Das reichweitenstarke Instagram-Konto von Pornhub wurde nach zahlreichen Beschwerden gesperrt. Ein Etappensieg für Jugendschützer.
13,1 Millionen Follower und 6.200 Beiträge hatte das Instagram-Konto von Pornhub zu verzeichnen. Doch nach zahlreichen Beschwerden erfolgte nun die Sperrung. Wie Variety berichtet, wollte Meta, die Muttergesellschaft von Instagram, diesen Vorfall jedoch bisher nicht kommentieren.
Pornhub und Visa auf der Anklagebank
Erst vor einem Monat haben Visa und Mastercard dem Bericht zufolge die Zusammenarbeit mit TrafficJunky eingestellt. Dabei handelt es sich um den Werbezweig der Pornhub-Muttergesellschaft MindGeek. Grund dafür sei eine Klage gewesen, bei der man MindGeek die Verbreitung von Kinderpornografie und Visa, die wissentliche Unterstützung MindGeeks bei der Monetarisierung illegaler Inhalte vorwarf.
Serena Fleites, die Klägerin in diesem Fall behauptet, im Alter von 13 Jahren von ihrem damaligen Freund unter Druck gesetzt worden zu sein, ein sexuell eindeutiges Video zu drehen. Dieses lud er angeblich ohne ihr Wissen oder ihre Zustimmung auf Pornhub hoch. Damit sei Fleites eine von mehr als zwei Dutzend Einzelklägern, die im vergangenen Jahr Pornhub und MindGeek verklagt haben.
Unter zunehmendem Druck durch die zahlreichen Beschwerden traten der CEO von MindGeek, Feras Antoon, und der COO, David Tassillo, im Juni zurück. Außerdem entließ das Unternehmen eine bisher unbekannte Anzahl von Mitarbeitern.
Dennoch habe MindGeek „null Toleranz für die Veröffentlichung illegaler Inhalte auf seinen Plattformen„, heißt es in einer früheren Stellungnahme des Unternehmens. „Jede Unterstellung, dass MindGeek die Beseitigung von illegalem Material nicht ernst nimmt, ist kategorisch falsch.„
Soziale Medien als Werbeplattform
Die von Pornhub auf Instagram geteilten Inhalte waren zwar nicht pornografisch. Doch das Unternehmen warb dort „direkt für Pornografie“ und ermutigte seine Follower, Pornodarsteller zu werden. Das teilte Dawn Hawkins, Geschäftsführerin des National Center on Sexual Exploitation (NCOSE), das sich bei Instagram für die Entfernung von Pornhub einsetzte, mit.
„Instagram hat sich mutig entschieden, die Partnerschaft mit Pornhub zu beenden, und es ist an der Zeit, dass alle Unternehmen diesem Beispiel folgen„, ließ Hawkins verlauten.
Auf Twitter und YouTube bleibt Pornhub vorerst weiterhin präsent. Dort verzeichnet das Unternehmen 3,4 Millionen Follower respektive 882.000 Abonnenten, die es regelmäßig mit Safe-for-Work-Inhalten versorgt.
Immer wieder gerät Pornhub ins Fadenkreuz der Jugendschützer. So nahm sich auch die deutsche Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) das Videoportal bereits vor zwei Jahren vor. Dabei stellte sie fest, dass dort „kein Kinder- und Jugendschutz gewährleistet sei„.