Wegen der neuen Rechtsprechung haben zwei spanische Webseiten drastische Maßnahmen ergriffen. Die Streaming-Website Wiziwig.tv kündigte vor dem Jahreswechsel ihr vorzeitiges Ende an, dort gibt es keine illegalen Fußball-Streams mehr. Elitetorrent verweist nur noch auf Werbung statt auf externe Streaming-Hoster.
Der Name der kürzlich geschlossenen Website erinnert an das Akronym WYSIWYG (What You See Is What You Get). Dort wurden bis zum Jahresende inoffizielle Livestreams unzähliger Sportereignisse gesammelt und den Besuchern zur Verfügung gestellt. Unter anderem Fußballspiele der Champions League und Premier League, Baseball-, American Footfallspiele und andere Sport Events waren dort im Programm. Die illegalen Streams der Premier League führten häufiger zu juristischen Auseinandersetzungen mit den Fußballvereinen aus Großbritannien. Auch wenn man sich dagegen in der Vergangenheit erfolgreich wehren konnte, so ist jetzt endgültig Feierabend. Grund ist die neue Rechtslage in Spanien, die am 1.1. in Kraft getreten ist. Den Betreibern drohen Geldstrafen von bis zu 600.000 Euro. Die neue Gesetzgebung erlaubt auch die Beschlagnahmung der Domain und der Server.
Goodbye WiZiWiG.tv

Die Besucher von Wiziwig.tv werden auf das neue Projekt GetYourFixtures.com verwiesen – dort werden aber lediglich die Termine für Übertragungen von künftigen Sport-Events bekannt gegeben. Da neben den Fernsehsendern und offiziellen Streaming-Anbietern keine kostenlosen angeboten werden, dürften die Zugriffszahlen entsprechend in den Keller gehen. Der Kollege von Welt Online jubiliert: Auch wenn der Blattschuss nicht aus England kam, der Livestream-Dienst sei „von der Justiz erlegt“ worden.
Neben der Premier League dürften sich zahlreiche Rechteinhaber über die veränderte Rechtslage in Spanien freuen. In einer deutschen Facebook-Gruppe zum Thema Urheberrecht äußerte sich ein Labelmitarbeiter sehr positiv über die neue Hostproviderhaftung in Südeuropa. In Spanien „ziehe man es durch„, dies „bringe Ergebnisse„. Die drei Jahre alte Sport-Streaming-Seite konnte laut Similarweb monatlich über 35 Millionen Seitenzugriffe generieren. Damit lag die Konkurrenz aus dem Graubereich weit über den meisten regulären spanischen Internet-Portalen.
Elitetorrent: Online-Spiele & Werbung statt Streams
Elitetorrent.net ist in Spanien ebenfalls eine der Top 100 Seiten. Der Eigentümer Juan José sah sich nun dazu gezwungen, alle Torrent- und Magnetlinks von seiner Webseite zu entfernen. Er habe sich in den vergangenen 11 Jahren stets gesetzeskonform verhalten, schrieb er der Presse. Obwohl er in all der Zeit viele Kämpfe ausgestanden hätte, könne er diesen einfach nicht gewinnen, sagte er den Kollegen von Torrentfreak. Im November konnte die Seite über 11 Millionen Seitenzugriffe erzeugen. Man wird sehen, ob die Popularität ohne Filesharing-Links bestehen bleibt.
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Vielleicht sieht man bei Elitetorrent.net dem baldigen Ende der Seite bereits entgegen und versucht auf dem letzten Meter noch ein wenig Geld zu verdienen. Nach rund 20 Versuchen haben wir es aufgegeben. Keiner der versprochenen Streams kam zum Vorschein, stattdessen wurde uns das Who is Who der Online-Spiele und diverse dubiose Werbeanbieter angezeigt. Diverse Konkurrenten werden sich über die Aktion gefreut haben.
Tarnkappe.info