Die bekannte Cracker-Gruppe 3DM unterliegt einer gerichtlichen Klage des Spieleanbieters Tecmo Koei in einem aktuellen Urteil
Der Spieleanbieter Tecmo Koei verklagte im Mai letzten Jahres die populäre Cracking-Group 3DM in China wegen Urheberrechtsverletzungen. In diesem Monat gab Tecmo Koei bekannt, dass man die Klage gewonnen habe, berichtet kotaku.com.
3DM hat als erste Release Group Denuvo überwunden
3DM ist in der Spiele-Piraterie-Szene einer der namhaften Anbieter und der breiten Öffentlichkeit bekannt im Zusammenhang mit den Bemühungen bei der Anti-Tamper-Lösung Denuvo. Die verantwortliche Sprecherin von 3DM ist eine Frau mit dem Alias Bird Sister.
So hat die chinesische Cracker-Gruppe 3DM am 30. Januar 2016 einen Warnbrief erhalten, der von der beauftragten Anwaltskanzlei des Spielentwicklers Koei Tecmo ausgestellt wurde. Darin teilte man ihnen mit, dass Koei das Urheberrecht und Markenzeichen der Romance der Three Kingdoms-Spiele-Serie besitzt. Gleichzeitig wurde Cracker-Gruppe aufgefordert, alle download-bezogenen Inhalte in ihrem Forum zu löschen, sowie sich öffentlich zu dafür zu entschuldigen, Urheberrechtsverletzungen begangen zu haben, berichtet haogamers.com.
Infolge hat das Unternehmen Tecmo Koei die Cracker-Gruppe 3DM in China verklagt. Der Gruppe wurde vorgeworfen, zahlreiche Spiele, wie Romance of the Three Kingdoms 13, Nobunagas Ambition: Sphere of Influence, Nobunagas Ambition: Sphere of Einfluss – Aufstieg, Dynastie-Krieger 8: Imperien und Samurai-Krieger 4-II, an denen Tecmo Koei die Urheberrechte besitzt, gecrackt und verbreitet zu haben.
Verkaufspreis neuer Games zu hoch
3DM verteidigte sich, indem sie als erstes den Marktpreis des Spiels als zu hoch einstufte, der über dem „normalen Marktpreis“ liege. Zweitens fragten sie über die chinesische Seite Chuapp (via Haogamers) an, wie es sein könne, dass ein japanisches Unternehmen, wie Koei, das Copyright an einer chinesischen Vorlage haben dürfe. Kotaku allerdings verweist darauf, dass das Werk seit langem Public Domain ist und ein chinesisches Unternehmen sich die Urheberrechte auch gar nicht zurückholen könnte.
Das Spiel wäre eine Ableitung aus dem Buch „Romance of the Three Kingdoms“ von Chen Shou. Chen Shou lebte zwischen 233-297 und diese Geschichten wären menschlisches Erbe. Koei hat daraufhin deutlich gemacht, dass das Copyright sich nur auf das Artwork, die Musik und die Computertechnologie von Romance of the Three Kingdoms 13 bezieht. Man habe zudem viel Mühe in die historische Forschung aufgewendet. Man könne das Spiel aufgrund der Kosten niemals billig verkaufen.
Group zu Schadenersatzzahlungen verurteilt
Diese Ansicht teilte auch ein Gericht in China. Es verurteilte 3DM zu einem Schadenersatz in Höhe von 1,62 Millionen Yuan (rund 207.000 Euro). Außerdem hat man die Gruppe angewiesen, die Verbreitung von Koei Tecmo-Spielen einzustellen. Wie man das effektiv vollstrecken will, bleibt allerdings offen.
Foto geralt, thx! (CC0 1.0 PD)
Tarnkappe.info