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Stream.to: deutschsprachiges Streaming-Portal von ACE geschlossen

Die ACE hat das Film- und Serien-Portal Stream.to abgeschaltet. Noch im Oktober 2020 generierte die Seite über 1.5 Millionen Seitenzugriffe.

Die Alliance for Creativity and Entertainment (ACE) hat das Film- und Serien-Portal Stream.to abgeschaltet. Noch im Oktober letzten Jahres generierte die Seite über 1.5 Millionen Seitenzugriffe innerhalb von vier Wochen.

ACE zog bei Stream.to die Stecker

Die ACE hat die offensichtlich rechtswidrige Seite Stream.to schon im Vorjahr vom Netz genommen. Die Betreiber hatten darüber über 30.000 Kinofilme und 4.700 Episoden unzähliger TV-Serien angeboten. Laut dem eigenen Slogan lautete die Devise dort: „Watch Everything for Free“.

Schadenersatzforderungen statt Strafanzeigen

Nachdem man die Identität der Hintermänner ausfindig machen konnte, stellte man ihnen eine Unterlassungserklärung zu. Die Pressemitteilung über die Abschaltung hat die ACE erst vor wenigen Tagen veröffentlicht, die Abschaltung erfolgte aber schon im November des Vorjahres. Nach ACE-Angaben soll Stream.to innerhalb eines Jahres über 6.7 Millionen Besucher gehabt haben. Die meisten stammten aus Deutschland und Österreich.

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Stream.to: „Watch Everything for Free“

„Unerlaubte Streaming-Seiten wie stream.to beeinträchtigen legitime lokale Angebote zu einer Zeit, in der mehr Zuschauer nach lokalen Inhalten im Internet suchen. Illegale Online-Piraterie betrifft sowohl die ACE-Mitglieder als auch die vielen Menschen, die hart daran gearbeitet haben, den Zuschauern auf der ganzen Welt unglaubliche Inhalte zu bieten“, kommentiert Karyn Temple, Senior Executive Vice President und Global General Counsel der MPA, die Abschaltung.

copyright disclaimer stream.to

Nach eigenen Angaben war das Portal Stream.to „absolut legal“, weil man ausschließlich Links zu anderen, öffentlich zugänglichen Seiten im Internet, vorgehalten hat. Selbst hat man laut Disclaimer keine Filme woanders hochgeladen oder gespeichert. „Weiterhin entzieht sich das stream.to-Team jeglicher Verantwortung für die Inhalte zu anderen streams. Das beinhaltet zum Beispiel die Qualität, das Copyright und die Legalität. Sollten Probleme mit der Legalität von Streaming-Inhalten bestehen, wenden Sie sich direkt an die Seiten wo die Datei gestreamt wird.“ Geholfen hat ihnen der Hinweis nichts. Solche Aussagen sieht man im Web immer wieder. Sie könnten aber nicht viel weiter von der Realität entfernt sein.

Stream.to war bei weitem nicht die erste und sicher nicht die letzte Erfolgsmeldung der ACE. Die Vereinigung bekämpft weltweit mit zivilrechtlichen Mitteln illegale Angebote im Netz. Neben mehreren populären Szene-Hostern gelang in den letzten Jahren auch die Abschaltung von zahlreichen illegalen IPTV-Anbietern.

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Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.