P2P vs. Sharehoster vs. Streaming: Eine neue Studie von irdeto besagt, dass die Nutzung der illegalen Streaming-Portale zugenommen hat.
P2P vs. Sharehoster vs. Streaming: Eine neue Studie von irdeto besagt, dass zwar die Nutzung der illegalen Streaming-Portale zugenommen hat. Dennoch berechnet man für das Vorjahr weltweit mindestens 800 Millionen P2P-Downloads pro Monat. Die P2P-Tauschbörsen haben trotz der hohen Abmahngefahr im Jahr 2017 einen regelrechten Boom erlebt.
Neue Studie von irdeto
Zur Unternehmensgruppe von Naspers gehört neben irdeto auch der österreichische Softwarehersteller Denuvo. irdeto ist selbst unter anderem eine Anti-Piracyfirma und verfolgt eigene Ziele. Von daher sind die Daten der Erhebung durchaus mit Vorsicht zu genießen. Laut irdeto warten bei zahlreichen illegalen Webseiten Gefahren wie Schadsoftware auf die Nutzer. Dennoch ziehen es viele User vor, diese Seiten anzusteuern obwohl sie wissen, dass dies mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Für die Erhebung wertete man in 19 Nationen das Konsumverhalten der Surfer aus. Webanalyse-Firmen haben ihre Daten beigesteuert, um die Besucherströme von 962 offensichtlich rechtswidrigen Portalen von Januar bis September 2017 auszuwerten.
P2P vs. Sharehoster vs. Streaming: Die verschiedenen Arten des Filesharings kannibalisieren sich nicht
Der Datenverkehr, der bis September des Vorjahres in den USA durch den Konsum von illegalen Streams erzeugt wurde, stieg um 10 Prozent an. P2P-Tauschbörsen haben im Vorjahr auch ohne die Erwähnung in den Medien einen regelrechten Boom erlebt. Dort wurden global gesehen monatlich über 800 Millionen Transfers durchgeführt. Einzige Ausnahme war April 2017 mit „nur“ 791 Millionen Downloads. Nach Angaben der Studie nehmen sich die beiden Nutzungsoptionen gegenseitig keine User weg, man muss sie vielmehr zusammenzählen.
irdeto geht davon aus, dass die sporadischen Online-Piraten lieber auf Streaming-Portale ausweichen, während die Power-Downloader P2P-Downloads bevorzugen. Gerade was Filme oder TV-Serien betrifft, reicht es vielen Nutzern aus, die Werke konsumieren zu können. Nur wenige wollen die Dateien der Filme dauerhaft auf der eigenen Festplatte aufbewahren.
Peter Cossack, der stellvertretende Leiter der Cybersecurity Services von irdeto, kommentierte die Ergebnisse wie folgt. „Während viele Experten glauben, dass die P2P-Piraterie von den direkten Downloads (Sharehostern) und Streaming-Portalen überholt wurde, zeigt die Studie eindeutig, dass dies noch nicht geschehen ist. Die P2P-Piraterie ist nach wie vor eine große Bedrohung für die Industrie, während die Urheberrechtsproblematik insgesamt weiter anwächst.“
Soziale Netzwerke wichtig bei der illegalen Distribution
Verantwortlich für die wachsende Piraterie sei die immer größer werdende Bandbreite der Nutzer, als auch der Einsatz von sozialen Netzwerken durch die Piraten. Das Thema Social Media spiele insbesondere bei der illegalen Distribution von Sportveranstaltungs-Streams eine große Rolle, so Cossack. Alle anderen Formen des Filesharings hätten aber dadurch nicht abgenommen. Dies müsse man bei der Ausrichtung der eigenen Strategie im Kampf gegen die Urheberrechtsverletzungen bedenken.
Auf Seiten der Nutzer gilt: Sowohl in den USA als auch hierzulande sollte man aufgrund der vielen verschickten Abmahnungen vom P2P-Filesharing die Finger lassen!
Die englischsprachige Studie kann man von hier kostenlos beziehen.
Quelle Beitragsbild: Mark Cruz @ Unsplash.com, thx! (CC0 1.0)
Tarnkappe.info