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Bildquelle: Greg Bulla, Lizenz

Google Play Store entfernt alle Kaspersky-Apps

Kürzlich hat Google alle Android-Apps von Kaspersky aus dem Google Play Store entfernt. Auch deren Konten hat Google gekündigt.

Aufgrund der Deaktivierung aller Entwicklerkonten des russischen Unternehmens Kaspersky Lab kann der Anbieter keine Updates oder weitere Apps im Play Store hochladen. Fest steht: Die Produkte einschließlich Kaspersky Endpoint Security und VPN & Antivirus by Kaspersky sind in den USA und anderen Regionen der Welt nicht mehr auf Google Play verfügbar. Der Antivirenhersteller verliert damit einen großen Markt.

Kaspersky hat die Problematik bestätigt

Kaspersky bestätigte das Problem in den offiziellen Foren des Unternehmens. Man rät den Nutzern, Apps aus alternativen App-Stores zu installieren. So etwa vom Galaxy Store, Huawei AppGallery oder Xiaomi GetApps. Die Sicherheits-Apps des Unternehmens können auch installiert werden, indem man die .apk-Installationsdatei direkt von der Website des Anbieters herunterlädt. Auf dieser Support-Seite findet man weitere Informationen über die Installation und Aktivierung von Kaspersky-Software auf Android-Smartphones und Tablet-PCs.

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Die Sanktion durch Google geschah, nachdem der Konzern im Juli erklärt hatte, dass das Unternehmen seinen Betrieb in den USA einstellen werde. Dies war eine Folge der anhaltenden Sanktionen von 12 führenden Mitarbeitern durch die US-Regierung. In den US-Behörden ist der Einsatz von Kaspersky-Produkten mittlerweile wegen russischem Spionageverdacht durch den Softwarekonzern untersagt.

Google rechtfertigt Rauswurf mit staatlichen Sanktionen

Kürzlich bestätigte Google, dass dies der Grund für die Entscheidung war, das Unternehmen und seine Produkte aus den Google Play Store zu verbannen. „Das U.S. Department of Commerce’s Bureau of Industry and Security hat kürzlich eine Reihe von Einschränkungen für Kaspersky angekündigt. Infolgedessen haben wir die Anwendungen von Kaspersky aus Google Play entfernt“, schrieb ein Google-Sprecher gegenüber BleepingComputer.

Der Server kann im Play Store keine Kaspersky-Produkte mehr finden.

Im September löschte das russische multinationale Cybersicherheitsunternehmen seine Anti-Malware-Software von den Computern seiner Kunden in den USA. Man ersetzte sie durch die Antivirenlösung von UltraAV, ohne die Kunden darüber zu informieren oder um Erlaubnis zu fragen.

Google Play Store auch in Deutschland betroffen

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Übrigens. Auch im deutschen Play Store sind keine Produkte mehr von Kaspersky vorhanden. Sucht man danach, erhält man als Vorschlag die Antiviren-Software des internationalen Wettbewerbs nebst anderen Apps, die im weitesten Sinne etwas mit Datenschutz zu tun haben.

Auch das BSI hatte im Frühjahr 2022 vor der Software des Herstellers gewarnt. Allerdings stellte sich heraus, dass dies rein politisch motiviert war. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik konnte seine Warnung nicht mit technischen Anhaltspunkten begründen.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.