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Bildquelle: Lisa Fotios, Lizenz

Manga: Vier japanische Top-Verlage wollen Cloudflare verklagen

Vier große Manga-Verlage wollen eine Klage gegen Cloudflare wegen Urheberrechtsverletzungen einreichen. Sie fordern fast 3,5 Mio. US-Dollar.

Der US-amerikanische CDN-Dienstleister Cloudflare befindet sich erneut im Fokus von Rechteinhabern, diesmal von vier großen Manga-Verlagen. Man wirft Cloudflare vor, mehrere Websites bei der illegalen Verbreitung von urheberrechtlich geschützten Werken unterstützt zu haben.

Mangas wären ohne Cloudflare nicht illegal verfügbar

Das News-Portal The Asahi Shimbun berichtet davon, dass es sich bei den Klägern um die Verlage Shueisha Inc., Kodansha Ltd., Shogakukan Inc. und Kadokawa Corp. handeln soll. Diese fordern einen Schadenersatz in Höhe von insgesamt etwa 400 Millionen Yen. Das sind umgerechnet 3,48 Millionen Dollar.

Verlage waren bei Verfolgung bereits erfolgreich

cloudflareEinigen Verlagen war es im Jahr 2018 gelungen, die ehemals größte japanische Manga-Piraterie-Webseite Mangamura zu schließen. Den Betreiber hat man in der Folge zu drei Jahren Haft verurteilt.
Sogar die kooperierenden Werbeagenturen konnte man wegen den durch ihre Geschäfte entstandenen Schäden zur Zahlung von Schadenersatz verpflichten. Auf Mangamura.org hatten die Besucher Zugriff auf rund 600 GB an Daten.

Cloudflare verhindert Aufdeckung der Webserver

Der DDoS-Schutz von Cloudflare vereitelt das Aufspüren der Webserver, wo die Piraten-Portale gehostet werden. Die Verlage bezichtigen Cloudflare, derzeit als Kunden eine einschlägig bekannte Manga-Plattform zu haben, die monatlich rund 300 Millionen Mal aufgerufen wird. Dort werden rund 4.000 verschiedene Werke ohne jede Kompensation an den Rechteinhaber zum Download angeboten.

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Nach Angabe der Manga-Verleger ist das Content-Delivery-Network (CND) von Cloudflare für die Betreiber derartiger Seiten unverzichtbar. Cloudflare schützt nicht nur den Standort ihrer Webserver. Sie verteilen auch die riesigen Datenmengen, auf die ihre Besucher zugreifen wollen.

Manga-Verlage gehen langfristig gegen Cloudflare vor

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Seit April 2020 hatten die Verlage Kodansha, Shueisha, Shogakukan und Kadokawa Cloudflare nacheinander aufgefordert, die Auslieferung der kopierten Mangas auf Grundlage des US-Urheberrechtsgesetzes einzustellen, jedoch ohne Erfolg. Die Verlage beziffern ihre Verlust aufgrund der Online-Piraterie auf mehrere Millionen Yen. Sie fordern die sofortige Einstellung der illegalen Verbreitung ihrer Mangas.

Cloudflare zweifelt Klage an

Ein Sprecher von Cloudflare, der von den Kollegen von Asahi Shimbun kontaktiert wurde, antwortete auf deren Presseanfrage. Nach seiner Meinung tragen die CDN- und Pass-Through-Sicherheitsdienste von Cloudflare nicht wesentlich zu den Rechtsverletzungen bei. Man wird sehen, ob sich das Bezirksgericht von Tokio dieser Ansicht anschließen wird.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.