden Fall wird die Nutzung des Firefox in Hinblick auf den Datenschutz künftig deutlich transparenter sein.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.