Das Amazon Kindle erlaubt per USB-Schnittstelle keine E-Book-Transfers mehr, die vom Kindle Unlimited-Abo stammen. Amazon macht alles dicht.
Nachdem der Online-Händler Amazon die Nutzung der Desktop-Software „Kindle für PC“ kürzlich stark limitiert hat, betreffen die neuen DRM-Schutzmaßnahmen den eigenen E-Book-Reader.
Wer E-Books vom kostenpflichtigen Kindle Unlimited-Abonnement auf das eigene Amazon Kindle übertragen will, darf dies nicht mehr per USB-Anschluss tun. Den Datentransfer hat man auf den Download per WLAN eingeschränkt. Der Konsum funktioniert aber sonst noch über die Kindle App für Android- und iOS-Geräte.
Nutzungsbedingungen vom Amazon Kindle verändert: Forenteilnehmer stinksauer
Bei Foren wie mobileread.com stoßen die Auswirkungen des Firmwareupdates des E-Book-Lesegeräts auf harsche Kritik. „Möge Amazon verrotten“, schrieb ein erboster Forenteilnehmer. Offenkundig regt man sich darüber auf, dass man den Kindle-Usern ein weiteres Stück Freiheit entrissen hat.
Die alten, umwandelbaren Formate, bei denen der Kopierschutz überwunden werden konnte, waren bislang mithilfe eines USB-Transfers übertragbar. Das geht jetzt technisch gesehen nicht mehr. Amazon hat damit nun auch diese Lücke geschlossen. Wahrscheinlich tat man dies, um den Import von illegal erworbenen Kopien auf die Amazon-Geräte zu unterbinden.
Bücherflatrate in der Kritik
Amazons Bücherflatrate genießt gemeinhin einen recht unterschiedlichen Ruf, weil einigen Leserinnen und Lesern die Auswahl der dort verfügbaren Bücher nicht gefällt. So umfassend wie der Musik-Katalog von Spotify sein mag, so umfangreich ist das Angebot von Kindle Unlimited nie gewesen. Das Flatrate-Prinzip mag zunächst verlockend klingen. Doch dieses Portfolio an Audiobooks, Zeitschriften und elektronischen Büchern ist alles andere als komplett. Es mangelt vor allem an Belletristik-Romanen neueren Datums.
Amazon Kindle setzt vermehrt auf DRM
In Anbetracht des Firmware-Updates, in diesem Fall eine Verschlechterung und keine Verbesserung vom Amazon Kindle, stellen sich möglicherweise einige Kunden die berechtigte Frage, ob es sich unter den Voraussetzungen überhaupt noch lohnt, für das Abo monatlich 9,99 Euro auszugeben.
Negative Auswirkungen auf E-Book-Verkaufserlöse?
Ein Szenekenner vermutet, dass man die Fähigkeiten vom Amazon Kindle bewusst eingeschränkt hat, um den Schwarzkopierern Einhalt zu gebieten. Das jüngste Vorgehen passe perfekt zu den vor einigen Tagen durchgeführten Modifikationen der Software „Kindle für PC“. Unser Insider glaubt, es könne wegen der ausgedehnten Einschränkungen zu einigen Kündigungen bei Amazon kommen. Auch die Gesamtmenge der Verkäufe im digitalen Buchbereich könne dies künftig negativ beeinflussen.
Man wird sehen, ob sich die Otto-Normalverbraucher davon abschrecken lassen. Zumindest der Grund für das Unken der Schwarzkopierer ist schnell erklärt: Den neuen Kopierschutz, der bei Amazons E-Books eingesetzt wird, hat nämlich noch niemand geknackt.
Wer sich für weitere Details interessiert: Der US-amerikanische Online-Händler mit Quasi-Monopol stellt in diesem Beitrag vor, welche Dateitypen Amazons Kindle Geräte grundsätzlich noch unterstützen.