Am Mittwoch hat das irakische Parlament diverse Ego-Shooter und Videospiele verboten. Diese hätten einen "negativen Einfluss" auf die Jugend.
Am Mittwoch hat das Parlament in Baghdad diverse Ego-Shooter und andere Videospiele verboten. Man verwies dabei auf den „negativen Einfluss“ solcher Spiele auf die Bevölkerung in einem Land, wo für lange Zeit Gewalt auf den Straßen alltäglich war.
Das irakische Parlament stimmte am Mittwoch dafür, beliebte Online-Games wie PlayerUnknown’s Battlegrounds oder Fortnite zu verbieten. Derartige Spiele hätten einen negativen Einfluss auf die Jugend, zumal dieses Land lange Zeit von echtem Blutvergießen heimgesucht wurde. Vergangenen September verabschiedete der Gesetzgeber eine erste Resolution, wonach Online-Zugänge zu Spielen gesperrt werden sollten. Außerdem sollten Finanztransaktionen untersagt werden, die mit Ego-Shootern etc. in Verbindung stehen. Von derartigen Online-Spielen würde eine moralische Bedrohung für Kinder und Jugendliche ausgehen, hieß es in der Resolution.
Regierung soll sich lieber um Arbeitslosigkeit & Korruption kümmern!
Das neue Verbot sorgte in den sozialen Medien für viel Unruhe. Die irakische Regierung habe sich völlig falsche Prioritäten gesetzt. Die Arbeitslosigkeit in Verbindung mit der Korruption im Irak weiten sich immer weiter aus. Es fehlt an vielen Grundnahrungsmitteln nebst Strom und Wasser. Darum müsse man sich vornehmlich kümmern. Und nicht um die Freizeitbeschäftigung der Jugendlichen.
Ego-Shooter: Geistlicher glaubt an hohes Suchtpotential
Vom Verbot betroffen ist explizit PlayerUnknown’s Battlegrounds (PUBG) und Fortnite von Epic Games. Bei beiden Games geht es darum, sich bei Kämpfen durchzusetzen, um möglichst lange auf einer Insel zu überleben. Der schiitische Geistliche Moqtada al-Sadr rief dazu auf, derartige Spiele konsequent zu meiden. Sie würden die Spieler süchtig machen. al-Sadr, der der größten Fraktion im irakischen Parlament angehört, kann in dieser Freizeitgestaltung keinen Sinn erkennen. Er hat deswegen im Vorfeld in einem Appell zum gesetzlichen Verbot aufgerufen. „Was bringt es Dir ein oder zwei Personen in einem Ego-Shooter zu töten? Dies ist kein Spiel für Angehörige des Geheimdienstes oder des Militärs. Es bringt Dir nicht bei, wie man richtig tötet„, schrieb er in seinem zweiseitigen Papier.
Beitragsbild Sean Do, thx! (Unsplash Lizenz)
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