Google verliert Monopolklage: Epic Games siegt vor Gericht
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Google verliert Monopolklage: Epic Games siegt vor Gericht

Ein großer Sieg für Epic-Chef Tim Sweeney. Denn Google verliert die Monopolklage. Doch der Internetgigant will umgehend in Berufung gehen.

In einem bahnbrechenden Wettbewerbsprozess hat der US-Videospieleentwickler Epic Games, bekannt für das populäre „Fortnite“, einen wichtigen Sieg gegen den Internetgiganten Google errungen. Ein Geschworenengericht im kalifornischen San Francisco entschied am Montag, dass Google mit seinem App-Marktplatz Play Store und dessen Bezahlsystem ein illegales Monopol aufgebaut habe.

Google verliert Monopolklage: Die Hintergründe

Auslöser des Rechtsstreits war die Gebührenpraxis von Google, das satte 30 Prozent der Einnahmen aus dem Verkauf von Apps einbehielt. Epic Games reichte im Jahr 2020 Klage ein und warf Google vor, ein unrechtmäßiges Monopol zu besitzen.

Epic-Chef Tim Sweeney verkündete den Triumph über den Internetgiganten in den sozialen Medien mit den Worten: „Sieg über Google! Google verliert die Monopolklage„. Doch der Kampf ist noch nicht vorbei, denn Google kündigte umgehend Berufung gegen das Urteil an. Das Gericht muss nun über die Konsequenzen entscheiden. Dies berichtet GamesBeat in einem aktuellen Artikel.

Google verliert Monopolklage - Epic-Chef Tim Sweeney bekommt viel Zuspruch
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Parallelen zum Apple-Verfahren und Streit um Bezahlsysteme

Es ist nicht das erste Mal, dass Epic Games vor Gericht steht. Bereits 2020 klagte das Unternehmen auch gegen Apple, wobei eine Richterin entschied, dass Apple das Bezahlsystem seines App Stores für Entwickler öffnen muss. Der Vorwurf der Monopolstellung wurde jedoch zurückgewiesen. Der Prozess gegen Google begann erst Anfang November.

Kern des Streits sind die Betriebssysteme iOS und Android, die auf den meisten Smartphones laufen. Epic Games hatte 2020 die App Stores von Apple und Google mit einem eigenen Bezahlsystem umgangen. Google erlaubt im Gegensatz zu Apple zwar den Zugang zu anderen Plattformen, Epic Games argumentiert jedoch, dass es sich dabei nur um eine scheinbare Offenheit handelt.

Google verteidigt sich damit, dass die Provision von 30 Prozent marktgerecht seien. Die Einnahmen seien notwendig, um die Sicherheit der App-Marktplätze und des Zahlungsverkehrs zu gewährleisten. Das Verfahren zeigt, dass der Kampf um Monopole und Gebühren in der digitalen Welt noch lange nicht entschieden ist.

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Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.