Ein Whack-a-Mole-Spiel auf einer Kirmes
Ein Whack-a-Mole-Spiel auf einer Kirmes
Bildquelle: alamourus, Lizenz

DonTorrent: Der König des „Domainnamen Whack-a-Mole“

DonTorrent spielt ein unkonventionelles Spiel mit den Anti-Piraterie-Allianzen. Das macht ihn zum König des "Domainnamen Whack-a-Mole".

Die spanische Torrent-Seite „DonTorrent“ hat das Spiel mit den Domains perfektioniert, um den Maßnahmen gegen Piraterie ein Schnippchen zu schlagen. Trotz mehrerer Sperrversuche der lokalen Behörden hat die Seite in diesem Jahr nicht weniger als 40 Domainnamen genutzt. Inmitten dieses Katz-und-Maus-Spiels bleibt DonTorrent nicht nur unbeeindruckt, sondern scheint seine Fangemeinde sogar zu vergrößern.

Domains von DonTorrent im Visier

Das Sperren von Webseiten ist weltweit eine gängige Taktik im Kampf gegen Piraterie. Vor allem die Unterhaltungsindustrie setzt auf die gezielte Sperrung von Domains, um die Auffindbarkeit von Piraterie-Seiten zu erschweren. Doch DonTorrent weicht geschickt aus und spielt ein sehr unkonventionelles Spiel, bei dem Domainnamen eine zentrale Rolle spielen.

Anstatt sich zu verstecken, geht DonTorrent in die Offensive. Die Torrent-Seite nutzte lange Zeit das Konterfei von Jan van Voorn, dem Kopf der Anti-Piraterie-Allianz ACE, und weist ihre Nutzer aktiv an, wie sie die Sperren umgehen können. Eine .onion-Domain im Tor-Netzwerk bietet zudem einen alternativen Zugang zur Seite.

Der (ungekrönte) König des „Domainnamen Whack-a-Mole“

Trotz wiederholter Sperrmaßnahmen bleibt der Datenverkehr von DonTorrent stabil. Die Betreiber berichten sogar von einem gelegentlichen Anstieg der Nutzerzahlen, insbesondere bei Preiserhöhungen von Streaming-Diensten. Der offizielle Telegram-Kanal verzeichnet beeindruckende 80.000 Nutzer, die über Domainänderungen auf dem Laufenden gehalten werden.

DonTorrent-Logo auf Twitter
DonTorrent-Logo auf Twitter

Das ständige Blockieren seiner Domains durch spanische Internetprovider hat DonTorrent zu einem Experten für „Domainnamen Whack-a-Mole“ gemacht. Mit 39 neuen Registrierungen allein in diesem Jahr zeigen die Betreiber, dass sie bereit sind, jedes Mal einen Schritt voraus zu sein. Dies berichtet Torrent Freak in einem aktuellen Artikel.

Neben den Sperrungen durch Internetprovider sieht sich die Torrent-Seite auch mit willkürlichen Blockaden durch Antivirenfirmen konfrontiert. Ironischerweise werden gefälschte Torrent-Seiten, die Kreditkartendaten der Nutzer abfragen, oft nicht gesperrt. DonTorrent vermutet sogar, dass Anti-Piraterie-Allianzen hinter diesen fragwürdigen Aktionen stecken könnten, um ihre „Botschaft“ zu verbreiten.

Don Torrent – ein faszinierendes Phänomen

DonTorrent bleibt ein faszinierendes Phänomen im Bereich der Torrent-Seiten. Unbeirrt von Sperrversuchen und mit einer sehr aktiven Community scheint die Seite das Katz-und-Maus-Spiel zu genießen. Während die Anti-Piraterie-Allianzen ihre Strategien überdenken müssen, bleibt DonTorrent vorerst der – wenn auch ungekrönte – König des Domainname-Whack-a-Mole.

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Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.