Ein Schriftzug mit "Lazarus" und Binärcode
Ein Schriftzug mit "Lazarus" und Binärcode
Bildquelle: borkus, Lizenz

MacOS unter Beschuss: Krypto-Diebe tarnen bösartige App als PDF

MacOS unter Beschuss: Nordkoreanische Hacker der BlueNoroff-Gruppe zielen mit raffinierter Malware auf Kryptowährungen.

MacOS-Nutzer geraten derzeit vermehrt unter Beschuss. Seit Oktober 2024 haben es Cyberkriminelle im Bereich der Kryptowährungen gezielt auf macOS-Nutzer abgesehen. Hinter den Angriffen steckt die nordkoreanische Hackergruppe BlueNoroff, die bereits für ihre sehr engen Verbindungen zur Lazarus-Gruppe bekannt ist. Die Angreifer setzen neben Phishing eine mehrstufige Malware ein, die sich als harmlose PDF-Datei tarnt.

MacOS unter Beschuss: Gezielte Angriffe auf die Krypto-Community

Das Besondere an dieser Malware- und Phishing-Kampagne ist ihre Raffinesse: Der Schadcode wurde mit einer offiziellen Apple-Entwickler-ID signiert und notariell beglaubigt. Diese Zertifizierung verleiht der Schadsoftware den Anschein von Legitimität. Auch wenn Apple die Signatur inzwischen zurückgezogen hat, zeigt der Vorfall eine bedenkliche Schwachstelle im Sicherheitssystem von macOS auf.

Die Krypto-Diebe locken ihre Opfer mit professionell gestalteten E-Mails, die scheinbar von bekannten Persönlichkeiten der Kryptoszene stammen. Mit verlockenden Überschriften wie „Hidden Risk Behind New Surge of Bitcoin Price“ wecken sie das Interesse der Nutzer. Die vermeintlichen PDF-Dokumente enthalten angeblich exklusive Marktanalysen oder Anlagetipps für Kryptowährungen.

BlueNoroff-Krypto-Diebe und Hacker versuchen diese Malware-App einzuschleusen um an Kryptowährung zu kommen
BlueNoroff-Krypto-Diebe versuchen diese Malware-App einzuschleusen

Nach der Installation nutzt die Malware einen raffinierten Mechanismus: Sie modifiziert die Konfigurationsdatei Zshenv im Home-Verzeichnis des Mac-Systems. Diese wenig beachtete, aber mächtige Systemdatei ermöglicht es dem Angreifer, unbemerkt Befehle auszuführen und sich dauerhaft im System einzunisten. Das Perfide daran: macOS zeigt bei solchen Hintergrundaktivitäten keine Warnung an.

Angreifer mit professioneller Infrastruktur

Die Krypto-Diebe von BlueNoroff und auch Lazarus betreiben für ihre Angriffe ein komplexes Netzwerk von Servern und Domains. Diese imitieren oft die Namen bekannter Finanzunternehmen, um Vertrauen zu erwecken. Die Gruppe entwickelt ihre Methoden ständig weiter und setzt zunehmend auf Automatisierung. Diese Professionalität lässt auf erhebliche Ressourcen und eine langfristige Planung schließen. Von einer engen Verbindung der Hacker zu den Machthabern Nordkoreas darf man folglich ausgehen.

Diese Angriffskampagne kann zu Recht als Tiefschlag für die Sicherheit von macOS gewertet werden. Denn sie beweist, dass auch Apple-Systeme nicht mehr automatisch vor Malware geschützt sind. Die Krypto-Diebe nutzen die Schwachstellen des Betriebssystems geschickt aus. Besonders gefährdet sind Nutzer und Unternehmen aus der Kryptowährungsbranche. Über den Vorfall berichtet Cybernews in einem aktuellen Artikel.

MacOS unter Beschuss: Eine neue Bedrohungslage

Die Sicherheitsexperten von SentinelLabs, die diese Kampagne aufgedeckt haben, warnen vor der wachsenden Bedrohung durch Gruppen wie Lazarus oder BlueNoroff. Die Kombination aus Social Engineering und technischer Raffinesse macht die Angriffe auf die Wallets einer Kryptowährung von macOS-Nutzern besonders gefährlich. Auch wenn macOS weiterhin als relativ sicher gilt, zeigt dieser Fall deutlich die Notwendigkeit erhöhter Wachsamkeit.

Diese neue Form der Bedrohung erfordert ein Umdenken in der macOS-Community. Die Zeiten, in denen sich Apple-Nutzer keine Sorgen um Malware machen mussten, sind endgültig vorbei. Der Fall BlueNoroff zeigt eindrucksvoll, wie modern und anpassungsfähig Cyberkriminelle mittlerweile agieren. Und natürlich haben sie bei ihren Aktivitäten nur unser Bestes, unser Geld, vor Augen.

Sunny

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.