Das neue Untergrund-Forum Crimenow sieht dem von der Polizei beschlagnahmten Crimemarket täuschend ähnlich. Was erwartet einen dort?
Crimenow sieht fast so aus, als hätte die Polizei den alten Crimemarket (CM) nie vom Netz genommen. Das Logo sieht dem vom CM sehr ähnlich, es gibt zwar noch nicht so viele animierte Banner. Doch ansonsten könnte man fast glauben, jemand hätte die Zeit um ein paar Monate zurückgedreht. Zur eigenen Sicherheit sollte man die Seite nur mit einem aktiven VPN* benutzen. Update: Die Domain haben Unbekannte abused, mittlerweile ist die Seite unter Crimenow.cc erreichbar.
crimenow.is nutzt Alexhost, Cloudflare und zwei Proxys
Als DDoS-Schutz-Dienstleister setzt man auf das CDN von Cloudflare. Ansonsten kann man dort auch ohne Anmeldung alles lesen, was die User gepostet haben. So auch die Hinweise der Betreiber zur eigenen Sicherheit. Alle Webserver hat man bei AlexHost gemietet, die nach eigenen Angaben stündlich rotieren sollen. Bei unserem Testlauf war ein Server in der niederländischen Provinz Overijssel sichtbar, also innerhalb der EU. Somit könnten die Behörden bei Verdachtsfällen problemlos darauf zugreifen. Insgesamt sollen bei crimenow.is gleich zwei Proxy-Server zur Anwendung kommen, um das Forum vor möglichen DDoS-Angriffen der Konkurrenz und die Identität der Nutzer zu schützen.
Warum stellt man das Sicherheitskonzept öffentlich zur Schau?
Wenn man schon drei verschiedene Webserver einsetzt, warum mietet man diese alle beim gleichen Anbieter (Alexhost) an? Das jetzige Setup klingt gut. Allerdings muss es regelmäßig gepflegt werden, um dauerhaft sicher zu bleiben. Fraglich hingegen ist, warum man das eigene Sicherheitskonzept öffentlich für jeden anonymen Besucher zur Schau stellt?
Erste Nutzer wurden schon abgezockt
Inhaltlich erwartet einen bei Crimenow genau das, was man beim Crimemarket auch gekauft hat. Drogen, Medikamente, VPN-Zugänge von Mullvad, geklaute Datensätze, Kreditkarten und vieles mehr. Natürlich ist noch nicht so viel los, das Forum ist ja erst seit einigen Tagen am Netz.
Den ersten Kunden hat ein Händler (Vendor) auch schon um sein Geld betrogen (gerippt). Dieser soll vom Kunden sein Geld per Litecoin erhalten haben, trotzdem hat er nicht geliefert. Daraufhin hat man seinen Account gelöscht. Anschließend muss der betroffene Händler wohl ausgeflippt sein.
Aber gut, jeder sollte wissen, mit welchen Risiken die Nutzung derartiger Foren verbunden ist. Die Händler wollen nämlich stets alle nur unser Bestes, unser Geld. Ob Crimenow in ein paar Jahren die Größe vom Crimemarket erreichen wird, bleibt abzuwarten. Was die Gründer da auf die Beine gestellt haben, sieht zumindest nicht schlecht aus.
Update: Es soll sich beim Scam um ein Versehen handeln, wie man uns mitteilte und es auch im eigenen Forum veröffentlicht hat. Ich bitte trotzdem alle Leser um Vorsicht, so wie überall auch in diesem Graubereich. Zudem sollte jedem klar sein, dass man sich beim Kauf von geklauten Daten und BTM-pflichtigen Stoffen strafbar macht.
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