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ACE nimmt Zoro.to-Nachfolger Aniwatch.to ins Visier

Nachdem die ACE im Juli diesen Jahres Zoro.to offline nahm, versucht man nun die Betreiber von Aniwatch.to in Erfahrung zu bringen.

Im Juli hat die Alliance for Creativity and Entertainment (ACE) eine der größten Piraterieseiten weltweit, Zoro.to, abgeschaltet. Die Anti-Piraterie-Gruppe schloss ein Abkommen mit dem vietnamesischen Administrator, der auch den beliebten Dienst 2Embed betrieb. Kurz vor der Schließung wurde Zoro.to von Aniwatch.to angeblich „aufgekauft„, das sich nun im Zentrum einer neuen ACE-Untersuchung befindet.

2embed.to abgeschaltet

Vor einigen Wochen konnte die ACE einen großen Erfolg mit der Abschaltung des Streaming-Dienstes 2Embed.to verbuchen, dessen Betreiber in Hanoi, Vietnam, lebt. Doch Vietnam ist schon längst kein sicherer Hafen mehr für Online-Piraten aller Art. Bis zur Abschaltung spielte 2Embed im internationalen Markt eine recht große Rolle, weil der Streaming-Hoster Links zu rund 300.000 unterschiedlichen Werken im Angebot hatte.

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Die Filme und Serien konnte man ganz einfach in die eigene Website einbinden. Als Referenz diente jeweils die Nummer der Internet Movie Database (IMDb). Nach dem Aus hatten auch unzählige Piraten-Portale ihre Quelle verloren. 2Embed wurde offenkundig vom früheren Admin von Zoro.to verwaltet, der behauptet, er habe das Projekt an Aniwatch.to verkauft. Möglicherweise steckt er selbst dahinter.

MPA/ACE mit über 50 gerichtlichen Vorladungen

Wie der P2P-Blog Torrentfreak berichtet, beantragten die Juristen der MPA/ACE Ende letzter Woche bei einem Bundesgericht in Kalifornien unzählige DMCA-Vorladungen. Die Verfahren richten sich an den CDN-Dienstleister Cloudflare und den Registrator-Dienst Tonic. Der Verband der Filmwirtschaft MPA verlangt gerichtlich die Aufdeckung einer Reihe von Domains, darunter auch Aniwatch.to.

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Insbesondere von Interesse für die Piratenjäger sind die Namen, Adressen, IP-Adressen, Telefonnummern, E-Mail-Adressen, Zahlungsinformationen, Kontoaktualisierungen und Kontoverläufe der Personen, die mutmaßlich rechtsverletzende Websites betreiben. Doch Aniwatch.to ist nicht das einzige Ziel. So auch Gogoanimehd.to, bei denen man mehr als 90 Millionen Besuche im letzten Monat gezählt hat. Beim ebenfalls betroffenen Konkurrenten Myflixerz.to waren es fast 60 Millionen innerhalb eines Monats. Die Anzahl der Seitenaufrufe ist entsprechend höher.

Rundumschlag betrifft viele illegale Streaming-Portale

Wahrscheinlich werden die Betreiber von Aniwatch.to nicht so dumm gewesen sein, ihre Verfolgung so einfach zu gestalten. Insgesamt geht es in den über 50 gerichtlichen Vorladungen, die nicht nur Tonic betreffen, um folgende Domains:

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Cyberflix.me, cuevanahd.net, pelisflix2.team, vizer.in, pobretv.net, aniwatch.to, tugaflix.best, diziwatch.net, filma24.li, filma24.gd, kaido.to, animez.org, anix.to, laroza.one, gogoaninehd.to, gogoanime3.net, smashystream.com, embed.smashystream.com, bflix.to, nuuuppp.store, soap2day-online.com, adjaranet.com, myflixerz.to, watchsomuch.to, watchsomuch.tv, noxx.to, projectfreetv.space, 0123movie.net, yugenanime.tv, yugen.to, 123-movies.sb, 123-movies.zone, primewire.li, primewire.tf, gowatchseries.tv, movstreamhd.pro, webtvguek.org, guek.org, privateiptvaccess.com, iptvespana.online, line.ottcst.org, line.rs4ott.com, rapidiptv.pro, mujitv.com, sportiumtv.com, sixstartv.com, upbaam.com, vidroba.com, vidspeeds.com, anafasts.com, v.aflam.news, vod540.xyz, sfntv.xyz und last but not least tvhdonline.org.

Aniwatch.to ist weiterhin online

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Die meisten Webseiten sind Streaming-Portale, dazu kommen einige Anime-Websites und vereinzelte kostenpflichtige IPTV-Anbieter. Man kann bei der jüngsten Aktion der ACE bei der Masse von einem regelrechten Rundumschlag sprechen.

Es bleibt indes abzuwarten, wie erfolgreich die Recherchen sein werden. In der Vergangenheit konnte man so immer mal wieder den einen oder anderen Verantwortlichen dingfest machen, der nicht vorsichtig genug war.

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Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.