Cockpit eines auf der Autobahn fahrenden Tesla Model X
Cockpit eines auf der Autobahn fahrenden Tesla Model X
Bildquelle: MikeMareen, Lizenz

Tesla Rückruf: Schlaglöcher lassen Servolenkung plötzlich streiken

Bei über 40.000 Tesla-Fahrzeugen besteht ein erhöhtes Unfallrisiko. Rückruf Nummer 17 allein in diesem Jahr soll es richten.

Bei mehr als 40.000 Fahrzeugen von Tesla auf dem US-Markt besteht die Gefahr, dass die Servolenkung nach einem Aufprall mit einem Schlagloch plötzlich ausfällt. Aufgrund des dadurch erhöhten Unfallrisikos entschied sich Elon Musks Automobilkonzern für Rückruf Nummer 17 in diesem Jahr.

Tesla ruft mehr als 40.000 Fahrzeuge zurück

Der Automobilkonzern Tesla hat sich entschieden, auf dem US-Markt erneut mehr als 40.000 Fahrzeuge zurückzurufen. Grund dafür seien mögliche Probleme mit der Servolenkung, die auf unebenen Straßen oder nach einem Aufprall auf ein Schlagloch versagen könne. Dies resultiere für Fahrer betroffener Modelle insbesondere bei niedrigen Geschwindigkeiten in einem größeren Lenkaufwand. Auch das Unfallrisiko sei infolgedessen erhöht, erklärte die National Highway Traffic Safety Administration (NHSA).

Wie BBC berichtet, hat Tesla bereits ein Software-Update veröffentlicht, um das System neu zu kalibrieren. Zwar habe das Unternehmen 314 Fahrzeugwarnungen für einen Ausfall der Servolenkung registriert. Doch seien dem Elektroautohersteller bisher keinerlei Meldungen über Verletzungen oder gar Todesfälle in Zusammenhang mit dem Fehler bekannt.

Betroffen sind die Fahrzeugmodelle Model S und Model X aus den Baujahren 2017 bis 2021. Bei 97 % der zurückgerufenen Tesla-Fahrzeuge sei bereits ein Update installiert, das das Problem behebt.

Die Servolenkung ist nur ein Problem von vielen

Ganz unabhängig davon hat Tesla nebenbei auch noch einen Rückruf von 53 Außenspiegeln des Model S aus dem Jahr 2021 veranlasst. Diese seien für den europäischen Markt vorgesehen und erfüllen daher nicht die im amerikanischen Straßenverkehr geltenden Anforderungen an die Sichtbarkeit nach hinten.

Und auch sonst ist Tesla längst kein unbeschriebenes Blatt, was Rückrufe und Softwareprobleme betrifft. Allein im Jahr 2022 hat das Unternehmen mittlerweile 17 Rückrufaktionen gestartet, die insgesamt 3,4 Millionen Fahrzeuge umfassten. Seit jeher hat Elon Musks Automobilkonzern immer wieder mit erheblichen Qualitätsmängeln zu kämpfen.

Gerade die Software der Tesla-Fahrzeuge ist auch für Hacker immer wieder eine interessante Spielwiese. So berichteten wir in der Vergangenheit schon mehrfach über Angriffe, durch die sich Autos des Herstellers innerhalb weniger Sekunden entsperren ließen. Und der Tesla-Autopilot, der in so manch einer Beta-Version ungebremst kleine Kinder überfuhr, hinterließ auch nicht immer einen vertrauenserweckenden Eindruck.

Über

Marc Stöckel hat nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und einem Studium im Bereich der technischen Informatik rund 5 Jahre als Softwareentwickler gearbeitet. Um seine technische Expertise sowie seine Sprachfertigkeiten weiter auszubauen, schreibt er seit dem Sommer 2022 regelmäßig Artikel zu den Themenbereichen Software, IT-Sicherheit, Datenschutz, Cyberkriminalität und Kryptowährungen.