Vor einer möglichen Überstellung in die USA tauchte Artem Vaulin, der Betreiber von Kickass Torrents, unter.Sein Aufenthaltsort ist unbekannt.
Noch vor einer möglichen Überstellung von Polen in die USA tauchte der ehemalige Betreiber von Kickass Torrents unter. In den vergangenen vier Jahren hatte Artem Vaulin versucht, sich gegen die Auslieferung juristisch zur Wehr zu setzen. Nun wurde bekannt, dass er das Land verlassen hat.
Artem Vaulin wartete auf seine Auslieferung in die USA
Im Sommer 2016 verhafteten polnische Strafverfolgungsbehörden den ehemaligen Betreiber des P2P-Indexers Kickass Torrents (KAT). Zum Zeitpunkt der Razzia war das Portal ähnlich beliebt wie The Pirate Bay. Die Verhaftung in Polen war Teil eines Strafverfahrens innerhalb der USA. Zwei weitere Verdächtige wurden ebenfalls als Mittäter genannt. Im Jahr 2017 liess man Artem Vaulin gegen Zahlung einer Kaution in Höhe von 108.000 US-Dollar frei. Zwischenzeitlich lebte er nach Angaben von TorrentFreak mit seiner Frau und Sohn in Warschau.
Noch bevor die Auslieferung final von einem Gericht bestätigt werden konnte, ist Vaulin mit samt seiner Familie untergetaucht. Dies bestätigte ebenfalls der US-Staatsanwalt John R. Lausch jr. in einem Statusupdate. Die eingezahlten 108.000 US-Dollar behält das Bezirksgericht von Warschau wegen der Verletzung der Kautionsauflagen ein. Die vom Betreiber beauftragte Rechtsanwaltskanzlei habe nach eigenem Bekunden nichts mehr von ihm gehört. Man ziehe sich nun aus diesem Fall zurück.
Prozess gegen Vaulin vorbei, bevor er starten kann
Der Prozess vor dem Bezirksgericht in Illinois kommt somit zu einem vorzeitigen Ende. Artem Vaulin wirft man vor, über sein Portal seien im Laufe der Jahre Inhalte im Wert von über einer Milliarde US-Dollar vertrieben worden. Die Behörden werfen ihm unzählige Verletzungen des Copyrights in Verbindung mit umfangreicher Geldwäsche vor. Die US-Behörden waren ihm auf die Schliche gekommen, weil er Musikstücke bei iTunes mit der gleichen IP-Adresse gekauft hatte, mit der Vaulin mehrere Facebook-Seiten von KAT betreute.
Drei Verdächtige, aber keine Verurteilungen
Auf freiem Fuß befinden sich ebenfalls die ukrainischen Staatsbürger Oleksandr Radostin und Ievgen Kutsenko. Die US-Behörden werfen beiden vor, am Betrieb von Kickass Torrents direkt oder indirekt beteiligt gewesen zu sein. Da man keinem Verdächtigen habhaft werden konnte, ist unwahrscheinlich, dass die US-Behörden überhaupt noch jemanden wegen dem P2P-Indexer KAT zur Verantwortung ziehen können. Unter mehreren URLs haben Nachahmer längst Klone des P2P-Portals hochgezogen, die Vaulins Geschäftsmodell fortsetzen.
Kickasstorrents.pw lockt in die Abofalle bei Usenet.nl
Kickasstorrents.pw ist aktuell nichts weiter als eine reine Abzocke-Seite. Dort versucht man die Nutzer in die Falle zu locken und behauptet, man könne angeblich auf die Files von KAT nur zugreifen, wenn man zuvor ein Abo beim hochpreisigen Usenet-Provider Usnet.nl abschließt. Das entspricht natürlich nicht den Tatsachen. Einen eigenen Download-Client gibt es dort gar nicht. Trittbrettfahrer haben die Domain erworben, um damit mit unlauteren Mitteln Umsätze zu generieren. Es dürfte wohl genügend Unbedarfte geben, die auf diese Falle hereinfallen.
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