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EbookClub.in – Verkaufsportal zeigt des Kaisers neue Kleider

Das neue Blog EbookClub.in versucht eine Flatrate für 15 EUR monatlich zu etablieren. Die Bücherwürmer merken aber, dass da was faul ist.

Das neue illegale Blog EbookClub.in versucht zu verhökern, was man schon jetzt so gut wie überall im Netz kostenlos erhalten kann. Die All-you-can-eat-Flatrate für E-Books schlägt monatlich mit 15 Euro zu Buche. Nach der Paypal Zahlung wird man dafür zum registrierten VIP Mitglied erkoren. Die Bücherfreunde sollen mit mehr als 35.000 Werken und täglichen Updates umworben werden.

EbookClub.in ist ein illegales Verkaufsportal

Das Konzept ist schnell erklärt. Man nehme ein Archiv und biete auf nahezu täglicher Basis zusätzlich in Updates neue Werke an, die ebenfalls heruntergeladen werden können. Die Nutzer zahlen pro Monat happige 15 Euro und leechen dann, alle Gesetze außer Acht lassend, so viel sie können. Im Archiv von TorBoox waren im November 2013 aber schon 43.000 Werke vorhanden. Möglicherweise wurde das Archiv zwischenzeitlich bereinigt. Während die Nutzer bei LuL.to ihr Guthaben immer wieder aufladen müssen, um gewünschte E-Books damit zu bezahlen, wird bei EbookClub.in das Flatrate-Modell bevorzugt.

Die Webseite ist noch ganz frisch. Domaininhaber von ebookclub.in ist seit Anfang des Monats angeblich ein Martin Clubber (passender Name, nicht wahr?) aus New York. Auf diesen Namen ist ebenfalls die Webseite mp3club.us eingetragen, wo illegale Musikdownloads zum gleichen Preis getätigt werden können. Im Gegensatz zu vielen kommerziellen Wettbewerbern, die bezahlte Downloads anbieten, werden die Werke aber nicht auf den eigenen Servern vorgehalten.

Das Blog gibt nach vorheriger Bezahlung lediglich die Download-Links zum Sharehoster Uploaded.net preis. Als Begründung für die vergleichsweise teure VIP-Mitgliedschaft geben die Betreiber an, wie würden damit ihren Service finanzieren. Die E-Books seien für sie schließlich „auch nicht gratis“. Verlage und Autoren gehen bei diesem Modell leider gänzlich leer aus, wen wundert es noch… (?)

Fazit

piracyMan wird sehen, ob man bei diesem Preis-Leistungs-Verhältnis die Leseratten dauerhaft für sich gewinnen kann. Im Netz gibt es ausreichend viele Quellen, wo ebenfalls große Mengen an illegalen E-Books angeboten werden. Auch dort läuft der Download vielfach über einen oder mehrere einschlägige Sharehoster, wo bei den für E-Books typisch kleinen Archiven noch nicht einmal eine Premium-Mitgliedschaft erforderlich ist.

Und selbst wenn man eine abschließen würde, so wäre diese deutlich günstiger als die Mitgliedschaft im virtuellen Shop von Martin Clubber. Last, but not least: Während einige Warez-Foren komplett werbefrei sind, wird bei EbookClub.in Google-Werbung geschaltet. Wer nicht mehr als ein E-Book pro Monat liest, kommt sogar im regulären Buchhandel günstiger weg. Von der Unterstützung der Autoren und der Wahrung der Urheberrechte einmal ganz abgesehen…

Steckt SpiegelBest dahinter?

ebookclub.in LogoZumindest das Abomodell von ebookclub.in könnte dafür sprechen. Allerdings hat er sich damals endgültig mit den anderen TorBoox-Betreibern verstritten. Ihm selbst fehlt das technische Wissen, um einen Blog mit einer Bezahlschranke aufzuziehen. Außerdem sollte er spätestens nach der E-Book Razzia im Dezember letzten Jahres gemerkt haben, dass sein Treiben nicht ohne Konsequenzen bleibt.

Zumindest hat auch dieser Betreiber Humor. Den Domaininhaber von EbookClub.in auf den Namen Martin Clubber zu taufen, ist echt witzig. Das zweite Projekt, mp3club.us, spricht auch gegen eine Beteiligung von Spiegelbest. Dieser hat sich nie für Musik als gehandelte Ware interessiert. Ich frage mich zudem, ob SB aka Bernd Fleisig wirklich der Versuchung widerstehen könnte, sein Ego mit ein paar neuen Blogbeiträgen zu streicheln!? Wahrscheinlich nicht, oder? Was meint ihr?

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.