Der Schwerpunkt der Aktionswoche in ganz Großbritannien lag auf Personen, die illegale Amazon Fire TV Sticks und Set-Top-Boxen verkauft haben.
Die Police Intellectual Property Crime Unit (PIPCU) der Londoner Polizei führte eine Aktionswoche wegen modifizierten Amazon Fire TV Sticks durch. Dabei führte man landesweit Befragungen im Rahmen einer Razzia gegen das Angebot illegaler Streaming-Dienste durch. Der Schwerpunkt lag dabei erneut auf Personen, denen man vorwirft, modifizierte Hardware für den Empfang von illegalen IPTV-Diensten zu verkaufen.
Die Aktion richtete die PIPCU in Zusammenarbeit mit der Federation Against Copyright Theft (FACT) und Vertretern der englischen Premier League durch. Sie richtete sich gegen 11 Personen in ganz Großbritannien. Diese haben den illegalen Zugang zu Premium-TV-Inhalten verkauft.
Dazu gehören auch Fußball-Spiele der englischen Premier League. Für die Übertragung nutzte man modifizierte oder speziell präparierte Smart-TV-Geräte oder Amazon Fire TV Sticks.
Illegale Amazon Fire TV Sticks in ganz Großbritannien verkauft
Die Mitarbeiter der englischen Behörden reisten zu verschiedenen Orten im Vereinigten Königreich, darunter in Portsmouth, Wales, Hartlepool, Middlesborough, Leeds, Manchester und Bury, um Tatverdächtige zu befragen. Eine Person hat man im Rahmen der Aktion verhaftet. 10 Tatverdächtige wurden unter Vorbehalt befragt. Die leitende Mitarbeiterin Emma Warbey von der Police Intellectual Property Crime Unit (PIPCU) bei der City of London Police kommentiert das Vorgehen der Behörde wie folgt:
„Illegales Streaming ist ein großes Problem für die Branche. Und obwohl es wie ein Verbrechen mit geringem Risiko und hohem Gewinn aussieht, werden die Erlöse zur Finanzierung anderer schwerwiegender Formen krimineller Aktivitäten verwendet. Gleichzeitig werden die Endnutzer der Gefahr von Datendiebstahl, Betrug und Malware ausgesetzt. Indem wir gegen die Verkäufer (der Amazon Fire TV Sticks) vor Ort vorgehen, senden wir die klare Botschaft aus, dass wir dies nicht tolerieren werden. PIPCU wird weiterhin mit Partnern aus der Strafverfolgung und der Branche zusammenarbeiten, um gegen diejenigen vorzugehen, die illegale Streaming-Dienste anbieten. Wir werden die Verbraucher vor den Risiken zu schützen, die mit der Nutzung dieser Dienste verbunden sind.“
Die Selbstbeweihräucherung täuscht nicht über den mangelnden Erfolg derartiger Aktionen hinweg
Kieron Sharp, CEO von FACT, kommentierte:
„Der Erfolg dieser gezielten Aktion ist direkt auf die herausragenden Bemühungen und die solide Unterstützung von PIPCU zurückzuführen. Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen wurde eine starke Botschaft vermittelt: Piraterie ist eine kriminelle Handlung, die mit größter Ernsthaftigkeit behandelt wird, und es wird entschieden gegen Anbieter illegaler Dienste vorgegangen, unabhängig von ihrer Größe oder ihrem Umfang.
Wir bleiben wachsam bei der Überwachung von Plattformen, einschließlich modifizierter Amazon Fire TV Sticks, die illegale Streams fördern und verbreiten, und gehen entschieden gegen diejenigen vor, die illegalen Zugang zu Premium-TV-Inhalten verkaufen. FACT und seine Partner sind entschlossen, diese kriminellen Machenschaften zu unterbinden, und die Nichteinhaltung wird zu weiteren Strafverfolgungsmaßnahmen führen“.
Erwischte Händler müssen Tätigkeit einstellen
Alle 11 Personen, mit denen die Beamten sprachen, erhielten eine bedingte Verwarnung. Diese besagt, dass sie sofort ihre Aktivitäten einstellen. Sie müssen zudem ihre Werbe- und Social-Media-Kanäle, auf denen die illegalen Streaming-Dienste angeboten werden, abschalten.
Mit einer bedingten Verwarnung erhält eine Person einen Eintrag im Polizeisystem. Und wenn sie sich nicht an die Bedingungen der Verwarnung hält, droht eine Klage vor Gericht und weiteren Strafverfolgungsmaßnahmen.
Die Aktion war die jüngste im Rahmen einer Razzia gegen den Verkauf und die Verbreitung illegal modifizierter Amazon Fire TV-Sticks, in deren Rahmen man einen solchen Verkäufer im Oktober 2023 zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt hat. Die Verurteilung folgte auf eine landesweite Aktion, die die PIPCU und FACT unterstützt hatte. Dabei unterbrach man den Empfang bei mehr als 1.000 Kunden des illegalen Streaming-Dienstes.
Da man mit dem Verkauf von modifizierten Set-Top-Boxen, Fire TV Sticks oder anderer Hardware sehr viel Geld in kurzer Zeit verdienen kann, wird die Aktion wohl unter dem Strich wenig bringen. Wo man zehn illegale Anbieter hochnimmt, rücken erfahrungsgemäß in kürzester Zeit 20 neue Verkäufer nach.