Erstmals in Russland ging es einem Online-Piraten an den Kragen. Stanislav Saigin, der Admin des Moonwalk CDN-Netzwerks wurde verurteilt.
Moonwalk: eigenes CDN-Netzwerk, 10.000 Filme, 3 Seiten, über 10 Mirrors
In Russland geschah strafrechtlich offenbar noch gar nichts wegen der Verletzung von Urheberrechten. Die Regierung hat bislang nur ein freiwilliges Programm zur Löschung von Piraten-Websites aus den Suchmaschinen unterstützt. Der kürzlich Verurteilte hat ein eigenes Streaming-Netzwerk geleitet. Kinogb.guru, kinokot.biz und fosa.me waren die drei Hauptseiten. Dazu kamen die Mirrors wie kinogb.site, kinogb.me, kinogb. life, kinogb.cc, kinogb.mobi, kinokot.me, kinogb.tv und viele andere mehr.
Stanislav Saigin bot den Kunden gegen Bezahlung Content, Werbung & Schutz an
Doch Stanislav Saigin hat nicht nur damit sein Geld verdient. Dazu kommt sein so genanntes Moonwalk CDN-Netzwerk. Dort hat man für die zahlenden Kunden den Standort der Server verschleiert und sie mit Online-Werbung (zumeist für Online-Casinos) und mit Inhalten versorgt. Auf Betreiben von BREIN, der MPA und der ACE konnte man dieses Content Delivery Netzwerk für russische Piraten vom Netz nehmen.Stanislav Saigin von Moonwalk war gewarnt
Saigin wurde nach Auskunft von Group-IB wiederholt gewarnt, er solle seine Tätigkeiten unverzüglich einstellen. Stattdessen eröffnete dieser neue Mirror-Sites und ignorierte die Nachforschungen des Unternehmens. Die Arbeit habe erschwert, dass sich der Besitzer des kinogb- bzw. Moonwalk-Netzwerks weder bei den sozialen Netzwerken noch in irgendwelchen Foren registriert hat. Im Frühjahr dieses Jahres wurde Saigin dennoch festgenommen. Man verurteilte ihn nun 25km von Moskau entfernt zu einer Haftstrafe von zwei Jahren, die für drei Jahre auf Bewährung ausgesetzt wurde. Die mögliche Höchststrafe lag übrigens bei sechs Jahren Freiheitsentzug. Daneben wären empfindliche Geldstrafen möglich gewesen.
Russland: Einzelfall oder Kehrtwende beim Umgang mit dem Urheberrecht?
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