Vier große Manga-Verlage wollen eine Klage gegen Cloudflare wegen Urheberrechtsverletzungen einreichen. Sie fordern fast 3,5 Mio. US-Dollar.
Der US-amerikanische CDN-Dienstleister Cloudflare befindet sich erneut im Fokus von Rechteinhabern, diesmal von vier großen Manga-Verlagen. Man wirft Cloudflare vor, mehrere Websites bei der illegalen Verbreitung von urheberrechtlich geschützten Werken unterstützt zu haben.
Mangas wären ohne Cloudflare nicht illegal verfügbar
Das News-Portal The Asahi Shimbun berichtet davon, dass es sich bei den Klägern um die Verlage Shueisha Inc., Kodansha Ltd., Shogakukan Inc. und Kadokawa Corp. handeln soll. Diese fordern einen Schadenersatz in Höhe von insgesamt etwa 400 Millionen Yen. Das sind umgerechnet 3,48 Millionen Dollar.
Verlage waren bei Verfolgung bereits erfolgreich
Cloudflare verhindert Aufdeckung der Webserver
Der DDoS-Schutz von Cloudflare vereitelt das Aufspüren der Webserver, wo die Piraten-Portale gehostet werden. Die Verlage bezichtigen Cloudflare, derzeit als Kunden eine einschlägig bekannte Manga-Plattform zu haben, die monatlich rund 300 Millionen Mal aufgerufen wird. Dort werden rund 4.000 verschiedene Werke ohne jede Kompensation an den Rechteinhaber zum Download angeboten.
Nach Angabe der Manga-Verleger ist das Content-Delivery-Network (CND) von Cloudflare für die Betreiber derartiger Seiten unverzichtbar. Cloudflare schützt nicht nur den Standort ihrer Webserver. Sie verteilen auch die riesigen Datenmengen, auf die ihre Besucher zugreifen wollen.
Manga-Verlage gehen langfristig gegen Cloudflare vor
Seit April 2020 hatten die Verlage Kodansha, Shueisha, Shogakukan und Kadokawa Cloudflare nacheinander aufgefordert, die Auslieferung der kopierten Mangas auf Grundlage des US-Urheberrechtsgesetzes einzustellen, jedoch ohne Erfolg. Die Verlage beziffern ihre Verlust aufgrund der Online-Piraterie auf mehrere Millionen Yen. Sie fordern die sofortige Einstellung der illegalen Verbreitung ihrer Mangas.
Cloudflare zweifelt Klage an
Ein Sprecher von Cloudflare, der von den Kollegen von Asahi Shimbun kontaktiert wurde, antwortete auf deren Presseanfrage. Nach seiner Meinung tragen die CDN- und Pass-Through-Sicherheitsdienste von Cloudflare nicht wesentlich zu den Rechtsverletzungen bei. Man wird sehen, ob sich das Bezirksgericht von Tokio dieser Ansicht anschließen wird.
Tarnkappe.info