Mit Operation 404 gegen Piracy
Mit Operation 404 gegen Piracy
Bildquelle: Devon, Lizenz

Operation 404 führt zu Sperrung von hunderten Piratenseiten

Im Rahmen der Operation 404 kam es inzwischen zur fünften Aktion bzw. Welle gegen brasilianische Piraterieangebote.

Die brasilianischen Strafverfolgungsbehörden haben die mittlerweile fünfte Welle der Operation 404 gestartet. Auch diese zielte darauf ab, schädliche Websites und illegale Plattformen auszuschalten. Infolge der Anti-Piraterie-Bewegung des Landes konnten die brasilianischen Behörden auch mehrere Akteure der Cyberkriminalität festnehmen. Die Operation ist eine der größten Kampagnen dieser Art.

Mit Unterstützung der britischen Police Intellectual Property Crime Unit, der MPA Latin America, der Entertainment Software Association und der Alliance for Creativity and Entertainment (ACE) haben die brasilianischen Strafverfolgungsbehörden eine Reihe von Maßnahmen im Rahmen der laufenden Operation 404 abgeschlossen. Die Initiative richtet sich gegen urheberrechts- und lizenzrechtsverletzende Dienste im Internet.

Wie TorrentFreaks berichtete, haben die Beteiligten mit Operation 404 bereits einen weitreichenden Erfolg erzielt. Razzien an Standorten in ganz Brasilien führten zu 11 Verhaftungen. Zudem hat man dabei 200 illegale Streaming- und Spieleseiten, 128 Domains und 63 Musik-Apps gesperrt.

Der Start der fünften Phase der Operation 404 wird vom brasilianischen Ministerium für Justiz und öffentliche Sicherheit (MJSP) als „internationale Mobilisierung“ beschrieben. Die Koordination erfolgt vom MJSP über das Nationale Sekretariat für öffentliche Sicherheit (Senasp) mit Unterstützung der Polizei in acht Bundesstaaten. In einer MJSP-Mitteilung heißt es:

„Ziel ist die Entfernung von Audio- und Videoinhalten wie Spielen und Musik, die Sperrung von illegalen Streaming-Websites und -Anwendungen, die De-Indexierung von Inhalten in Suchmaschinen und die Entfernung von Profilen und Seiten in sozialen Netzwerken.“

Das Ministerium berichtete:

„In dieser fünften Phase wurden elf Personen verhaftet: vier in São Paulo, zwei in Paraná, eine in Bahia und vier in Minas Gerais. Durchsuchungs- und Beschlagnahmungsbefehle zur Auffindung von Computerausrüstung wurden in den Bundesstaaten Pernambuco, São Paulo, Paraná, Minas Gerais, Rio Grande do Sul, Bahia, Ceará und Rio de Janeiro vollstreckt.

199 illegale Streaming- und Spieleseiten und 63 Musik-Apps wurden entfernt, zusätzlich zur Sperrung von 128 Domains. Insgesamt sechs Messaging-App-Kanäle mit mehr als 4.000 Abonnenten wurden ebenfalls gesperrt, da sie angeblich Musik verbreiteten, die nicht offiziell veröffentlicht worden war.“

Die peruanische Urheberrechtsbehörde INDECOPI hat sich zum ersten Mal seit 2019 wieder an der Operation 404 beteiligt. Gemeinsam mit den brasilianischen Behörden schlossen sie einen großen illegalen Musikpiraterie-Ring. Dieser umfasste mehr als 72 Domains, darunter MP3-Download- und Stream-Ripping-Sites.

Ein Hauptaugenmerk der brasilianischen Behörden liegt auf dem illegalen Fernsehmarkt, der Piraten-IPTV-Dienste und illegalen Streaming-Websites. Zudem umfasst es die Flut von Set-Top-Boxen, die den lokalen Markt gesättigt haben.

Operation 404: zusammengefasste Erfolge der Wellen 1-5

Nach den neuesten Zahlen hat die Operation 404 seit ihrem Beginn im Jahr 2019 zur Sperrung von 1.974 Websites und 783 Apps geführt. Zudem kam es zur Sperrung von ca. 1.000 Domains, Entfernung von 720 verletzenden Musik-Apps und Ausstellung von 96 Durchsuchungsbefehlen.

Melissa Morgia, IFPI Director of Global Content Protection and Enforcement, kommentierte die Operation 404 wie folgt:

„Dank der koordinierten Arbeit der brasilianischen Behörden in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen macht die Operation 404 weiterhin große Fortschritte bei der Unterbindung unlizenzierter Musikdienste in großem Umfang. Wir danken und beglückwünschen alle an der Durchführung dieser Aktionen beteiligten Behörden und Einrichtungen für ihre kontinuierliche Zusammenarbeit und Unterstützung beim Schutz der Inhalte von Musikschaffenden“.

Paulo Rosa, Direktor von Pro-Música Brasil, ergänzte:

„Die Operation 404, die vom brasilianischen Justizministerium mit Unterstützung verschiedener Strafverfolgungsbehörden auf nationaler und internationaler Ebene durchgeführt wird, hat sich mit ihren zahlreichen Wellen in den letzten fünf Jahren, einschließlich der jüngsten, als Schlüsselelement bei der Durchsetzung der Rechte von Musikschaffenden und dem Schutz dieser Rechte vor kriminellen Organisationen, die im Online-Umfeld tätig sind, etabliert. Ich schließe mich dem Dank der IFPI an alle beteiligten Behörden und Agenturen an.“

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Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.