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Tarnkappe.info > Artikel > Rechtssachen > Cardsharing: Welche Strafen können mir als Nutzer drohen?

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Beitragsbild portal gda, thx! (CC-BY-NC-SA 2.0)

Cardsharing: Welche Strafen können mir als Nutzer drohen?

02.09.2019 von Lars Sobiraj Lesezeit: 4 Min.

Was kann eigentlich passieren, wenn man beim Cardsharing erwischt wird? Welche straf- und zivilrechtlichen Konsequenzen drohen mir?

Inhalt

  • rnWas ist überhaupt Cardsharing?
  • Wie kommen die Behörden an Eure Daten?
  • Ist Cardsharing überhaupt illegal?
  • Welche Strafen können mir drohen?
  • Vorladung der Polizei erhalten, was tun!?
  • Zivilrechtliche Konsequenzen

Wir werden immer mal wieder gefragt was passieren kann, wenn man beim sogenannten Cardsharing erwischt wird. Welche straf- und zivilrechtlichen Konsequenzen drohen eigentlich? Trotz einiger Busts hat im Laufe der letzten Jahre der illegale wie kostengünstige Konsum von hochpreisigen Pay-TV-Anbietern wenig an seiner Attraktivität verloren.


Was ist überhaupt Cardsharing?

Ganz einfach. Der bezahlte Zugang zu einem Pay-TV-Sender wird aufgeteilt, damit mehrere Personen sich das Programm anschauen können. Das gilt insbesondere wenn es noch nicht möglich war, den Kopierschutz der Decoder zum legalen Empfang zu knacken. Meistens läuft der Empfang des geteilten Programms über entsprechend präparierte Set-Top-Boxen, teilweise auch über den Browser. Verschiedene illegale Cardsharing-Portale bieten im Internet ihre Dienste an.

Natürlich verstößt man beim Empfang über einen Drittanbieter gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) von Sky & Co. Erlaubt ist lediglich das sogenannte Homesharing, bei dem mehrere Mitglieder eines Haushaltes das Programm unter sich aufteilen. Doch die Nutzer solcher verbotenen Dienste verstoßen auch gegen das Strafgesetzbuch. Ohne VPN sollte man folglich niemals bei solchen Anbietern unterwegs sein. Auch bei der Zahlung illegaler Anbieter muss man sehr vorsichtig agieren.

Wie kommen die Behörden an Eure Daten?

CCCam-Service.com cardsharingDafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Einerseits können die Polizisten die Daten eines illegalen Anbieters auswerten, wenn es gelingen sollte, die PCs der Betreiber in einem unverschlüsselten Zustand zu beschlagnahmen. Des weiteren könnten die Kundendaten auch auf einem beschlagnahmten Server vorgefunden werden, um sie zu analysieren. Oder die Polizei kann die IP-Adresse der Anschrift des Anschlussinhabers zuordnen, wenn die Anfrage beim Internet-Anbieter schnell genug erfolgt ist. Dann aber muss die Polizei noch immer beweisen, wer im Haushalt illegales Cardsharing betrieben hat. Im Gegensatz zu zivilrechtlichen Abmahnungen ist die Ermittlung des Anschlussinhabers der Internetleitung nicht ausreichend für eine strafrechtliche Verurteilung.

In letzter Zeit traf es häufiger die Käufer von Kryptowährungen, die bei Bitcoin.de ihre BTC zur Zahlung von CCCam-Service.com benutzt haben. Doch nur weil man etwas per Bitcoin oder mittels anderer Optionen bezahlt hat, so ist dies noch lange kein Beweis dafür, dass man die illegale Dienstleistung auch tatsächlich in Anspruch genommen hat. Überweisungen oder sonstige Transfers an illegale Anbieter sind zwar ein Indiz aber kein Beweis, um den möglichen Kunden strafrechtlich zu belangen. Das ist auch der Grund, warum man die Strafanzeigen gegen zahlreiche Kunden von Bitcoin.de wieder einstellen musste.

Ist Cardsharing überhaupt illegal?

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Die regulären Nutzer von CCCam-Service.com & Co. verstoßen gegen den § 202a StGB. Sie haben beim Cardsharing also unerlaubt Daten Dritter ausgespäht. Die Betreiber illegaler Cardsharing-Portale machen sich zumeist wegen Computerbetruges strafbar. Zudem liegt meistens auch eine strafbare Handlung nach dem Urheberrecht, nämlich nach § 108b UrhG vor.

Welche Strafen können mir drohen?

Endverbraucher drohen wegen dem Verstoß gegen das Ausspähen von Daten theoretisch gesehen, Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren. Wer aber zuvor nicht negativ aufgefallen ist, bei dem werden die Gerichte eine Geldstrafe verhängen. In der Praxis wurden die Täter meistens zu Geldstrafen in der Höhe mehrerer Netto-Monatsgehälter der Betroffenen verurteilt. Die Geldstrafen haben also eine empfindliche Höhe, um eine Wiederholung auszuschließen und Dritte abzuschrecken.

Vorladung der Polizei erhalten, was tun!?

csboard.cc Logo cardsharingNehmen Sie sich einen Fachanwalt für IT- und Medienrecht und bitte keinen Feld-, Wald- und -Wiesenanwalt, der keine Ahnung von der Technik hat. Der Fachanwalt wird für die Betroffenen im ersten Schritt Akteneinsicht beantragen. Erst nach der Akteneinsicht ist klar, welche Indizien oder Beweise die Polizei gegen Sie in der Hand hat. Auch wenn man persönlich in der Vorladung angesprochen wird und diese sehr bedrohlich klingt: niemals alleine hingehen!!! Dazu kommt: Nicht jeder Vorladung muss man zwingend Folge leisten. Manchmal reicht auch eine schriftliche Stellungnahme.

Ohne Fachanwalt an der eigenen Seite sollte man sowieso grundsätzlich nicht zur Polizei gehen! Solche Verhöre dienen in der Regel dem Zweck, dass man das aussagen soll, was einem die Polizeibeamten ohne Aussage zuvor nicht beweisen konnten. Wer das tut, für den kann es später vor Gericht so richtig teuer werden. Sehr viel teurer, als was einen der Fachanwalt gekostet hätte. Von daher sollte man besser nicht an der falschen Stelle sparen!

Zivilrechtliche Konsequenzen

Sky LogoNach einer strafrechtlichen Verurteilung für das Cardsharing folgen noch die zivilrechtlichen Konsequenzen. Beispielsweise Sky droht allen Cardsharern an, gegen sie zivilrechtliche Ansprüche wie Schadenersatz geltend zu machen. Immerhin hat man deren Programm in Anspruch genommen ohne sie dafür zu bezahlen. Wer vor Gericht verurteilt wird, für den ist das Verfahren folglich noch nicht vorüber.

Beitragsbild portal gda, thx! (CC-BY-NC-SA 2.0)

Tarnkappe.info

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Lars Sobiraj

Über Lars Sobiraj

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.

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