Infolge zahlreicher Verstöße gegen die Community-Richtlinien hat nach Instagram nun auch YouTube den Account von Pornhub verbannt.
Der fast 900.000 Abonnenten zählende YouTube-Kanal von Pornhub ist nicht mehr verfügbar. Angeblich kam es infolge mehrfacher Verstöße gegen die Richtlinien der Videoplattform zur Sperrung des Kontos. Damit gesellt sich Googles Streamingdienst zu einer Reihe weiterer Unternehmen, die dem Pornografieanbieter bereits den Rücken zudrehten.
Pornhub hat die YouTube-Richtlinien für externe Links missachtet
YouTube hat den Pornhub-Kanal auf seiner Plattform gesperrt. Grund dafür sind Berichten zufolge mehrfache Verstöße gegen die Community-Richtlinien. Demnach habe das Konto des Unternehmens für Erwachsenenunterhaltung die YouTube-Richtlinien für externe Links missachtet.
Diese stellen mitunter sicher, dass keine Verlinkungen auf Inhalte erfolgen, die auf der Plattform nicht erlaubt sind. Darunter auch Pornografie – das Kerngeschäft von Pornhub.
„Wir setzen unsere Richtlinien für alle gleichermaßen durch. Und Kanäle, die wiederholt gegen sie verstoßen oder sich verletzenden Inhalten widmen, werden geschlossen„, teilte YouTube-Sprecher Jack Malon gegenüber The Verge mit.
YouTube diente nur als Werbeplattform
Die fast 900.000 Abonnenten werden den YouTube-Kanal von Pornhub sicherlich kaum vermissen. Denn letztendlich gab es dort lediglich Videos zu sehen, die als Werbung für die eigene Webseite des Betreibers zu werten sind. Auch wenn für den Kanal eine Altersbeschränkung existierte, erhielten die Zuschauer darauf bloß „Safe-for-Work„-Inhalte.
Der Pornografieanbieter hingegen bestreitet die Vorwürfe. „Pornhub unterhält die absolut besten Vertrauens- und Sicherheitsmaßnahmen im Internet und achtet besonders darauf, dass es nicht gegen die Community-Richtlinien von YouTube verstößt„, so ein anonymer Sprecher der Plattform.
„Leider ist dies nur das jüngste Beispiel für die Diskriminierung von Menschen in der Erotikbranche. Ein Trend, der in den sozialen Medien und in allen anderen Bereichen des Lebens zu beobachten ist. Vor allem, da Gruppen unaufrichtigerweise einvernehmliche Inhalte für Erwachsene mit Ausbeutung in Verbindung bringen.“
Pornhub-Sprecher
Nicht das erste Unternehmen, das sich gegen Pornhub wendet
Erst im September berichteten wir über die Sperrung des Instagram-Kontos von Pornhub. Das soziale Netzwerk reagierte damit auf zahlreiche Beschwerden gegen den Pornografieanbieter. 13,1 Millionen Follower und 6.200 werbewirksame Beiträge verschwanden mit einem Schlag von der Bildfläche.
Doch das Unternehmen reagierte mit einem offenen Brief, in dem es Instagram dafür kritisierte, einen „völlig jugendfreien“ Account entfernt zu haben, während andere Konten weiterhin Inhalte, mit „Nacktheit und offener Sexualität ohne Konsequenzen“ verbreiten.
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Bereits Wochen zuvor hatten Visa und Mastercard die Zusammenarbeit mit TrafficJunky, dem Werbezweig der Pornhub-Muttergesellschaft MindGeek, eingestellt. Die beiden Zahlungsanbieter warfen der Pornoplattform vor, keine geeigneten Maßnahmen gegen die Verbreitung von Kinderpornografie auf ihrer Webseite umgesetzt zu haben.
Unter zunehmendem Druck durch die zahlreichen Beschwerden traten der MindGeek-CEO Feras Antoon sowie der COO des Unternehmens, David Tassillo, bereits im Juni dieses Jahres zurück.