Laut Umfrage des Marktforschers Ipsos ist Youtube der meistgenutzte Musikdienst, das mobile Musik-Streaming ist deutlich auf dem Vormarsch.
Heute, am 13.09.2016, hat der Musikwirtschaftsverband Ifpi eine Umfrage veröffetlicht, die die Marktforscher von Ipsos durchgeführt haben. Mit dem Musik Consumer Insight Bericht 2016 liegt eine globale Studie vor. Diese führt Umfragen von Ipsos auf den 13 weltweit führenden Musikmärkten zusammen. Diese Studie zeigt sowohl, dass Youtube der meistgenutzte Musikdienst ist. Als auch, dass das Smartphone den Computer als primäres Abspielgerät überholt hat. Mobiles Musik-Streaming befindet sich ungebrochen auf dem Vormarsch.
Mobiles Musik-Streaming auf dem Vormarsch
Für viele Menschen gehört das Hören „gemieteter“ Musik längst zum Alltag. Das Songangebot ist mit den zig-Millionen angebotenen Titeln nahezu unerschöpflich. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der Markt fürs Musikstreaming weiter kontinuierlich wächst: laut einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom (gilt nur für Deutschland), die im Juni 2016 erschien, verzeichnen die Musik-Streaming-Dienste auch in diesem Jahr einen Zuwachs bei den Nutzern, jedoch wäre das rasante Wachstum der letzten Jahre aber vorerst vorbei. Musik-Streaming-Dienste verwenden demnach 39 Prozent der deutschen Internetnutzer ab 14 Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr ist das zwar ein Plus von rund zwei Prozentpunkten, die Zuwachsraten der letzten Jahre werden damit aber nicht mehr erreicht. Laut den damaligen Ergebnissen von Bitkom hatte sich die Anzahl der Nutzer zwischen 2013 und 2015 noch mehr als verdreifacht.
Diesen Aufwärtstrend bestätigt auch die neueste, heute erschienene, umfassendere Analyse zum Thema, der Musik Consumer Insight Bericht 2016: Musikstreaming ist weiter auf dem Vormarsch. Insgesamt wurden in Märkten wie USA, Brasilien, Deutschland oder Japan jeweils rund 900 Internetuser zu ihren Hörgewohnheiten befragt. 71 Prozent beziehen demnach Musik aus lizenzierten Quellen, also entweder mittels Tonträger oder Downloads sowie Streamingdiensten.
Werbefinanzierte Dienste beim Musik-Streaming zunehmend beliebt
Wirklich bezahlt für Musik haben im vergangenen halben Jahr etwas weniger als die Hälfte der Nutzer. Bezahlte Streamingangebote (im Unterschied zu werbefinanzierten Freemium-Modellen – Geschäftsmodell, bei dem das Basisprodukt gratis angeboten wird, während das Vollprodukt und Erweiterungen kostenpflichtig sind) werden von 18 Prozent genutzt, wobei diese Zahl bei jüngeren Musikhörern bis 24 Jahren deutlich höher ist und auf 32 Prozent kommt. Gewachsen ist auch die Zahl jener, die mittels Smartphone Musik konsumieren, vor allem in den Entwicklungsländern – und zwar auf 55 Prozent im Vergleich zu 50 Prozent im Vorjahr. Einer Ifpi-Aussendung zufolge haben sich die mobilen Abspielgeräte damit noch vor dem Computer plaziert.
Ifpi krisiert YouTube wegen zu geringer Abgaben
Ifpi sieht den illegalen Musikkonsum äußerst kritisch. Demnach würden mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Internetnutzer auf nicht lizenzierte Musik-Inhalte zugreifen. Besonders durch Youtube entstehe eine als „Value Gap“ bezeichnete Schieflage durch Musikverwertung. Mit etwa 900 Millionen Usern handle es sich bei dem Portal um den meistgenutzten Musikdienst. Dabei wird aber „nichts oder nur ein geringer Bruchteil“ der dadurch generierten Werbeumsätze an Künstler, Kreative und Labels weitergegeben. Frances Moore, CEO, sagte IFPI dazu.
„There are also key insights informing the policy debate on music’s „value gap“, the biggest problem for today’s music sector. The research highlights the dominant position amongst music services of YouTube, as well as the fact that the site is used by consumers primarily to access music they know, on-demand. Yet YouTube can get away without remunerating fairly artists and producers by hiding behind ‘safe harbour’ laws that were never designed for services that actively engage with and make available music enjoyed by the vast majority of its users.“
Fazit
Vor einigen Wochen haben mehr als 1.100 Künstler – darunter Lady Gaga und Conchita Wurst – in einem offenen Brief an die EU-Kommission faire Marktbedingungen im Internet gefordert. Youtube hatte die Vorwürfe von sich gewiesen. Sie brachten ihr System „Content ID“ ins Gespräch, mit dem auch Musikstücke auf der Plattform identifizieren könne. Allerdings kostet Contend ID Geld,. YouTube bittet die Rechteinhaber zum Schutz ihrer Werke zur Kasse.
Mit dessen Hilfe habe Youtube inzwischen zwei Milliarden Dollar an Rechteinhaber ausgezahlt, davon die Hälfte seit Oktober 2014.
Tarnkappe.info