Wer sich den Emulator Yuzu herunterladen will, sollte sich beeilen. Lange gibt es ihn nicht mehr. Eine gerichtliche Einigung ist in Sicht.
Zunächst gab die Tropic Haze LLC aus Seattle, die Betreiberfirma des Emulators Yuzu, bekannt, dass man sich nach Empfang der Klage anwaltliche Hilfe genommen habe. Jetzt, kurze Zeit gab Journalist Stephen Totilo bei X (ehemals Twitter) die Details zu einer gerichtlichen Einigung bekannt. Die verklagte Partei ist bereit, 2,4 Millionen US-Dollar an Nintendo zu bezahlen. Man werde die plattformübergreifende Software künftig nicht mehr anbieten und will dem Kläger sogar die Gewalt über die eigene Domain übergeben.
Yuzu steht kurz vor dem Ende
In der vorgeschlagenen gerichtlichen Verfügung über den Vergleich wurde Yuzu „in erster Linie für die Umgehung technischer Maßnahmen konzipiert„. Somit gibt man zu, gegen geltendes Recht verstoßen zu haben. Auf Discord wendete man sich an die eigene Community. Nach eigenen Angaben war man dem Thema Piraterie gegenüber immer negativ eingestellt. Man habe das Projekt mit dem Glauben gestartet, dass man den Spieleherstellern und Nintendo keinen Schaden zufügen würde. Jetzt habe man einsehen müssen, dass man den Emulator zur Umgehung von Nintendos Kopierschutzmaßnahmen einsetzen könne. Sie seien sehr enttäuscht darüber, dass man ihre Software primär zur Piraterie benutzt. Betroffen waren auch Spieletitel, die illegal vor dem Verkaufsstart im Umlauf waren.
Yuzu fährt Discord, Patreon und den Code bei Github herunter
Tropic Haze sei zu dem Entschluss gekommen, dass es so nicht weitergehen könne. Die Piraterie sei nie ihr Ziel gewesen, weswegen man dem Treiben jetzt ein Ende setzen will. Heute will man den Yuzu-Quellcode von Github löschen, die Patreon Accounts will man schließen. Und sogar die Discord Server für die interne Kommunikation der Nutzer will man abschalten. Auch die Webseite will man außer Betrieb nehmen. Man hoffe, diese Aktionen können bewirken, dass die Piraterie von geistigem Eigentum gestoppt werden könne.
Erklärung an die Community klingt höchst merkwürdig
Das ganze Schreiben an die Nutzer klingt sehr danach, als wenn man damit Nintendo milde stimmen möchte. Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Programmierer erst bei Eingang der Klage realisiert haben wollen, wofür die meisten Nutzer ihren Emulator eingesetzt haben. Ja, natürlich für das Abspielen schwarzkopierter Switch-Spiele auf einem PC. Für was denn sonst!? Denn dafür hebelt Yuzu eigens den Kopierschutz des Herstellers aus den Angeln. Ansonsten hätte es den Emulator und die Klage nie gegeben.
Mit einer Einigung kann man bald rechnen
Sofern das Bezirksgericht von Rhode Island zustimmt, würde Nintendo sogar die eigenen Rechtsanwalts- und Gerichtskosten selbst tragen. Dafür verpflichten sich die Entwickler, kein vergleichbares Produkt mehr wie Yuzu in Umlauf zu bringen. Das Urteil über die Einigung wird man sicher bald bekannt geben.
Aktuell funktionieren die Downloads noch, derzeit ist auch die Webseite noch online. Wer sich den Emulator sichern will, sollte das aber sehr bald tun. Lange wird die Software nicht mehr über yuzu-emu.org verfügbar sein.