Das TorBoox E-Book Archiv hat erneut der illegale E-Book-Blog iBOOKS.TO verbreitet. Was hat es mit der Schattenbibliothek TorBoox auf sich?
Das TorBoox E-Book Archiv ist zurück. Was die Macher von Lesen.to noch vor Jahren übernommen haben, leisten jetzt ihre Käufer. Der rechtswidrige Blog iBOOKS.TO hat erneut die schiere Masse von 38 114 illegalen E-Books in 44 Archiven bei mehreren Sharehostern hochgeladen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Verlage die Uploads von boox.to melden. In der Folge werden die E-Books darüber nicht mehr verfügbar sein.
Was ist das TorBoox E-Book Archiv? Wer war Boox.to?
Boox.to (auch TorBoox genannt) war von 2012 bis Ende 2013 eine deutschsprachige Schattenbibliothek für E-Books. Die Plattform war ausschließlich über das Tor-Netzwerk erreichbar und erlangte schnell Bekanntheit. Zunächst gab es alle E-Books kostenlos. Im Herbst 2013 führte man ein Flatrate-Modell ein, bei dem die Nutzer gegen eine vergleichsweise geringe Gebühr unbegrenzten Zugriff auf rund 40.000 E-Books erhielten. Dieses Geschäftsmodell führte jedoch zu Spannungen innerhalb des Teams, insbesondere aufgrund der kommerziellen Ausrichtung und der extrem hohen Einnahmen. Den Gewinn hatte man in Bitcoin angelegt, wodurch sich der Wert der Rücklagen aufgrund der Kurssteigerungen des BTC noch weiter erhöhte.
Weil ihm das alles zu kommerziell oder wahrscheinlich schlichtweg zu gefährlich wurde, stieg Spiegelbest, der „Pressesprecher“ von TorBoox, kurze Zeit später aus. Er hatte zuvor mehrere Interviews gegeben. Die Beiträge sorgten sogar für eine Strafanzeige gegen die Redaktion vom Tagesspiegel und DIE ZEIT, weil man im veröffentlichten Beitrag die Domain von boox.to ungekürzt genannt hatte.
E-Book Piraterie: Das TorBoox-Archiv stammt ursprünglich von Spiegelbest
Nachdem er das Projekt verlassen hatte, veröffentlichte Spiegelbest illegal ein Sammelsurium an raubmordkopierten E-Books. Dieses hat später MyGully.com und Lesen.to illegal in Umlauf gebracht. Jahre später trat das Portal Ebook-Hell an ihre Stelle, als sie ein Archiv von Lesen & Lauschen (LUL.to) brachten. Der Löwenanteil dieses Archivs war nicht neu, sondern bestand aus den gesammelten Werken von boox.to.
Bei pastebin.pl gibt es eine komplette Liste aller epub-Files, die in der Sammlung enthalten sind. Die Liste, die bereits vor einem Monat entstand, wird auch weiterhin existieren. Doch die Teilarchive bei den in der Szene häufig genutzten Sharehostern Ddownload, NitroFlare und Rapidgator werden bestimmt schon bald zur Zielscheibe der Verlage. Die Rechteinhaber werden sicherlich schon bald etwas gegen diese Flut an illegalen Belletristik-Romanen unternehmen.
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Sind Sharehoster der richtige Distributionsweg für Sammelpakete?
Auch wenn die Uploads auf Drängen der Verlage bestimmt nicht lange auf den drei Sharehostern bleiben, kann man deren Verbreitung sowieso nicht aufhalten. Die Dateien wurden erstmals im Jahr 2013 auch über den P2P-Indexer The Pirate Bay verteilt. Damals waren es zwar beinahe 43.000 Werke. Doch rund vier Prozent der 37,97 Gigabyte sind in englischer Sprache, das dürfte den Unterschied zu den aktuell 38.114 E-Books erklären. Den Magnet-Link gibt es unter der URL thepiratebay.org/description.php?id=9150293 noch immer. Allerdings ist fraglich, ob das Archiv überhaupt noch geseeded, also von Dritten vollständig hochgeladen wird.
Aber um die Frage zu beantworten: Nein, eine solche Menge an Büchern über Sharehoster zu vertreiben, ist wenig sinnvoll. Es ist Glückssache, ob man schnell genug ist, um knapp 40 GB zu transferieren, bevor die ersten Teilarchive aufgrund einer DMCA-Löschaufforderung im Papierkorb des Sharehosters landen. Eine Distribution via P2P oder über das Usenet wäre weitaus besser, weil die Inhalte niemand zensieren könnte. Beim Usenet müsste man dafür die NZB-Datei über ein nicht öffentliches Forum verbreiten und den Dateien eine Beschreibung hinzufügen, mit der niemand etwas von außerhalb anfangen kann. Doch bei P2P-Transfers muss man zwingend ein VPN oder eine anonym betriebene Seedbox nutzen, um das Risiko einer Abmahnung auf Null zu reduzieren.
iBOOKS.to will Nutzer zur Installation des NinjaBrowsers zwingen
Wer bei iBOOKS.to auf einen der regulären Download-Links klickt, den fordert man auf, den höchst zweifelhaften NinjaBrowser zu installieren. Ein Klick auf den Pfeil neben „Mirrors zeigen“ macht den Weg für die Sharehoster-Links frei. Doch die Schriftart ist absichtlich klein, damit man den Hinweis möglichst übersieht.
Zwar bietet iBOOKS.TO mit den monatlich erscheinenden Archiven der Spiegel-Bestseller ein durchaus spannendes Angebot. Die Masche mit der Abzocke ist jedoch alles andere als neu und äußerst nervig!
Spiegelbest – Bekenntnisse eines Buchpiraten
Wer sich für die guten alten Zeiten als auch für die geschichtlichen Zusammenhänge von TorBoox interessiert, dem raten wir, unser E-Book zu kaufen.* Bis zu seinem Abtauchen kurz nach der E-Book-Razzia veröffentlichte Spiegelbest immer mal wieder Beiträge bei tarnkappe.info. Das brachte uns neben einer Hausdurchsuchung vor fast elf Jahren auch ein eigenes E-Book ein. Dieses haben wir aus zahlreichen Beiträgen zusammengestellt.
Die Strafverfolgung des E-Book-Piraten Spiegelbest dürfte aufgrund der Verjährung mittlerweile ruhen. Die Polizei konnte ihn nie ausfindig machen. Trotzdem haben wir seit Dezember 2014 leider nichts mehr von ihm gehört.
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