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Bildquelle: Brandon Schmidt, Lizenz

Zubehörhersteller Genki muss Schadenersatz für Switch 2-Leak zahlen

Genki, bzw. dessen Mutterkonzern Human Things, einigte sich kürzlich mit Nintendo wegen diverser Vorwürfe auf eine Schadenersatzzahlung.

Der Zubehörhersteller Genki für Gaming-Konsolen hat im Rechtsstreit mit Nintendo eingelenkt. Man einigte sich auf eine Schadenersatzzahlung in unbekannter Höhe. Ohne die Einigung wäre es automatisch zu einem Gerichtsverfahren vor dem Bezirksgericht von Kalifornien gekommen.

Genki zeigte auf der CES 2025 ohne Absprache ein „Modell“ der Switch 2

Anfang des Jahres sorgte eine Präsentation des Unternehmens auf der CES 2025 für Aufsehen. Genki stellte eine Nachbildung der damals noch unveröffentlichten Switch 2 aus, die Details dazu basierten auf durchgesickerten Informationen. Nintendo reagierte sofort offiziell darauf. Man erklärte, dass man Genki keine Modelle zur Verfügung gestellt hat. Aufgrund französischer Medienberichte verbreiteten sich die Bilder und Videos der noch damals unveröffentlichten Hardware und heizten die Spekulationen über die nächste Spielkonsolen-Generation des Herstellers zusätzlich an.

Hersteller wollte mit der Aktion den Verkauf der eigenen Gaming-Peripherie anheizen

Die Tochterfirma von Human Things, Genki, ist bekannt als Hersteller von Gaming-Peripherie. So beispielsweise von Docks, Ladegeräten und Power-Strips für die Switch. Daneben stellt man auch Peripherie für die Sony Playstation-Reihe, die Xbox-Serie als auch für macOS- & Windows-PCs her.

Nun hat man ein Gerichtsdokument veröffentlicht, das allerdings die Höhe des zu zahlenden Schadenersatzes verschweigt. Fest steht: Genki darf den Namen Nintendo nicht mehr so stark mit den eigenen Produkten in Verbindung bringen. Das betrifft insbesondere die Nutzung der Nintendo-Logos. Man habe das Interesse an der Switch 2 ausgenutzt, um auf die eigenen Produkte aufmerksam zu machen, so der Vorwurf des Klägers. Nintendo bemängelte ferner, Genki habe von ihnen gar keine Modelle der neuen tragbaren Spielkonsole erhalten. Auch hatte die Firma niemals Zugang zu offiziellen Dokumenten von Nintendo. Außerdem hatte Genki behauptet, man hätte eine echte Switch 2 besessen, als dieses Modell noch gar nicht erhältlich war.

Genki

Nintendo ist besorgt um den eigenen Ruf

Offenkundig sorgt sich Nintendo um den eigenen Ruf. Vor allem in dem Fall, wenn es mit dem Nintendo-Logo beworbenen Zubehör der Fremdhersteller zu ernsten Problemen kommen sollte. Das könne sich auch negativ auf den eigenen Ruf auswirken, befürchtet der japanische Hersteller. Zudem warf man Genki Markenrechtsverletzungen, unlauteren Wettbewerb und irreführende Werbung vor.

So sehr lag Genki mit dem auf der Messe vorgestellten „Modell“ übrigens gar nicht daneben. Das Aussehen erinnert tatsächlich recht stark an die Switch 2.

Kürzlich kam es zu einem weiteren außergerichtlichen Vergleich von Nintendo. Diesmal mit dem Betreiber des Online-Shops moddedhardware.com, wo man die MIG Flash (ehemals MIG Switch) und andere Geräte zur Umgehung des Kopierschutzes kaufen konnte. Der Angeklagte Ryan Daly musste schnell handeln. Ohne Einigung wäre es zu einer Klage vor dem Bezirksgericht in Seattle gekommen.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.