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Bildquelle: Ekaterina Bolovtsova, Lizenz

Früheres Megaupload-Führungsduo bekennt sich vor Gericht schuldig

Die beiden Mitangeklagten aus dem Fall Megaupload bekannten sich vor Gericht schuldig. Kim Dotcom zeigt sich erzürnt.

Wie das Newsportal Stuff berichtet, bekannten sich zwei frühere Kollegen von Ex-Megaupload-Geschäftsführer Kim Dotcom nun im Gerichtsverfahren schuldig. Der Schritt kam überraschend für Dotcom und dessen Anwalt Ron Mansfield. Die beiden Mitangeklagten Bram van der Kolk (39) und Mathias Ortmann (50) behaupteten nämlich seit Prozessbeginn, sie seien unschuldig. Und das äußerst beharrlich.

„Wollen Megaupload hinter uns lassen“

Die beiden Beschuldigten erschienen am Mittwoch vor Gericht in Auckland und müssen sich unter anderem wegen Bildens einer kriminellen Organisation, Betrug durch arglistige Täuschung und Dokumentenfälschung verantworten. In einem Gespräch mit Stuff sagten die beiden, sie würden die zehnjährige Strafverfolgung sowie Megaupload gerne hinter sich lassen und aus ihren Fehlern lernen.

Es ist sinnlos, mit diesen Gerichtsverhandlungen weiterzumachen und wir haken es für uns ab und akzeptieren unsere Verantwortung. Nach zehn Jahren auf Kaution frei in diesem Land sind wir einfach fest verwurzelt geworden.

Mathias Ortmann, Ex-Megaupload-Geschäftsführung

Für Megaupload-Gründer Kim Dotcoms Anwalt Ron Mansfield kommt die Schuldbekundigung überraschend. Die beiden Angeklagten hatten das letzte Jahrzehnt partout darauf beharrt, unschuldig zu sein. Ortmann beteuerte, sie wollten von nun an der Ökonomie des Landes zuträglich und gute Bürger sein. Van der Kolk sagte, ihre Wiedereingliederung habe bereits vor langer Zeit begonnen.

Wir sind sehr stolz auf das, was wir aufgebaut haben und wir freuen uns wirklich sehr auf das weitere Bauen. Wir möchten uns auf produktive Dinge konzentrieren, große Dinge für die Gemeinschaft tun und aus unseren Fehlern lernen.

Bram van der Kolk, Ex-Megaupload-Geschäftsführung

Mansfield: „Deals haben großen Einfluss auf Entscheidung“

Kim Dotcoms Anwalt Mansfield sagte, dass Deals zwischen den beiden Mitgründern und der Strafverfolgung gemacht wurden. Er beklagte weiterhin, dass die Deals einen großen Einfluss auf die Entscheidung nahmen. Welcher Natur der jeweilige Deal sei, sei ebenfalls nicht bekannt.

Die Frage ist doch, warum Herr Dotcom bisher noch kein Prozess angeboten wurde und warum unser Justizsystem so anbiedernd für einige Auserwählte geworden ist, und das auch nur, wenn es Regierungsinteressen dient. Es scheint, wenn man von den USA unter Druck gesetzt wird, dass man die Prinzipien offener und unparteilicher Justiz problemlos beiseite scheren kann, wie es auch hier passierte. Herr Dotcom ist weiterhin entschlossen, seine Unschuld unter Beweis zu stellen sowie die Ungerechtigkeiten dieses Prozesses aufzudecken.

Ron Mansfield, Anwalt von Kim Dotcom

Kim Dotcom: „Werde weiterhin gegen Klagen und Auslieferung kämpfen“

Kim Dotcom sagte nach der Schuldbekundigung, dass er weiter gegen Klagen und seine Auslieferung kämpfen werde, die mit angeblichen Copyright-Verletzungen mittels der Megaupload-Website zusammenhängen. In einer Reihe von Tweets sagte er, er habe Verständnis, dass die beiden nach zehn Jahren einen Deal eingingen.

megaupload

Ortmann und Van der Kolk wurden gemeinsam beschuldigt, sich mit Dotcom und anderen verschwört zu haben, indem sie sich unehrlich, ohne Rechtsanspruch und mit der Absicht, sich finanziellen Vorteil zu verschaffen, Dokumente beschafften, indem sie Kopien von urheberrechtlich geschützten Werken durch den Betrieb von megaupload.com und zugehörigen Websites hosteten und verbreiteten.