Pay-TV
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Bildquelle: Polizei Osnabrück

Pay-TV: Razzia führte zur Überführung von zehn Verdächtigen

Laut der Polizeidirektion Osnabrück ist es gelungen, eine illegale Pay-TV-Plattform abzuschalten. Der Schaden liegt bei ca. 1,3 Mio. Euro.

Nach über einjähriger Ermittlungsarbeit konnte man am Ende zehn Beschuldigte ausmachen. Darunter befindet sich auch der 34-jährige mutmaßliche Kopf der Pay-TV Bande.

Die Ermittlungen haben die Mitarbeiter der Zentralstelle Internet- und Computerkriminalität (Cybercrime), der Staatsanwaltschaft Osnabrück und der Zentralen Kriminalinspektion (ZKI) gemeinsam durchgeführt. Der durch das illegale Pay-TV Angebot erstandene Schaden beläuft sich nach dem bisherigen Kenntnisstand auf über 1,3 Millionen Euro.

Pay-TV-Anbieter verursachten Schäden in Höhe von 1,3 Mio. Euro

Bereits im September 2021 fand in diesem Zusammenhang eine groß angelegte Razzia in ganz Deutschland statt. Mitarbeiter der Polizei durchsuchten im Vormonat sieben Objekte in den Städten Sulingen, Dissen, Hamburg, Berlin, Enger, Gütersloh und Bochum. Dabei stellte man zahlreiche Hardware, wie Smartphones, Receiver, PCs, Laptops, Festplatten und andere Speichermedien sicher. Unterstützt wurden die Osnabrücker Ermittler von den regionalen Polizeibehörden in NRW, in Niedersachsen, und den Landeskriminalämtern in Berlin und Hamburg.

Die Ermittlungen dauern noch an. Marco Ellermann, Sprecher der Polizeidirektion Osnabrück, kommentiert den aktuellen Ermittlungserfolg: „Es ist uns gelungen, das kriminelle Netzwerk zu zerschlagen und auch die Hintermänner dieser perfiden Betrugsmasche ausfindig zu machen. Wir konnten die illegalen Server abschalten und vom Netz nehmen.“

„Günstiges und stabiles Fernsehvergnügen“

Durch die bislang geführten Ermittlungen zu den vorstehenden Personen besteht der konkrete Verdacht, dass sie gemeinsam über einen oder mehrere angemietete Server illegales IPTV, insbesondere Pay-TV-Inhalte des Senders Sky Deutschland an Endkunden verkauft haben. Hierzu nutzten sie gemeinsame IT-Netzwerkstrukturen durch die Anmietung von Servern. Über eine Anzeige des Pay-TV Anbieters kam der Fall ins Rollen.

Bei mehreren sozialen Netzwerken warben die Tatverdächtigen für ein „günstiges und stabiles Fernsehvergnügen“. Dabei agierten sie ausnahmslos mit Nicknamen.

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Nichts geht mehr: Bei einer Hausdurchsuchung in Sulingen nahmen die Ermittler sämtliche IT-Geräte mit, darunter auch einen Smart-TV und Handys. Mehrere Server wurden abgeschaltet, um das illegale Geschäft zu beenden. Bild: Polizei Osnabrück.

Gerüchteküche in der Pay-TV-Szene brodelt schon länger

In den letzten Wochen gab es zahlreiche Bust-Gerüchte, die in diversen IPTV-Foren verbreitet wurden. So zeigte u.a. der Infokanal vom Anbieter Snowshare via Telegram an, dass mindestens einer ihrer Lieferanten für die Pay-TV-Kanäle Besuch von der Polizei erhalten habe. Namen nannte man keine. Die Kundendaten von Snowshare waren nach eigenen Angaben nicht betroffen. Wieder andere haben beim Thema Busts den Namen FarrukoTV ins Spiel gebracht. Die ganzen Aussagen kann man leider weder bestätigen noch zerstreuen.

Mangels einer Überprüfung haben wir über die Angelegenheit trotz mehrerer Hinweise nicht zeitnah berichtet. Bislang ist unklar, ob es überhaupt einen Zusammenhang gibt.

Welche Strafen drohen den Cardsharing-Abonnenten?

Den ehemaligen Betreibern des IPTV-Netzwerkes droht u.a. wegen gewerbs- bzw. bandenmäßigen Computerbetruges eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Aber auch die Kunden solcher illegaler Pay-TV-Plattformen gehen im Fall der Aufdeckung nicht straffrei aus. Auch gegen sie ermittelt die Polizei.

Wer wissen möchte, welche zivil- und strafrechtlichen Konsequenzen auf ihn im Falle einer Enttarnung zukommen können, sollte sich unbedingt diesen noch immer aktuellen Beitrag durchlesen.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.