Digitale Bedrohung im Stream: Gen Z gerät zunehmend ins Visier von Cyberkriminellen beim alltäglichen Medienkonsum.
Digitale Bedrohung im Stream: Gen Z gerät zunehmend ins Visier von Cyberkriminellen beim alltäglichen Medienkonsum.
Bildquelle: ChatGPT

Gefahr beim Streaming: Gen Z-Entertainment im Fokus von Cyberkriminellen

Gefahr beim Streaming – Wie Streaming-Vorlieben der Gen Z zur Angriffsfläche für Cyberkriminelle werden kann.

Ob Serienmarathon auf Netflix, neuester Anime-Hype oder Blockbuster-Premiere – für die Gen Z ist Streaming fester Bestandteil des Alltags. Doch wo junge Menschen sich online wohlfühlen, warten Kriminelle mit raffinierten Angriffen. Dabei nutzen Cyberangreifer gezielt bekannte Streaming-Marken, Filme, Serien und Animes, um Schadsoftware zu verbreiten und Nutzerdaten zu stehlen und werden so zur Gefahr. Der Trend: steigend, subtil und brandgefährlich. Streamen, Klicken, Opfer werden – für die Generation Z ist das tägliche Realität. Ein Blick hinter die Kulissen digitaler Fallen.

Die Generation Z liebt es, zu streamen – aber genau das macht sie angreifbar. Während Netflix, Disney+ und Anime für Unterhaltung sorgen, lauert im Hintergrund eine wachsende Gefahr: Cyberkriminelle, die Popkultur als Köder nutzen. Sicherheitsforscher von Kaspersky präsentieren in einem aktuellen Bericht die Ergebnisse ihrer Studie. Über den Zeitraum zwischen dem 1. April 2024 und dem 31. März 2025 zeigen sie Taktiken auf, mit denen Cyberkriminelle Fans täuschen und ihre Begeisterung für digitale Unterhaltung ausnutzen. Ihre Analyse beleuchtet die Bedrohungslage, zeigt auf, welche Inhalte besonders häufig als Köder dienten – und wie sich Nutzer effektiv schützen können.

Streaming als Lebensgefühl – und Sicherheitslücke

Streaming-Dienste sind mehr als nur Unterhaltungsquellen – sie sind Identitätsstifter und digitale Treffpunkte. Plattformen wie Netflix, Amazon Prime Video oder Disney+ liefern personalisierte Inhalte, die die kulturelle DNA der Generation Z prägen. Diese emotionale Nähe machen sich Cyberkriminelle gemäß Kaspersky zunutze – etwa durch:

  • manipulierte Links zu angeblichen Stream-Angeboten
  • Phishing-Mails im Netflix-Look
  • Malware als vermeintlicher Fan-Content

Das sind die beliebtesten Köder

Die Untersuchung von Kaspersky erstreckte sich auf:

  • Plattformen: Netflix (85.679 Angriffsversuche), Amazon Prime Video (6.865 Angriffsversuche), Disney+ (1.675 angriffsversuche), Apple TV+, HBO Max
  • Filme & Serien: Shrek, Stranger Things, Twilight, Inside Out 2, Deadpool & Wolverine
  • Anime: Naruto, Demon Slayer, Attack on Titan, One Piece, Jujutsu Kaisen

Die Auswertung ergab: insgesamt registrierten die Sicherheitsforscher über 96.288 Angriffsversuche allein im Namen von Streaming-Plattformen. Im Jahr 2024 betrug die Zahl der entdeckten durchgesickerten Konten bei Streaming-Diensten 7.035.236. Besonders Anime erfreut sich höchster Beliebtheit unter Angreifern: über 251.931 Angriffe fanden hier statt – sechsmal so viele wie bei Filmen und Serien.

Phishing & Fake: Wenn Netflix zur Falle wird

Die Täter arbeiten mit psychologischer Raffinesse: täuschend echte E-Mails mit Betreffzeilen wie „Zahlung abgelehnt“ oder „Letzte Chance für Ihren Zugang“ sollen Nutzer zur Eingabe ihrer Log-in-Daten bewegen. Die Folgen:

  • Zugriff auf Konten
  • Verkauf der Daten im Darknet
  • Identitätsdiebstahl & Kreditkartenmissbrauch

Das aufgezeigte Beispiel verdeutlicht: Eine gefälschte HBO-Max-Seite erzeugt ein trügerisches Gefühl von Seriosität – und fängt sensible Nutzerdaten ab.

Gefahr beim Streaming: Gen Z-Entertainment im Fokus von Cyberkriminellen
Gefahr beim Streaming: Gen Z-Entertainment im Fokus von Cyberkriminellen

Kostenlos? Teuer bezahlt: Mod-Apps & Fake-Merchandise

Viele Angriffe setzen dabei auf Wunschdenken: Wer einen Netflix-Premium-Zugang gratis versprochen bekommt, lädt oft Malware. Auch gefälschte Merchandise-Shops, etwa zu Inside Out 2, locken mit Rabatten, liefern aber stattdessen gestohlene Zahlungsdaten an Kriminelle weiter.

Anime als Lieblingsziel

Über 65 % der Generation Z schaut regelmäßig Anime – entsprechend groß ist das Angriffspotenzial. Cyberkriminelle nutzen die emotionale Bindung zu Titeln wie Naruto (114.216 Angriffsversuche), Demon Slayer oder Attack on Titan, um schädliche Dateien oder Phishing-Seiten unter deren Namen zu tarnen.

Cybercrime-Marktplatz: Der Handel mit Streaming-Daten boomt

Streaming-Zugangsdaten werden dabei zunehmend zur digitalen Währung. Die Zahl kompromittierter Konten im Jahr 2024 ist alarmierend:

  • Netflix: 5.632.694
  • Disney+: 680.850
  • Amazon Prime Video: 1.607

Diese Daten werden in Foren verkauft oder sogar verschenkt – oft als Prestigegewinn für Hackergruppen.

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Streamen, Klicken, Opfer werden – so vermeiden Sie es

🛡️ Sofortmaßnahmen bei Verdacht:

  • Passwort umgehend ändern
  • Sicherheitssoftware durchlaufen lassen
  • Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren

Präventionstipps:

  • Nur Apps aus offiziellen Stores installieren
  • Keine .exe- oder .msi-Dateien als „Videos“ akzeptieren
  • E-Mails von vermeintlichen Streamingdiensten kritisch prüfen
  • Niemals Mod-Apps oder „Frühzugang“-Versprechen glauben
  • VPN & Echtzeitschutz aktivieren

„Case 404“ – Lernspiel: mit interaktivem Spiel gegen Gefahr beim Streaming

Kaspersky bietet mit dem selbst entwickelten und kostenlos bereitgestellten Spiel Case 404 ein Lernabenteuer für Digital Natives. Hier lernen Nutzer, wie schnell vermeintlich harmloser Fan-Content zur Falle wird – und wie man sich erfolgreich schützt. Wer mitspielt, erhält sogar einen Rabatt auf Kaspersky Premium.

Fazit: Cybersicherheit ist Popkultur-Schutz

Streamen, Klicken, Opfer werden – das ist längst Realität für Millionen junger Menschen. Wo die digitale Kultur blüht, nutzen Angreifer Emotionen, Gewohnheiten und Markenbindung aus. Der Schutz beginnt nicht mit Technik, sondern mit Bewusstsein. Wer sich informiert, vorsichtig klickt und sichere Tools nutzt, kann dann auch das Streamen wieder unbeschwert genießen.

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Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.