Die Polizei in Italien gab letzte Woche an, im Rahmen der Operation Black Out ein illegales IPTV-Netzwerk geschlossen zu haben.
Operation Black Out führte zum Erfolg
Abonnenten dieser Dienste entrichteten eine monatliche Gebühr zwischen 10 und 15 Euro pro Monat. Damit hatten sie Zugang zu einer großen Anzahl von kostenpflichtigen Fernseh- und Streaminginhalten, wie Sky, DAZN, Mediaset, Netflix, Amazon Prime und anderen. Eines der wichtigsten „operativen Zentren“ hat man in Messina identifiziert. Zudem waren viele andere italienische Städte von Durchsuchungen im Zusammenhang mit Operation Black Out betroffen. Darunter Rom, Verona, Pisa, Mailand, Catania, Taranto und andere. Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Catania koordinierte die mehrere Monate andauernden Ermittlungen, nachdem sie von der Post- und Kommunikationspolizei einen Hinweis erhalten hatte, dass auf nationaler Ebene eine komplexe technologische illegale IPTV-Infrastruktur vorhanden wäre. Daraufhin gelang es, die Quellen zu identifizieren, von denen das betreffende Signal verbreitet wurde. Im Vorfeld führte die Postpolizei bereits erste Ermittlungen in Telegramm sowie zahlreichen sozialen Netzwerken und auf verschiedenen Websites durch, hinsichtlich Werbung für den Verkauf von Zugängen zum illegalen Streaming von kostenpflichtigen Inhalten über IPTV der beliebtesten Plattformen.Illegales Netzwerk auf Pyramidenbasis betrieben
An der Spitze des illegalen IPTV-Netzwerks standen Anbieter des Originalinhalts, den sie häufig über gesetzliche Abonnements aus offiziellen Quellen bezogen. Diese Streams wurden dann erfasst und codiert. Anschließend hat man sie über eine dedizierte Internetinfrastruktur verteilt und an verschiedene „Einzelhändler“ und „Wiederverkäufer“ weitergeleitet. Die beiden Letztgenannten waren für den Verkauf von Piratengeräten an Endbenutzer verantwortlich. Um die Abonnements zu vertreiben, verwendete das kriminelle Netzwerk sowohl Bots, als auch Kanäle, Gruppen, Foren und Blogs, die das Angebot im Internet bewarben. Die „Piraten“ erwerben folglich die Fernsehprogramme der wichtigsten Bezahlplattformen, kodieren sie neu und senden sie dann an ihre „Kunden“.„Nach allgemeiner Meinung ist es schließlich kein Verbrechen, ein Piratensystem zu genießen, höchstens wird einem Kommunikationsgiganten ein wenig Geld weggenommen. Wenn wir das Phänomen jedoch in seiner Komplexität und nicht nur in seiner einmaligen Verwendung betrachten, erkennen wir, dass dies in Wirklichkeit nicht der Fall ist, sondern dass ein gesamtes Produktionssystem dadurch in eine Krise gerät.“Fraglich ist bisher noch, ob man die Abonnenten des Dienstes gleichfalls zur Verantwortung ziehen wird.
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