Epic Games Strafe
Fortnite und das liebe Geld: Wenn Spielspaß teuer wird (Symbolbild)
Bildquelle: ChatGPT

Epic Games Strafe: Das düstere Spiel mit Dark Patterns

Epic-Games-Strafe: Die FTC verhängt eine Strafe in Höhe von 126 Mio. USD wegen Dark Patterns in Fortnite.

Wie einfach darf ein Kauf in einem Videospiel sein? Bei Fortnite offenbar zu einfach – zumindest laut der US-Verbraucherschutzbehörde FTC (Federal Trade Commission). Denn diese wirft Epic Games vor, Millionen Spieler – darunter viele Kinder – durch irreführende Menüs und UX-Tricks zu unbeabsichtigten Käufen verleitet zu haben. Der Vorwurf lautet auf gezielte Manipulation durch sogenannte „Dark Patterns”. Die Folge: Epic Games muss 126 Millionen US-Dollar zurückerstatten.

Millionenstrafe für Epic Games – der Vorwurf der digitalen Manipulation

Laut der amerikanischen FTC hat Epic Games, der Betreiber von Fortnite, gezielt irreführende Menüführungen und Button-Layouts eingesetzt, um Nutzer – darunter viele Minderjährige – zu ungewollten Käufen zu verleiten. Bestätigungsdialoge fehlten, der Stornoprozess war kompliziert und selbst für versehentliche Käufe gab es keine automatische Rückerstattung.

Das UI-Design in Fortnite machte es extrem einfach, etwas zu kaufen, aber mühsam, sich dagegen zu entscheiden. Diese Muster sind in der Branche als „Dark Patterns” bekannt.

Epic Games muss 126 Millionen US-Dollar zurückerstatten.

Millionen Fortnite Spieler sind laut BleepingComputer betroffen, darunter vor allem Kinder und Jugendliche, die mit der Kreditkarte ihrer Eltern eingekauft haben. Viele Eltern bemerkten die Abbuchungen erst später und stießen bei Reklamationen oft auf taube Ohren. Die FTC spricht daher von „systematischem Fehlverhalten”.

Der Imageschaden für Epic Games ist enorm, denn Fortnite gilt als populäres Mainstream-Spiel mit einer riesigen, jungen Community. Die Epic-Games-Strafe könnte nun auch andere Entwickler und Plattformen unter Druck setzen.

Mehr Transparenz, bessere UX und harte Strafen

Die Strafe der FTC gegen Epic Games ist mehr als nur ein Einzelfall – sie ist ein Weckruf für die gesamte Spielebranche. Denn Dark Patterns sind keine Zufallsprodukte, sondern bewusst eingesetzte Mittel, um die Conversion Rates zu steigern – auf Kosten der Nutzer.

Besonders problematisch wird es, wenn wie bei Epic Games hauptsächlich Kinder und Jugendliche betroffen sind. Denn sie können manipulative UX-Strategien kaum durchschauen und benötigen besonderen Schutz. Die Entscheidung der FTC könnte künftig als Referenz dienen, um auch andere Plattformen wie Roblox, TikTok oder mobile Spiele auf Android- und iOS-Smartphones zu regulieren.

Was könnte helfen? Drei Dinge:

🔐 Lösungen gegen Dark Patterns in Games

Transparente Kaufprozesse Nutzerfreundliche Menüs mit klarer Rückfrage und einfacher Widerrufsoption.
Faire UX-Designs Spieloberflächen, die Entscheidungen respektieren – keine versteckten Tricks.
Klare Regeln & Aufsicht Gesetzliche Standards und aktive Kontrolle durch Regulierungsbehörden.

Zudem sind Bildung und Medienkompetenz wichtig: Spieler – und Eltern! – müssen wissen, wie manipulative Mechanismen funktionieren. Nur so kann man sich effektiv schützen.

Wird das Urteil etwas ändern?

Die Millionenstrafe für Epic Games ist ein starkes Signal. Ob daraus jedoch ein nachhaltiger Wandel entsteht, bleibt offen. Die Gaming-Branche bewegt sich schließlich in einem Spannungsfeld zwischen Gewinnmaximierung, Nutzerwohl und der Verantwortung für Minderjährige, der man momentan offenkundig nicht gerecht wird. Die große Frage bleibt: Wie viel Ethik verträgt ein Milliardenmarkt?

Hast du selbst schon Erfahrungen mit Dark Patterns gemacht – vielleicht sogar in Fortnite? Glaubst du, dass die Strafe für Epic Games gerecht ist, oder schießt sie übers Ziel hinaus? Wie sollten Spieleentwickler deiner Meinung nach künftig mit Ingame-Käufen und dem UX-Design umgehen? Teile deine Meinung in den Kommentaren – wir sind gespannt darauf!

Sunny

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Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.