Für eine Cybercrime-Bande mündet ihr Luxusleben direkt hinter Gittern. Beamte der italienischen Staatspolizei kamen ihnen auf die Schliche.
Vier Personen, die unter dem Verdacht von Cybercrime und Geldwäsche stehen, spürte die italienische Staatspolizei in Zusammenarbeit mit der französischen Polizei in der Gegend von Salerno auf. Die Cybercrime-Bande hielt sich bereits seit Wochen an Italiens Amalfiküste auf und frönte dort dem Luxusleben. Für zwei Männer endete der Urlaub unfreiwillig im Gefängnis. Gegen ihre weibliche Begleitung wird noch auf freiem Fuß ermittelt.
Die Staatsanwaltschaft Rom wirft der Cybercrime-Bande Diebstahl von Kryptowährungen im Wert von rund 14 Millionen Dollar vor. Diese sollen sie mittels Cyberangriff gegen eine Kryptowährungs-Austauschplattform mit Sitz auf den Cayman-Inseln erlangt haben. Den erbeuteten Betrag hätte die Bande dann in USDT-Tether umgewandelt, eine stabile Kryptowährung, da sie an den Wert des Dollars gekoppelt ist.
Gemäß Pressemitteilung vollstreckte die italienische Polizei dabei zwei europäische Haftbefehle im Rahmen einer von der französischen Polizei geführten Untersuchung. Der Diebstahl hätte sich durch große technische Komplexität und einen sehr hohen Grad an Perfektion ausgezeichnet, so die Polizei.
Kryptowährungsdiebstahl sorgte für Cyberpolizei-Einsatz
Der Einbruch blieb nicht unbemerkt und erregte sofort die Aufmerksamkeit internationaler Behörden. Aufgrund der Cybercrime-Aktivitäten leiteten Pariser Richter unmittelbar Ermittlungen ein. Von den Verdächtigen vor Ort hinterlassenen Spuren lieferten den französischen Beamten erste Erkenntnisse auf deren mögliche Anwesenheit auf italienischem Staatsgebiet. Dies machte eine Aktivierung der üblichen Kanäle internationaler polizeilicher Zusammenarbeit erforderlich.
Die daraufhin eingeleiteten Maßnahmen der italienischen Staatspolizei von Neapel und Salerno, ermöglichten es, alle Verdächtigen in einer Luxusvilla in der Provinz Salerno zu lokalisieren. Dazu setzten die Beamten gezielt auf technische Überwachungs-Dienste und zahlreiche Beschattungsaktionen. Laut Medienberichten folgten sie dabei Hinweisen, die das Luxusleben der Cybercrime-Bande entsprechend hinterlassenen hat.
Ermittler folgten Spur des Geldes: Luxusleben von Cybercrime-Bande war nachverfolgbar
Die Cybercrime-Bande bestand aus einem saudi-arabischem und einem ukrainischen Staatsbürger. Diese befanden sich in weiblicher Begleitung, libanesischer und russischer Nationalität. Bereits seit Wochen genoss das Quartett einen Urlaub voller Luxus in Italien. So lebten die vier in einer Traumvilla mit Blick auf das Meer in Furore, dem Zentrum der Amalfiküste.
Die Zeit davor verbrachten sie in Sardinien und auf der Insel Elba. Zwecks Erkundungstouren charterte die Bande Privatflugzeuge, Luxusboote und mietete Luxus-Autos inklusive Chauffeur. Zudem speisten sie in gehobenen Restaurants.
Verhaftungen und rechtliche Konsequenzen
Die beiden Personen, gegen die Haftbefehle vorlagen, haben die Beamten in das Bezirksgefängnis von Salerno überführt. Gegen die beiden weiblichen Banden-Mitglieder wird weiter auf freiem Fuß ermittelt.
Im Zuge einer Hausdurchsuchung beschlagnahmten die Ermittler Codes und private Schlüssel für den Zugang zu virtuellen Kryptowährungs-Wallets, Ledger-Schlüssel sowie verschiedene IT-Geräte, die die Staatsanwaltschaft Salerno derzeit auswertet.