Gegenüber Cyber Daily gab die Gruppierung Mogilevich zu, den Hack von Epic Games erfunden zu haben. Sie sehen sich als "kriminelle Genies".
Die Ransomware-Gang Mogilevich hat eine nicht allzu überraschende Ankündigung gemacht. Sie ist gar keine Ransomware-Gang. Auch der Hack des Fortnite-Publishers Epic Games entstammt nur ihrer Fantasie.
Mogilevich wollte Hacker abzocken
Es handelte sich um keine Erpressung, sondern nach eigenen Angaben lediglich um einen ausgeklügelten Betrug. Die Betrüger gaben dies unter dem Vorwand zu, die angeblich vom Spieleentwickler Epic Games gestohlenen Daten freizugeben. Ein Klick auf den Link führt jedoch nicht wie versprochen zu einer Fundgrube für illegale persönliche Daten und Quellcodes, sondern zu der großen Enthüllung von Mogilevich.
„Leider hat Sie dieser Link zu einer wichtigen Ankündigung unserer Organisation geführt und nicht zu den Beweisen für eine gehackte Datenbank„, kündigte ein Sprecher von Mogilevich namens Pongo ihre Zeitungsente gegenüber Cyber Daily an. Epic Games hatte von Anfang an bestritten, gehackt worden zu sein. Nun hat Mogilevich den Betrug zugegeben.
Kein Ransomware-as-a-Service vorhanden
Die Gruppe versuche Geld damit zu verdienen, indem man Cyberkriminelle zum Kauf ihrer Hacking-Tools verleitet hat. Das geht natürlich am besten, wenn große Medien die Gruppierung häufig erwähnen. „In Wirklichkeit sind wir kein Ransomware-as-a-Service, sondern professionelle Betrüger„, teilte der Sprecher mit. „Keine der in unserem Blog aufgelisteten Datenbanken entsprach der Wahrheit, wie ihr vielleicht kürzlich entdeckt habt. Wir haben uns große Namen zunutze gemacht, um so schnell wie möglich bekannt zu werden. Aber nicht, um berühmt zu werden und Anerkennung zu erhalten, sondern um akribisch unseren neuen Handel mit Opfern aufzubauen, die wir betrügen wollen.„
Der Hack von Epic Games ist reine Erfindung
Man sehe sich nicht als Hacker, sondern als „kriminelle Genies„. Doch sogar dieses Geständnis könnte gelogen sein. Klar ist offenbar, dass Mogilevich wohl nicht hinter einem Hack von Epic Games oder einer anderen Organisation steckt. Zwischenzeitlich hatte Epic Games selbst eine Erklärung abgegeben, in der es heißt, dass es „keinerlei Beweise“ für Mogilevichs Behauptungen gäbe. Es habe auch keine Kontaktversuche dieser Gruppierung gegeben, um sie zu erpressen.
Nachdem der Spielepublisher einen Screenshot sah, der bei X auftauchte und Auszüge ihrer Datenbank zeigen sollte, kontaktierte man die „Hacker“ und bat um Beweise. Diese haben aber nie auf die Anfrage des Unternehmens reagiert. Als Antwort kam nur ein Tweet, in dem die Täter verlangten, man möge ihnen vor einer Übermittlung von Beweisen 15.000 US-Dollar bezahlen.
Auch wenn es sich bei diesem Fall um einen Betrug handelt, sind Videospielunternehmen nach einer Reihe von Hacks in den letzten Jahren, die zur Veröffentlichung gestohlener Daten geführt haben, in höchster Alarmbereitschaft. Wir haben darüber ja auch schon häufiger berichtet. Der Grund dafür ist einfach. Kriminelle agieren gerne dort, wo sie glauben, dass viel zu holen ist.