Auf dieser Fotoillustration ist das Facebook-Logo auf einem Smartphone und das rote Warnwort HACKED auf einem unscharfen Hintergrund zu sehen
Auf dieser Fotoillustration ist das Facebook-Logo auf einem Smartphone und das rote Warnwort HACKED auf einem unscharfen Hintergrund zu sehen
Bildquelle: rafapress, Lizenz

Facebook-Hacking: Wenn in eurem Namen Kinderpornografie geteilt wird

Facebook-Hacking oder auch Phishing, um kinderpornografische Inhalte zu teilen, wird immer mehr zu einem Problem mit ziemlich unangenehmen Folgen.

Facebook-Hacking oder auch Facebook-Phishing, um Kinderpornografie zu verbreiten, hat nach Angaben des LKA Niedersachsen drastisch zugenommen. Die Cybergangster gehen dabei immer nach dem gleichen Muster vor. Zuerst wird z.B. durch Phishing versucht, ein Facebook-Konto zu übernehmen.

War die Übernahme des Kontos erfolgreich, wird sofort damit begonnen, illegales Material zu posten und zu teilen. Als wäre es nicht schon schlimm genug, den Zugriff auf den eigenen Account verloren zu haben, beginnen nun auch die Mühlen des Gesetzes zu mahlen.

Facebook-Hacking – und plötzlich gerät man ins Visier der Ermittlungsbehörden

Das LKA Niedersachsen verzeichnet einen drastischen Anstieg von Facebook-Hacking oder auch Facebook-Phishing. Ziel der Cyberkriminellen ist es laut LKA, den Account eines Facebook-Nutzers zu übernehmen, um darüber kinderpornografische Inhalte zu posten und zu teilen.

Facebook, Hacked, Mohamed Ramadan

Facebook bzw. Meta reagiert in der Regel relativ schnell auf solche illegalen Inhalte und sperrt umgehend das betroffene Konto. Die Sperrung des Accounts ist jedoch nur ein erster Schritt von vielen. Anschließend werden die pornografischen Inhalte den zuständigen Behörden gemeldet. Das LKA Niedersachsen beschreibt die Folgen für die vom Facebook-Hacking oder auch Facebook-Phishing betroffenen Accountinhaber folgendermaßen:

Für die betroffenen Accountinhaber bedeutet es in der Folge, dass die Polizei in Kenntnis über eine Straftat (Besitz oder Verbreitung von Kinder – oder Jugendpornografie) gesetzt wurde und diese als Beschuldigte im Strafverfahren erfasst werden, da über seinen/ihren Account die entsprechenden Inhalte gepostet wurden.

LKA Niedersachsen

Für die Opfer gibt es jedoch einen kleinen Hoffnungsschimmer. Denn die Staatsanwaltschaft stellt solche Strafverfahren in der Regel mangels Tatbeitrag der betroffenen Kontoinhaber ein. Dennoch, so gibt das LKA Niedersachsen zu bedenken, „können solche Konstellationen für die Betroffenen unangenehm sein“.

Das Motiv der Cyberkriminellen ist weiterhin unklar

Leider scheinen solche Übernahmeversuche von Facebook-Accounts in den letzten Monaten zugenommen zu haben. Das LKA spricht innerhalb von vier Monaten von einer mittleren dreistelligen Zahl an bearbeiteten Fällen. Das eigentliche Motiv der Cybergangster ist allerdings noch unklar.

Die genaue Zielrichtung aus Tätersicht ist bislang nicht eindeutig festzulegen. Gegebenenfalls spielen im Vorfeld oder im Nachgang derartiger Taten mögliche Erpressungshandlungen mit finanziellen Forderungen durch die Täter eine Rolle. Ebenso ist auch in die Rufschädigung, bzw. die Diskreditierung der Betroffenen in der Öffentlichkeit ein mögliches Motiv.

LKA Niedersachsen

Facebook-Phishing – das LKA gibt Tipps

Das LKA rät Facebook-Nutzern, Vorsicht walten zu lassen und verstärkt auf die eigene Passwortsicherheit zu achten. Insbesondere die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) sollte man unbedingt aktivieren. Des Weiteren rät das Landeskriminalamt, verdächtige Aktivitäten umgehend zur Anzeige zu bringen. Die zeitnahe Meldung erleichtert es Opfern des Hacks bzw. Phishings, anschließend nicht für die Taten Dritter strafrechtlich belangt zu werden.

Personen die nicht mehr auf ihren Facebookaccount zugreifen können, sind ggf. von dem beschriebenen Phänomen betroffen und sollten eine entsprechende Anzeige wegen des Verdachts auf das Ausspähen von Daten (gemäß § 202a StGB) bei der Polizei erstatten.

LKA Niedersachsen

Ganz gleich, ob es sich um Facebook-Hacking oder Phishing handelt, die Folgen sind in beiden Fällen unangenehm und kosten euch sowohl wertvolle Zeit als auch Nerven. Achtet daher auf verdächtige E-Mails und schaut euch einen Link genau an, bevor ihr darauf klickt!

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.