Cybercrime-Aktivitäten bedingten Razzien in Deutschland und Italien
Cybercrime-Aktivitäten bedingten Razzien in Deutschland und Italien
Bildquelle: KirillM, Lizenz

Cybercrime-Aktivitäten bedingten Razzien in Deutschland und Italien

Im Kampf gegen Cybercrime erfolgten am Dienstag Razzien in Deutschland und Italien. Die Täter sollen Millionenbeträge erbeutet haben.

Die Staatsanwaltschaft Leipzig erließ aktuell Durchsuchungsbefehle wegen des Verdachts auf Cybercrime durch das Amtsgericht Leipzig. Razzien erfolgen dabei in zahlreichen Objekte in Deutschland und Italien. Die Beschuldigten sollen öffentliche Einrichtungen von Städten und Gemeinden einer Kombination aus Phishing und Rechnungsbetrug ausgesetzt haben. Sie verursachten mit dieser Masche Schäden in Millionenhöhe.

Akteure verursachten Millionenschäden in Behörden

Leipziger Ermittler verzeichneten einen Erfolg gegen eine international agierende Cybercrime-Bande. Wie die Polizei Sachsen in einer Presseinformation mitteilte, sollen die mutmaßlichen Betrüger im Tatzeitraum von Februar 2023 bis Juli 2024 „zahlreiche Betrugsstraftaten zum Nachteil öffentlicher Einrichtungen, Städte und kommunaler Eigenbetriebe im gesamten Bundesgebiet“ begangen haben. Sie schädigten ihre Opfer dabei um mehrere Millionen Euro.

Modus Operandi erwies sich als technisch komplex

Die Vorgehensweise der Täter beschreiben die Beamten als technisch ausgefeilt. Zunächst sollen sie sich per Phishing-Attacken Zugang zu echten Rechnungen von Behörden verschafft haben. Daran anknüpfend versahen sie die Rechnungen mit eigenen Kontoangaben und leiteten diese an die Geschädigten weiter. Infolge gingen die Überweisungs-Beträge nicht den Geschäftspartnern zu, sondern flossen an die Betrüger.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Beschuldigten darum gemeinschaftlichen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs in Tateinheit mit banden- und gewerbsmäßiger Fälschung beweiserheblicher Daten vor.

Cybercrime-Ermittlungen mündeten in Razzien

Am 24. September 2024 gingen die Ermittler mit Durchsuchungsbeschlüssen gegen fünf Beschuldigte, vier männliche und eine weibliche Beschuldigte, zwischen 53 und 73 Jahren, mit italienischer bzw. deutscher Staatsbürgerschaft vor. Sie durchsuchten dabei zehn Objekte in Deutschland (Nordrhein-Westfalen und Bayern) und in Italien (im Raum Neapel, Verona, Treviso und Südtirol).

Unterstützung bekamen die deutschen Beamten bei der Vorbereitung und Umsetzung der Maßnahme durch die italienische Polizei und Staatsanwaltschaft, durch Europol sowie durch Eurojust. An den Razzien beteiligten sich mehr als 60 deutsche und italienische Polizeibeamte. Gemäß Pressemitteilung habe die Polizei dabei „mehrere Beschuldigte angetroffen und teilweise vernommen“.

Razzien gegen Cybercrime erbrachten Bargeld, Schmuck und Diamanten

Im Rahmen der Durchsuchungen konnten die Ermittler „Vermögenswerte in Höhe eines sechsstelligen Betrages, unter anderem Bargeld, wertvollen Schmuck und Diamanten“ sicherstellen. Zudem zogen sie „diverse elektronische Gegenstände, darunter zahlreiche Mobiltelefone und Computer sowie mehrere Datenträger“ ein. Spezialkräfte sind aktuell mit einer Auswertung des beschlagnahmten Materials beschäftigt, die Ermittlungen dauern noch an.

Die Cybercrime-Ermittlungseinheit des Kommissariats 33 der Leipziger Polizei verwies zudem abschließend noch auf einen beachtlichen Ermittlungserfolg aus der Vergangenheit. Bereits zum Jahresende 2022 gelang ihnen die Zerschlagung eines kriminellen Netzwerkes. Im Rahmen ihres Einsatzes waren die Beamten in Tbilisi, Georgien, vor Ort. Die Kriminellen verursachten mit Betrugshandlungen dabei einen Milliardenschaden.

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.