Operation Heart Blocker zerschlägt Online-Marktplätze für Fraud-Tools (Symbolbild)
Operation Heart Blocker zerschlägt Online-Marktplätze für Fraud-Tools (Symbolbild)
Bildquelle: DALL·E

Operation Heart Blocker: Marktplätze für Fraud-Tools zerschlagen

Operation Heart Blocker: Ermittler zerschlagen Betrugsnetzwerke und schließen 39 illegale Marktplätze für Fraud-Tools und Phishing-Kits.

Am 29. Januar 2025 haben amerikanische und niederländische Behörden im Rahmen der Operation Heart Blocker 39 betrügerische Websites geschlossen. Die Saim Raza Group betrieb diese Online-Marktplätze um Fraud-Tools anzubieten. Dort wurden Phishing-Kits, gefälschte Webseiten und E-Mail-Extraktoren verkauft, die von Cyberkriminellen für Betrügereien eingesetzt wurden.

Operation Heart Blocker: Kriminelles Netzwerk vertrieb Scam-Tools und Schulungs-Videos auf YouTube

Mithilfe der angebotenen Scam-Tools konnten Zugangsdaten gestohlen und weiterverkauft werden. Nach Angaben des US-Justizministeriums nutzten organisierte Banden diese Scam-Tools, um Unternehmen mit Business Email Compromise (BEC) anzugreifen. Der Schaden: mehr als drei Millionen US-Dollar.

Operation Heart Blocker
Operation Heart Blocker

Besonders pikant: Saim Raza bot nicht nur die Betrugs-Tools an, sondern verlinkte auch auf Schulungs-Videos bei YouTube. Dort wurde erklärt, wie Phishing-Angriffe und andere Betrugsmaschen funktionieren. So konnten auch technisch unerfahrene Kriminelle aktiv werden. Nach der globalen Anti-Fraud-Operation „Operation Heart Blocker“ ist damit nun Schluss.

Niederländische Taskforce gegen Cybercrime feiert Erfolg

Die niederländische Taskforce gegen Cybercrime berichtete, dass die kriminelle Gruppe Software verkaufte, die den digitalen Betrug erleichterte. Die Käufer nutzten die Programme, um massenhaft Phishing-E-Mails zu versenden oder gestohlene Zugangsdaten weiterzuverkaufen. Vor der Schließung hatte die Plattform Tausende von Nutzern.

Operation Heart Blocker

Cyberkriminelle passen sich schnell an, doch internationale Cyberermittlungen setzen ihnen zunehmend Grenzen. Die steigende Zahl von Verhaftungen und Schließungen zeigt, dass die Behörden ihre Methoden verfeinern. Wer sich weiterhin „unter dem Radar“ im Netz bewegen will, hat es enorm schwer. Eine gute OPSEC wird immer wichtiger!

Frühere Maßnahmen gegen Online-Betrug, Fraud-Foren und -Online-Marktplätze

Internationale Cyberermittlungen führen immer öfter zum Erfolg. In den letzten Jahren erzielten Strafverfolger weltweit wichtige Erfolge gegen illegale Online-Marktplätze:

  • Monopoly Market: Die internationale Operation „SpecTor“ führte zur Schließung des Darknet-Marktplatzes „Monopoly Market“. Dabei wurden 50,8 Millionen Euro Bargeld und Kryptowährungen, 850 Kilogramm Drogen und 117 Schusswaffen beschlagnahmt.
  • Crimenetwork: Die deutschen Behörden haben einen Administrator von „Crimenetwork“ verhaftet und die Server beschlagnahmt. Über die Plattform wurden gestohlene Daten, Drogen und gefälschte Dokumente angeboten.
  • DarkMarket: Ermittler aus Koblenz und Oldenburg schalteten „DarkMarket“, einen der größten Darknet-Marktplätze, ab. Der Betreiber wurde festgenommen.
  • 911 S5 Botnet: In einer globalen Anti-Fraud-Operation wurde das größte Botnet der Welt zerschlagen. „911 S5“ kontrollierte fast 20 Millionen infizierte Computer. Der Hauptverdächtige wurde verhaftet.
  • Operation Talent: Ermittler schlossen mehrere Online-Marktplätze für Fraud-Tools, darunter „Cracked.to“ und „Nulled.to“. Diese Plattformen dienten dem Austausch gestohlener Daten und Hacking-Tutorials.

Diese kleine Auswahl an Maßnahmen gegen Online-Betrug, Betrugsforen und Darknet-Marktplätze zeigt eines ganz deutlich: Auch erfahrene Cyberkriminelle geraten zunehmend ins Visier der Ermittler!

Also bleibt stets wachsam, verschlüsselt eure Daten und informiert euch regelmäßig hier auf tarnkappe.info über neue Fraud-Foren und Marktplätze und klar, deren Busts! Denn wer weiß, die nächste große Polizeiaktion könnte schon kurz bevorstehen. ;)

Sunny

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.